Da ist er nun, er 10. Film der aus dem Star Trek Universum. Inhaltsangaben finden sich hier und auf den einschlägigen Webseiten zu Hauf, und ich werde geneigten Kinobesuchern nicht den Spass verderben.

Es erwartet euch ein 130minütiges Weltraumabenteuer, das zeigt, dass Special Effects nicht notgedrungen von ILM sein müssen um auf der grossen Leinwand gut anzukommen. Ich persönlich halte den Film für absolut gelungen und kann die Vorschusskritik aus den USA nicht nachvollziehen. Ärgerlich für mich als Leser des Buches waren nur die entfallenen Szenen, was ich Paramount zur Last lege. So wirkt mancher Cut zu scharf.

Die Handlung ist rasant und man kommt eigentlich in keinem Punkt des Films zur Ruhe, eigentlich rast einem das Herz bei voller Lautstärke den Raumschiffen und anderen Vehikeln ständig hinterher. Ein Zuschauer strebte den Vergleich zu James Bond an... Leider kam für meinen Geschmack Gates (aka Doctor Bev ) zu kurz und ihre Rolle verkümmert zur Statistin. Auch wenn sie wichtige Fakten im Laufe der Handlung bekanntgibt - ein Nachrichtensprecher unterscheidet sich nur durch das Aussehn.

Ok nach dem "Bösen" das Gute: Marina (aka Deanna) durfte trotz oder gerade wegen ihrer bedrückenden Rolle glänzen und einmal mehr das Schiff fliegen.

Der Feind war gut gewählt, und überzeugender in seiner Dualität als ein "nur böser" Ruafo oder eine partnersuchende Borgkönigin... Die Geschichte ist entspricht mehr dem Style der letzten 10 Folgen von Deep Space Nine als den "wir sind friedliche Forscher mit Phasern" - Geschichten einer Voyagercrew. Picard verfolgt in dem Film seine bewährte klare Linie als Anführer einer Familie, trotz der persönlichen Verstrickungen den Feind betreffend.

Es wurden viele Star Trek - typische Elemente über Board geworfen, was bei der Schrift des Titels anfängt und bei der Art des Kampfes aufhört, aber mir aber erstaunlich gut gefiehl. Es war da, das Gefühl was ich beim Serienfinale von TNG hatte - die Crew ist eine Familie, bei Generations war ja nicht nur Worfs und Deannas Beziehung beendet (und es wurde nie wieder daraufeingegangen) sondern Picard hatte auch seine Unnahbarkeit an sich die er beim Tritt an den Pokertisch eigentlich hinter sich gelassen hatte...

Aber genug des Tadels auf vergangene Filme, Nemesis bietet dem Zuschauer solide Science Fiction, der die menschlichkeit nicht fehlt - wo sie sogar zumn allesbestimmenden Thema wird. Können wir uns ändern? Bestimmt unsere Umwelt unsere Entwicklung? In wie weit sind wir dazu befähigt dagegen anzukämpfen? Der Film gibt die Antwort, die Star Trek schon immer als grundlegender Message vorausging, man kann danach streben mehr zu sein als man ist. Die Entscheidung sich selbst weiterzuentwickeln wohnt jedem Menschen inne, man muss nur treffen.

Nach diesem pseudo philosophischen Gefasel bleibt mir nur zu sagen, geht in den Film und entscheidet für euch selbst. Letztendlich ist eine Kritik nur so unvoreingenommen wie ihr Autor.

-- Amu