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Thema: Karl-Plagiator zu Guttenberg

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  1. #1
    Administrator Avatar von Dr.BrainFister
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    Standard AW: Karl-Plagiator zu Guttenberg

    Zitat Zitat von Hmpf Beitrag anzeigen
    Nach der Affäre Guttenberg fragt man sich doch ernsthaft, ob man wirklich noch promovieren will... (und das gerade, wo ich jetzt damit anfangen soll! Und dann auch noch mehr oder weniger in der gleichen (geographischen) Ecke wie der Kerl. ;-)) ...
    Warum zweifelst du wegen dieses Skandälchens am Promovieren? Hast du den Eindruck, dass es sich nicht mehr lohnt, weil dadurch die Anerkennung solcher Titel sinkt? Oder willst du lieber auch erstmal für einen Ghostwriter sparen? Guttenbergs Doktormacher ist momentan sicherlich preiswert zu haben.
    Geändert von Dr.BrainFister (23.02.2011 um 16:00 Uhr)
    "Wissen sie woraus der Leberkäs gemacht wird? Aus den Resten der Knackwurst. Und die Knackwurst? Aus den Resten vom Leberkäs. So geht das ewig weiter: Leberkäs, Knackwurst, Leberkäs, Knackwurst..." - Simon Brenner (Josef Hader) in "Silentium"

  2. #2

    Standard AW: Karl-Plagiator zu Guttenberg

    Zitat Zitat von Dr.BrainFister Beitrag anzeigen
    Warum zweifelst du wegen dieses Skandälchens am Promovieren? Hast du den Eindruck, dass es sich nicht mehr lohnt, weil dadurch die Anerkennung solcher Titel sinkt?
    Die Süddeutsche hat dazu heute einen schönen Artikel: Guttenberg und die Plagiatsaffäre - Die verachtete Wissenschaft - Job & Karriere - sueddeutsche.de

  3. #3
    Administrator Avatar von Dr.BrainFister
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    Standard AW: Karl-Plagiator zu Guttenberg

    Zitat Zitat von Hmpf Beitrag anzeigen
    OK, ich finde auch, dass die Bundesregierung in diesem Fall mal wieder zeigt, wie wenig sie den "Forschungsstandort" Deutschland wirklich schätzt, außer es geht um Technologieforschung bei großen Konzernen z.B. im Bereich der Atomenergie. Aber schauen wir uns mal die andere Seite der Medaille an: Ist die deutsche Wissenschaft aufgrund ihrer Titelgeilheit nicht auch teilweise selbst schuld daran, dass diese Ghostwriter mit dem Schreiben von Doktorarbeiten ein blühendes Geschäftsfeld auftun konnten? Ich hatte in den letzten Jahren in meinem Arbeitsumfeld tagtäglich mit titeldekorierten Akademikern zu tun und es war manchmal schon fast peinlich, was für eine Getue da um diesen Dr.-/Prof.-Status gemacht wurde. Viele Kolleg(inn)en wurden z.B. hibbelig wie aufgedrehte Teenager, wenn sie bei einer der zahlreichen jährlichen Konferenzen mit irgendeinem Star aus der Wissenschaftsszene ein Panel teilen durften. Da wurde ständig betont, mit welchen "Promis" (in korrekter Akademikersprache meist "Koryphäen" genannt) man schon mal zwei Worte gewechselt hat. Ich hab bisher nie einen so starken Hang zum Namedropping erlebt wie unter Wissenschaftlern, nicht mal in der angeblich so oberflächlichen Marketingbranche.

    Um bei dieser Statusgeilheit mithalten zu können, steigt der Druck im Laufe einer Akademikerkarriere immer mehr, sich irgendwann auch die entsprechenden Titel zu beschaffen. Weil dafür nicht jeder die nötigen zeitlichen oder intellektuellen Ressourcen hat, hilft manchmal nur der Weg zum Ghostwriter (womit ich allerdings Guttenbergs Verhalten nicht entschuldigen will. Sein Status war bereits so hoch, dass er einen Doktortitel nicht mehr nötig gehabt hätte. Hier stand wohl eher persönliche Eitelkeit und die Hoffnung auf höhere Verkaufszahlen der eigenen Publikationen im Vordergrund). Dabei ist der Titel oftmals gar nicht nötig, um seinen Job ordentlich auszuführen. Wir hatten in unserer Forschungseinrichtung auch einige Leute ohne Dr.-/Prof.-Status und die haben ihre Arbeit genauso gut erledigt wie ihre "höherwertigen" Kollegen.
    "Wissen sie woraus der Leberkäs gemacht wird? Aus den Resten der Knackwurst. Und die Knackwurst? Aus den Resten vom Leberkäs. So geht das ewig weiter: Leberkäs, Knackwurst, Leberkäs, Knackwurst..." - Simon Brenner (Josef Hader) in "Silentium"

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