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Thema: Karl-Plagiator zu Guttenberg

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  1. #1

    Standard AW: Karl-Plagiator zu Guttenberg

    Es fällt letztlich negativ auf seinen Doktorvater zurück, die Arbeit nicht vernünftig begleitet und überprüft zu haben. Durchaus möglich dass sich der Herr Professor da von Stellung und Adelstitel hat blenden lassen. Kein Wunder dass dieser Guttenberg nun in Schutz nimmt.

    In den Nachdenkseiten schrieb ein Leser eine interessante Einschätzung dazu:

    s ist Teil eines “Sittengemäldes”, in das m. E. auch Universität und Doktorvater integriert sind. Denn Herr Lieb hat allen Grund, seine Vermutung, Guttenberg habe seine Diss. nicht selbst geschrieben, für völlig realistisch zu halten. Ich habe selbst viele Doktoranden betreut, darunter auch sehr intelligente und effizient arbeitende, aber keine(r) hätte eine “summa cum laude” neben einem solchen Job ohne Hilfe Dritter auch nur annähernd fertig gebracht. Eigentlich kann man das für unmöglich halten. Und wenn jemand in G.s Lage sich der Hilfe Anderer bedient hätte, dann wäre ich der erste gewesen, der das bemerkt hätte. Denn zur Betreuung gehören ja laufende inhaltliche Gespräche, in denen einem das nicht entgehen kann.
    Und wenn jemand eine Arbeit selbst erdacht und geschrieben hat, dann schreibt er auch die Zusammenfassung selbst und übernimmt sie nicht einer Zeitung. Das machen nur Ghostwriters.
    Ich halte dieses Szenario für wahrscheinlicher. Guttenberg wird garantiert auch nicht der einzige Angehörige unserer Politik- und Wirtschaftselite sein der mutmaßlich für diesen Doktortitel professionelle Hilfe in Anspruch genommen hat.

    Voltago:
    Wenn man mal bedenkt, dass es bisher noch nie jemanden gekümmert hat, welche Ausbildung die Politiker haben, kann ich den Wirbel überhaupt nicht verstehen.
    Merkel hat ein Physikdiplom, ferner kann die Ausbildung doch gar nicht sein.
    Hier geht es ja nicht um seine Ausbildung, es ist in der Tat für die Ausübung der Tätigkeit Wurst ob ein Politiker einen Doktortitel hat oder nicht - Joschka Fischer hatte nicht mal einen Hauptschulabschluss und selbst ich, der nicht eben ein Fischer-fan bin muss feststellen dass er seinen Job kompetenter ausübte als sein Nachfolger Dr. Westerwelle. Dennoch ist ein Doktortitel für eine Karriere auch abseits der Wissenschaften förderlich, da dieser Titel eben Intelligenz und Fleiß signalisiert. Für jene Dr. die den Titel in Eigenleistung erlangen ist das nämlich mit jahrelanger harter Arbeit verbunden. Wer ehrlich so einen akademischen Grad erwirbt genießt diese Vorschusslorbeeren daher meiner Ansicht nach auch zurecht.

    Nein, hier geht es um die Maßstäbe die Herr Guttenberg immer wieder sehr offensiv an sich selbst angelegt hat. Es war viel von Anstand, Haltung, Rückgrat die Rede, diesen angeblichen Urtugenden der Adeligen. Ich gebe hier Michael Spreng Recht, wenn er sagt dass jemand der bewusst eine hohe Messlatte für sich selbst auferlegt und damit "mehr" sein will als andere Politiker, sich auch daran messen lassen muss.

    Guttenbergs wachsweicher Auftritt Gestern vor ein paar ausgesuchten Journalisten die nicht mal Fragen stellen durften wird diesem Selbstanspruch nicht im Mindesten gerecht, und entlarvt ihn als typischen Politiker: Er sieht gut aus, aber um seine Integrität ist es genauso dürftig bestellt wie bei vielen seiner Kollegen auch.

    Ich denke nicht dass er wegen dieser Affaire seinen Posten räumt - zumindest nicht freiwillig - aber der Heiligenschein den ihm die Springer-Journalisten und Andere aufgesetzt haben, der ist definitiv weg.

