Zitat Zitat von Ghettomaster Beitrag anzeigen
1. Macs sind teurer als vergleichbare PCs.
Das ist korrekt, und da gibt es auch nicht mehr viel zu sagen, außer das mein 4 Jahre altes MacBook auch heute noch rund 400 Euro Widerverkaufswert erzielt. Einen PC kann ich nach 4 Jahren eigentlich nur noch zur Entsorgung geben oder selber recyclen. Die Zeit die ich nicht mit Systemwartung verschwenden muß rechne ich hier gar nicht erst ein.
Wenn du für einen Mac von vornherein sowieso schon 400-500 Euro mehr bezahlst, ist das doch letztlich trotzdem ein Nullsummenspiel. Gewonnen hat man dabei also nix, außer vielleicht die Systemwartungszeit, die bei mir allerdings auch nicht sooo gravierend hoch ist.

2. Normale PCs sind zwischenzeitlich genauso cool designed wie Macs.
Auf den ersten Blick schon, auf den zweiten stecken in den meisten Macs so viele kleine Innovationen das ein PC daneben eigentlich nur noch alt aussieht. Ein Mac ist nicht einfach designed, denn erst wenn man genau hinschaut sieht man die Perfektion die in die Entwicklung geflossen ist, das ist sicher nur was für Menschen mit Blick für Details, aber einen Mac auf eine Stufe mit einem PC Design zu stellen wird der Sache einfach nicht gerecht.
Das fängt mit so Kleinigkeiten wie der einseitigen Anordnung der Anschlüsse an, ich finde es furchtbar das an den meisten Notebooks die Anschlüsse ringsrum verteilt sind. Das wird nicht deswegen so gemacht weil es irgendjemand für praktisch erachtet sondern weil es einfacher ist. Oder der Magsafe Stromstecker der meinem Macbook schonmal das Leben gerettet hat. Oder die simple Tatsache das sich ein Macbook mit einer Hand öffnen lässt ohne das man das Unterteil festhalten muß. Von den ganzen "Intel Inside" und "Windows 7 ready" Stickern mal ganz abgesehen. Ich hatte erst letztens ein Notebook vor mir wo diese, krumm und schief aufgeklebten, Aufkleber vermutlich mit Zweikomponentenkleber mit dem Gehäusekunststoff verschweisst wurden. Keine Chance die sauber ab zu bekommen.
Das mit den einseitig platzierten Anschlüssen mag ein Vorteil sein, wobei mich die andere Variante bei meinem Windows-netbook bisher nie besonders gestört hat. Würde mich außerdem nicht überraschen, wenn es inzwischen auch nicht-Macs gibt, die ähnlich gestaltet sind. Deine anderen Argumente in Bezug auf die Design-Unterschiede find ich allerdings relativ unerheblich. Ob ich nun einen leuchtenden Apfel oder einen Werbe-Aufkleber auf meinem Laptop habe, ist mir ziemlich wurscht.

3. MacOS ist nichts besonderes
Es ist erst einmal anders, es fühlt sich für mich runder an. Es besteht nicht aus zusammengekauften Softwarefirmen sondern kommt alles aus einem Guß und das merkt man auch. Ich habe seit ich einen Mac habe nie wieder einen Treiber installiert, das Teil erkennt einfach fast alles. Einen Virenscanner brauche ich auch nicht. Die mitgelieferte Software für Medienverwaltung (iTunes, iPhoto, etc. ) ist für mich unübertroffen und das Softwareangebot erfüllt meine Bedürftnisse besser als die Windows Welt. Wenn ich eine Einstellung ändern möchte hab ich hierfür "ein" Panel und muß mich nicht erst durch zig Fenster klicken und suchen wo ich welche Einstellung ändern kann. Und von so Dingen wie Expose kann Windows wohl nur träumen. Und im übrigen: ein frisch aufgesetztes Windows darf ich erstmal eine halbe Stunde lang von diversen Trial-, Demo-, Undwasweisichwasversionen befreien.
MacOS hat im Bedienkomfort durchaus einige Vorteile, ist nun aber auch nicht so supergenial und selbsterklärend wie es gern dargestellt wird. Die neueren Windows-Versionen bieten inzwischen zudem ein ähnliches Handling.

4. MacOS eignet sich nicht für gemische Betriebssystemumgebungen
Das ist falsch. Wir arbeiten hier mit MacOS, Linux und Windows. Es gibt quasi nichts was ich nicht mit Bordmitteln öffnen kann und zur Not gibts noch OpenOffice das Word Dokumente in 95% der Fälle korrekt darstellt. Für die ganz harten gibts ja auch noch MS Office for Mac. Das Problem ist das verschiedene MS Office Versionen zueienander nicht kompatibel sind und das DocX der letzte Murcks ist. Aber dafür kann weder der Mac noch Linux was.
Wäre das aber nicht auch auf einem Windows-PC möglich? Kann man da nicht auch alle drei der oben genannten Betriebssysteme nutzen?

Auch deine Beschreibung der problemlosen Übertragung von Word-Dokumenten (oder Open Office) zwischen Windows- und Mac-PCs kann ich so nicht bestätigen. Meiner Erinnerung nach war das oftmals recht problematisch. Man bekam immer wieder andere Schriftarten ausgespuckt usw. Auch bei E-Mails hab ich schon ähnliche Probleme festgestellt. Wenn Mails über einen Mac-Client verschickt werden, kommen sie auf Windows-PCs z.B. manchmal mit falschen Umlauten an. Dieses Problem haben mir auch andere Kollegen bestätigt. Kann also nicht nur an mir liegen. All diese Schwierigkeiten lassen sich wahrscheinlich lösen, wenn man sich genauer damit beschäftigt. Aber gerade das führt ja letztlich zu dem Effekt, den ich bei Windows schon habe: Ich kann als Nutzer mein Betriebssystem nicht einfach laufen lassen, sondern muss mir immer wieder Extralösungen draufschaffen, damit es wirklich reibungslos funktioniert. Der Sorgenfrei-Luxus, den ein Mac (und sein Fandom) verspricht, hält sich meiner Erfahrung nach also in Grenzen.

Davon mal abgesehen, wird das Verwenden einer Virensoftware wahrscheinlich auch beim Mac künftig unverzichtbar sein. Dadurch, dass Macs immer populärer werden und der Apple-Konzern immer aggressivere bzw. nutzerunfreundlichere Geschäftsmethoden entwickelt, wird diese Marke bestimmt früher oder später genauso im Fadenkreuz von Virenbastlern landen wie bisher Microsoft.