Star Trek Nemesis? Hmm, wo anfangen?
Die Story - die Idee und darin enthaltene Botschaft war ganz gut, aber nichts besonderes. Eben auch nur eine Variation von bisher dagewesenem. Am Interessantesten ist noch Tom Hardy als Shinzon, welcher eine gute Performance abliefert. Überhaupt ist es interessant und erfrischend, mal einen sehr jungen Antagonisten zu sehen - waren die Gegenspieler in der Vergangenheit doch mindestens so alt wie die Darsteller der Besatzung selbst.
Die Nebengeschichten um B4 und Data sowie Deannas Vergewaltigung gehen allerdings etwas unter. (Hmmm, vielleicht kommt da ja doch mal eine Langfassung...)
Aber irgendwo mangelt es dem Film an Ausgeglichenheit - die erste Hälfte besteht fast nur aus Dialogszenen, die teilweise ganz gut und interessant sind. In der zweiten Hälfte überwiegt jedoch die Action. Das war in First Contact besser gelöst. Aber immerhin wurde mir in der ersten Hälften nicht langweilig, es geht also in Ordnung. Und der zweite Teil wurde sogar richtig spannend.
Die Widersprüche zur Serie sind mir als Kenner natürlich aufgefallen, aber da ich die Serien nun nicht mehr so gut finde, waren sie mir natürlich ziemlich egal. Das einzigste was mich wirklich störte, war die plötzliche Ortung der positronischen Signale über Lichtjahre hinweg... da ist den Autoren doch die Fantasie etwas durchgegangen...
Inhaltlich ist der Film somit in Ordnung.
Die Action war ganz nett anzusehen. Die Verfolgungsjagd mit den "Argo"s war ganz nett, aber für einen Kinofilm nicht herausragend (ich sag nur "Farscape Infinite Possibilities"). Aber dafür waren die Soundeffekte fein gemacht, was auch auf der DVD sehr gut rüber kam.
Die Spezialeffekte waren gewohnt gut. Wobei kleinere unauffäligere Effekte mich da mittlerweile mehr beeindrucken. Als Beispiel wär da der Kameraschwenk über Data und B4 im Maschinenraum. (Und wenn man einem Eintrag in der imdb-Trivia zu Nemesis glauben darf - Rikers digital entfernte Rückenhaare).
Masken und Kostüme waren auf gewohntem Niveau, die "Nosferatu"-Style Remans sind da sich am erwähnenswertesten.
Der Soundtrack ist ebenso wie die Story auch nur eine Variation, nur das Reman Thema ist da erwähnenswert.
Vom audiovisuellen her ist der Film somit auch ganz gut.
Fazit: Das Star Trek mittlerweile ausgeleiert ist merkt man auch in diesem Film, aber es kommt nicht so stark zur Geltung wie bei Enterprise. Da es sich hier ja auch nur um einen Film handelt anstatt um eine wöchentliche Show ist das auch nicht so tragisch. Insgesamt ist Star Trek Nemesis auch für Nichttrekkies ein sehenswerter Film, die vielleicht sogar mehr gefallen finden, da sie sich nicht so sehr an Widersprüchen zur Serie und Trek-untypischen Dingen stören.
7/10 bzw. ***1/2 von ***** bzw. 2-
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