    Persönlich hätte ich mir gewünscht dass unsere Journalisten schon bei seiner mehr als zweifelhaften Rolle um den Kunduz-Bombenskandal so aggressiv nachgehakt hätten, hier ging es nämlich um 150 von der Bundeswehr getötete Zivilisten und nicht nur um eine vergleichsweise banale Doktorarbeit. Allerdings ist es wohl so dass die Journaille dem Bürger solche einfach strukturierten und leicht nachvollziehbaren Verfehlungen eher nahebringen kann als komplexe Verantwortungslosigkeiten wie eben den Kunduz-Skandal oder die Bankenkrise. Guttenbergs Plagiatsaffaire steht da in einer Reihe mit den diversen Bonusmeilen- und Dienstwagenaffairen die schon so einige seiner Kollegen in die Bredouille gebracht haben.

  2. #2
    Forum-Aktivist Avatar von Reiner
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    Standard AW: Karl-Plagiator zu Guttenberg

    Peinlich, peinlich ... nicht für Guttenberg, denn "past&copy" gab es schon immer und ist eigentlich nichts was ich für ungewöhnlich halte. Gut, die Quellenangabe sollte schon rein, doch was hat das mit dem Mann heute und seiner Qualität als Politiker und Verteidigungsminister zu tun?

    Gar nix!

    Irgendwie werde ich den Verdacht nicht los, dass der Erfolg dieses Mannes so einige Neider auf den Plan gerufen hat, die gerne in der Vergangenheit rumwühlen um jemanden zu diskeditieren.

    Dieses Schmierentheater auf Nebenkriegschauplätzen der Vergangenheit erweckt den Eindruck: Der Mann muss ja verdammt gefährlich sein für all die etablierten, machtbewussten und weltfremden Politiker um ihn rum!

    Darum sag ich nur: Jetzt erstrecht nicht aufgeben Herr von Guttenberg!
    "Glaubst Du noch, oder denkst Du schon?" Giordano Bruno / "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." Albert Einstein. /"Ich kann zwar die Bewegungen von Himmelskörpern berechnen, aber nicht die menschlichen Verrücktheiten." Sir Isaac Newton. / Das Mitlesen in diesem Beitrag ist verboten, wenn Ihr zu jung dafür seid. https://anchor.fm/reiner-krauss/

  3. #3
    Administrator Avatar von Dr.BrainFister
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    Standard AW: Karl-Plagiator zu Guttenberg

    Zitat Zitat von Reiner Beitrag anzeigen
    Peinlich, peinlich ... nicht für Guttenberg, denn "past&copy" gab es schon immer und ist eigentlich nichts was ich für ungewöhnlich halte. Gut, die Quellenangabe sollte schon rein, doch was hat das mit dem Mann heute und seiner Qualität als Politiker und Verteidigungsminister zu tun? ...
    Würdest du das auch dann noch so locker sehen, wenn jemand dein geistiges Eigentum klaut? Stell dir mal vor, du hättest monate- oder sogar jahrelang an einem wissenschaftlichen Text geschrieben und dann kommt irgendjemand dahergelaufen und schmückt sich mit den von dir hart erarbeiteten Lorbeeren.

    Und natürlich sagt das auch was über seine Qualität als Politiker aus. Schließlich sind für diesen Job nicht nur gegelte Haare, eine vorzeigbare Ehefrau oder ein Adelstitel wichtig. Auch Glaubwürdigkeit und Seriosität sollten eigentlich idealerweise zu den Charaktereigenschaften guter Politiker gehören. Jemand, der sich seinen Doktortitel erschleicht, indem er sich mit fremden Federn schmückt, ist in meinen Augen allerdings nicht glaubwürdig und schon gar nicht seriös. Selbst wenn das nur "aus Versehen" passiert ist, schließlich handelt es sich bei Guttenberg nicht um einen grünohrigen Studenten, der gerade mal seine Volljährigkeit hinter sich gebracht hat.

    ... Darum sag ich nur: Jetzt erstrecht nicht aufgeben Herr von Guttenberg!
    Nur keine Sorge, der liebe Gutti wird diesen Skandal sicherlich ohne größeren Schaden überstehen. Selbst wenn er jetzt einige Monate aus dem Rampenlicht verschwindet, wird er spätestens bei der übernächsten Bundestagswahl wieder als potentieller Kanzlerkandidat gehandelt werden. Und davor klappt's vielleicht auch schon mit der CSU-Spitzenkandidatur. Das Volk und die Medien vergessen schnell.

