Nachdem ich mir letzt "The Town: Stadt ohne Gnade" von Ben Affleck angesehen habe fühlte ich mich an diesen Film erinnert und gönnte ihm einen Revisit:

Heat
Regie: Michael Mann
Mit: Robert De Niro, Al Pacino, Val Kilmer



Als ich Heat das erste Mal mit 14 oder 15 Jahren zusammen mit einem Kumpel sah, sind wir beim VHS-gucken eingeschlafen und erst zum berühmten Shootout nach etwa 2/3 des Films wieder aufgewacht. Nach einem Revisit einige Jahre später konnte ich schon erheblich mehr mit dem Film anfangen, denn Heat ist definitiv kein Actionthriller sondern eher ein Charakterdrama. Wer actionreiche Bankraub-filme mag ist mit Werken wie "The italian job" besser bedient.

In Heat geht es vorrangig um das Duell der legendären Schauspieler de Niro und Pacino, wobei die Rollen des Bösewichts und des aufrechten Polizeihelden in dieser Geschichte erheblich weniger stereotyp gezeichnet sind als man das aus sonstigen Filmen kennt. So ist de Niros Chef der Bankräuberbande v.A. ein professioneller und sehr kontrollierter Anführer der nicht unnötig Gewalt anwendet und sich im Laufe des Films in eine Frau verliebt. Pacino dagegen spielt einen besessenen Cop der in der ursprünglichen Drehbuchversion sogar kokainsüchtig war und dessen Ehe und Familie durch seine Arbeit völlig aufgerieben wird.

Auch die Nebenrollen sind angenehm und interessant besetzt mit einem zur Abwechslung mal zurückhaltenden Val Kilmer, einer jungen Amy Brenneman, Tom Sizemore, dem gewohnt souveränen John Voight und Danny "Machete" Trejo.

Fazit: Alles in Allem einer der besten Gangster/Bankraub-Filme und mein Lieblingsfilm von Michael Mann. De Niro und Pacino liefern hier vielleicht die gekonnteste Leistung in der Spätphase ihrer Karriere ab - Heute drehen sie leider nur noch 08/15 Mist - wer den Film noch nicht gesehen hat sollte sich dieses Aufeinandertreffen der beiden Stars daher nicht entgehen lassen. Heat ist stimmig, spannend und wie gewohnt bei Michael Mann visuell top inszeniert. Der Shootout vor der Bank ist zurecht eine der wohl besten Actionszenen dieser Art und bleibt im Gedächtnis - wie auch das finale Duell von Pacino und de Niro am Ende des Films. Die tolle Inszenierung und die Darsteller trösten dabei locker über die ein oder andere Schwäche und gewisse Längen im Mittelteil des Films hinweg.

8,5 von 10 Sternen