    Bald wird wieder eine neue Sau durch's Dorf getrieben und Gutti kann schon mal sein glänzend weißes Gebiss polieren, um erneut als der Strahlemann von Politik und Springer-Presse aufzutreten. Letztlich spielt diese Rolle momentan niemand so gut wie er und die Medienwelt wird langfristig nur ungern auf eine solche schillernde Gestalt verzichten wollen, mit der sich von "Spiegel" bis "Echo der Frau" jedes bunte Klatschblatt bestens füllen lässt.
    "Wissen sie woraus der Leberkäs gemacht wird? Aus den Resten der Knackwurst. Und die Knackwurst? Aus den Resten vom Leberkäs. So geht das ewig weiter: Leberkäs, Knackwurst, Leberkäs, Knackwurst..." - Simon Brenner (Josef Hader) in "Silentium"

  4. #4

    Standard AW: Karl-Plagiator zu Guttenberg

    Zitat Zitat von Reiner Beitrag anzeigen
    Peinlich, peinlich ... nicht für Guttenberg, denn "past&copy" gab es schon immer und ist eigentlich nichts was ich für ungewöhnlich halte. Gut, die Quellenangabe sollte schon rein, doch was hat das mit dem Mann heute und seiner Qualität als Politiker und Verteidigungsminister zu tun?

    Gar nix!

    Irgendwie werde ich den Verdacht nicht los, dass der Erfolg dieses Mannes so einige Neider auf den Plan gerufen hat, die gerne in der Vergangenheit rumwühlen um jemanden zu diskeditieren.

    Dieses Schmierentheater auf Nebenkriegschauplätzen der Vergangenheit erweckt den Eindruck: Der Mann muss ja verdammt gefährlich sein für all die etablierten, machtbewussten und weltfremden Politiker um ihn rum!

    Darum sag ich nur: Jetzt erstrecht nicht aufgeben Herr von Guttenberg!
    Bereits das Anfertigen einer Magister- oder Diplomarbeit ist harte Arbeit, ein Doktortitel mit summa cum laude ist demgegenüber noch einmal eine besonders hochwertige Leistung die mit jahrelanger harter Arbeit verbunden ist. Wir reden hier von einer wissenschaftlichen Ausnahmeleistung, nicht von einem Pennäler der bei einer Schulklausur gespickt hat.

    Wer solche Titel erschleicht spuckt auf all jene die so einen Titel redlich erworben haben. Hier muss es null Toleranz geben, sonst beruft sich bald jeder Titelerschleicher auf den Herrn KT "der das ja auch durfte". Denn was der Zeus darf, das muss auch das Rindviech dürfen, um einen alten lateinischen Spruch abzuwandeln. Dann werden wir irgendwann von Dr. meds und Dr. jurs vertreten die ihre Titel erschlichen haben, ohne die Komptenz mittels derer sie berechtigt werden an Dir rumzuschnippeln oder Dich vor dem Knast zu bewahren auch tatsächlich zu besitzen. Möchtest Du von so jemandem behandelt oder vertreten werden? Ich nicht.

    Wer immer zu von Anstand und Aufrichtigkeit redet die einem angeblich schon mit dem blauen Blute in die Wiege gelegt worden wären, der sollte das auch in so einer Situation zeigen, statt sich mit einer Wischiwaschi-Erklärung davonstehlen zu wollen. Eine Frau Käßmann hat bei einem geringeren Vergehen diese Konsequenz gezogen und damit ihre persönliche Ehre bewahrt, es ist schade dass diese Art Verantwortungsgefühl bei unseren Führungspersönlichkeiten Heute eine absolute Ausnahmeerscheinung ist.

    Der Mann tut so als ob ihm unabsichtlich ein paar Fehler unterlaufen sind. Schon alleine dass er - bzw. sein mutmaßlicher Ghostwriter - manche geklaute Textstellen so modifiziert hat dass der Urheber nicht mehr erkennbar ist beweist schon dass das nicht stimmt, es wurde ganz bewusst und vorsätzlich plagiiert und da gibt es nur eine Konsequenz und keine Andere: Ihm seinen Doktortitel wieder abzuerkennen. Kein Maßstab wird an andere Plagiierer angelegt, es gibt Heute genug Unis die einen unbedarften Studienanfänger für geringere Vergehen exmatrikulieren würden. Wo kommen wir denn da hin?

    Welche Konsequenzen er daraus für seine politische Karriere zieht bleibt ihm und seiner Partei überlassen. Die Chance für einen Rücktritt in Ehren à la Käßmann hat er mit seiner Lügerei am Freitag schon verpasst, von nun an ist er so oder so nur noch Getriebener.

    Das ist so oder so auch sicher nicht das Ende seiner Karriere. Einige Kräfte haben viel Zeit und Mühe aufgewendet um den Baron als zukünftigen Bundeskanzler in unsere Hirne zu pushen, wenn diese ihn nicht fallen lassen wie eine heiße Kartoffel dann ist er nach einer Karenzzeit auch wieder da. Wir Bajuwaren halten auch Ministerposten für jene Politiker vor die schon mal besoffen jemanden tot fahren, was ist da schon ein bischen copy and paste bei der Doktorarbeit?

    Ein Glück, dass das Dörfchen Guttenberg im Freistaat liegt.

  5. #5
    Mittlerer SpacePub-Besucher Avatar von fedora
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    Standard AW: Karl-Plagiator zu Guttenberg

    Ich glaube, den meisten Leuten denen egal ist was der Herr Guttenberg da treibt, wissen einfach nicht was das für eine Arbeit ist soetwas zu schreiben. (Unterstellte ich jetzt einfach mal nicht böswillig)

    Aber wenn ich dran denke, das mich 75 Seiten Diplomarbeit ein halbes Jahr meines Lebens gekostet haben und wieviel Nerven einem die Quellensuche und dann noch die richtige Angabe von dem was man verwerten kann gekostet hat.....

    Man kann ab und an mal eine Quelle vergessen, aber in dem Ausmaß wie der Herr Guttenberg das gemacht hat... ich finde damit spuckt er allen Studenten, die das vernünftig machen, ins Gesicht. Mich macht das soooo wütend >_<

    Und ich hoffe wirklich, dass die Uni das vernünftig recherchiert und da ein gerechtes Urteil spricht. Und ich hoffe wirklich, dass dem Herrn Guttenberg dieser Betrug auch in seiner Karriere schaden wird... und nicht nur kurzfristig.

    In jedem anderen Beruf würde er wahrscheinlich dafür gefeuert werden, wenn rauskäme er hätte sich den Dr.-Titel erschlichen.... nur inner Politik ist es total egal...

  6. #6
    Administrator Avatar von Dr.BrainFister
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    Standard AW: Karl-Plagiator zu Guttenberg

    Guttenbergs Skandal-Performance wird immer peinlicher. So viele Fehltritte in so wenigen Tagen hätten ihm wahrscheinlich nicht mal seine ärgsten Kritiker zugetraut. Im neuesten Akt seines Plagiator-Schauspiels hat er nun - ganz im Stil des alten Adels - einen Befehl ausgesprochen: die Uni habe seinen Doktortitel schleunigst zurückzunehmen! Jawoll, dieser Herr Guttenberg schreitet zur Tat und versucht mit dieser Aktion, der offiziellen Aberkennung des Titels zuvorzukommen. Blöd nur, dass das so leicht durchschaubar ist. Hinzu kommt, dass er sich trotz offensichtlicher Hinweise darauf, immer noch nicht dazu bekennt, die Doktorarbeit (zumindest teilweise) nicht selbst geschrieben zu haben.

    Hier ein interessanter Blogbeitrag dazu:
    SPRENGSATZ _Das Politik-Blog aus Berlin» Blog Archive » Guttenbergs Befreiungsschlag

    Dort werden die Guttenberg-Anhänger, die ihrem Heiland nach wie vor ohne jeden Zweifel folgen, mit Fans von Popstars verglichen, die "die an ihrem Idol unbeirrt festhalten" wollen.

    Zitat Zitat von fedora Beitrag anzeigen
    Ich glaube, den meisten Leuten denen egal ist was der Herr Guttenberg da treibt, wissen einfach nicht was das für eine Arbeit ist soetwas zu schreiben. (Unterstellte ich jetzt einfach mal nicht böswillig)

    Aber wenn ich dran denke, das mich 75 Seiten Diplomarbeit ein halbes Jahr meines Lebens gekostet haben und wieviel Nerven einem die Quellensuche und dann noch die richtige Angabe von dem was man verwerten kann gekostet hat.....

    Man kann ab und an mal eine Quelle vergessen, aber in dem Ausmaß wie der Herr Guttenberg das gemacht hat... ich finde damit spuckt er allen Studenten, die das vernünftig machen, ins Gesicht. Mich macht das soooo wütend >_<

    Und ich hoffe wirklich, dass die Uni das vernünftig recherchiert und da ein gerechtes Urteil spricht. Und ich hoffe wirklich, dass dem Herrn Guttenberg dieser Betrug auch in seiner Karriere schaden wird... und nicht nur kurzfristig.

    In jedem anderen Beruf würde er wahrscheinlich dafür gefeuert werden, wenn rauskäme er hätte sich den Dr.-Titel erschlichen.... nur inner Politik ist es total egal...
    Ja, das kann ich sehr gut nachvollziehen. Und jeder, der selbst schon einige anspruchsvolle Bachelor-/Diplom-/Fach-/Hausarbeiten schreiben musste, wird das wahrscheinlich ähnlich empfinden. Ich kenne Leute, die z.B. während ihrer Diplomarbeit nervlich und körperlich richtig ausgebrannt waren. Wenn dann einer wie Guttenberg daherstolziert kommt und sich aufgrund seines Vermögens einen Ghostwriter leistet, der ihm diese Arbeit abnimmt, ist das schon ärgerlich. Noch ärgerlicher ist, wenn sich Strahlemann Gutti dann nicht mal die Mühe macht, die Doktorarbeit selbst auf Fehler zu prüfen. Vielleicht hat er sie letztes Wochenende ja das erste Mal vollständig gelesen.
    Geändert von Dr.BrainFister (22.02.2011 um 16:17 Uhr)
    "Wissen sie woraus der Leberkäs gemacht wird? Aus den Resten der Knackwurst. Und die Knackwurst? Aus den Resten vom Leberkäs. So geht das ewig weiter: Leberkäs, Knackwurst, Leberkäs, Knackwurst..." - Simon Brenner (Josef Hader) in "Silentium"

  7. #7

    Standard AW: Karl-Plagiator zu Guttenberg

    Ich habe den Eindruck dass viele Professoren überhaupt nicht glücklich damit sind, wie gerade die CDU und CSU, unsere konservativen Bollwerke die immer auf Anstand, Geradlinigkeit und Traditionen pochen, nun durchgehend vom kleinen Kreisrat bis zur Bundeskanzlerin versuchen die Betrügereien des Barons als Lappalien kleinzureden, so als ob es sich um einen Pennäler halten würde der beim Banknachbarn in der 6. Klasse in Mathe abgeschrieben hätte.

    Der Mann hat betrogen um sich einen Titel zu erschleichen, er hat seine Universität dem Spott preisgegeben und seinen Doktorvater lächerlich gemacht, immerhin einen der renommiertesten Rechtswissenschaftler unseres Landes. Wenn die Bundeskanzlerin nun original sagt dass sie ihn für den Job des Verteidigungsministers eingestellt hat und es ihr wurst ist welche Titel er sich dafür erschwindelt hat, da dies ja nicht relevant wäre für den tollen Job den er da erledigt, dann ist das ein weiterer sehr bedenklicher Sargnagel im Selbstverständnis unserer "Elite".

    Dieser "Volks"partei ist es wirklich egal wie das dem Wissenschaftsstandort Deutschland schadet, wie es auf unsere ehrlichen und hart arbeitenden Wissenschaftler wirkt, welchen Eindruck es auf die Studenten macht die dazu angehalten werden sauber zu arbeiten und nicht zu schummeln - so lange man nur den Arsch der eigenen Leute retten kann.

  8. #8

    Standard AW: Karl-Plagiator zu Guttenberg

    Ein guter Artikel der die Doppelzüngigkeit von Guttenberg zusammenfasst - es gibt wohl keinen Politiker in Deutschland der so ungeniert und so oft seine Meinung wechseln kann wie andere ihre Socken, und dem das auch noch als Geradlinigkeit anerkannt wird. Der perfekte Wendehals. Aber er sieht gut aus und hat eine attraktive Frau, das scheint der Mehrheit der Deutschen nach wie vor zu reichen.

    [...]n der Causa Gorch Fock wechselt Guttenberg seine Positionen ebenso deutlich. Als Medienberichte um angeblich unzumutbare Zustände auf dem Segelschulschiff der Marine hochkochen, stellt sich der Minister vor den Kapitän: Vehement verbittet er sich, den Kommandanten vorzuverurteilen. Dann demonstriert Guttenberg, wie sensibel er selbst auf Presseberichte reagiert: Nach weiteren negativ Schlagzeilen über die Gorch Fock suspendiert Guttenberg Kapitän Norbert Schatz. Des Ministers Worte "Es reicht" kolportiert die Bild-Zeitung. Eine Gelegenheit, zu den Vorwürfen - oder den Vorverurteilungen, wie Guttenberg sagt - Stellung zu nehmen, bekommt der Kapitän vor der Entscheidung des Ministers nicht.
    Quelle: Süddeutsche

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