Auf der anderen Seite sind manche akademische Abschlüsse - wie der Bachelor - keinen Pfifferling wert. Auch kommt es natürlich sehr darauf an wo ein Abschluss erworben wurde - ein Abitur in Bayern hat z.B. einen anderen Wert als Eines in Hamburg, wo man es Jedem verleiht der es schafft geradeauszupinkeln. Durch Guttenberg wird vermutlich der Ruf aller Abschlüsse die in Bayreuth redlich erworben wurden, nachhaltig in Mitleidenschaft gezogen. Die Universität steht als ziemlicher Schluderverein und Titelfabrik dar, wenn eine derart zusammenkopierte Doktorarbeit von einem greisen Doktorvater ohne Prüfung mit summa cum laude bewertet wird - der Mann ist anscheinend auch bekannt dafür, entsprechende höchste Ehren häufiger zu vergeben. Summa cum laude sollte aber für eine absolute Ausnahmeleistung stehen, ansonsten ist diese Auszeichnung wertlos. Abschlüsse von deutschen Universitäten hatten bisher noch einen guten Ruf - dieser wird durch Guttenberg, aber mehr noch durch den abwiegelnden Umgang anderer Spitzenpolitiker wie der Kanzlerin, der Bundesbildungs(!)ministerin und mehreren Ministerpräsidenten allerdings nachhaltig unterminiert.
Wenn selbst eine solch glasklare Betrügerei und die permanente Lüge und Täuschung nicht mit einem Ämterverlust bestraft werden, stellt sich doch allmählich die Frage was man eigentlich tun muss um als Mitglied dieser "Elite" seinen Job zu verlieren. Der CDU-Politiker Kasper wurde letzes Jahr jedenfalls bei einem vergleichbaren Plagiatsfall rasch von der Partei aus allen Ämtern geworfen. Ab einem gewissen Stand in der Hierarchie scheint es aber, wohl genauso wie bei den Banken, eine "too big to fail" Regel zu geben. Wer nur weit genug kommt kann sich praktisch alles erlauben, er ist zu wichtig um zu stürzen.
Dass Herr Schäuble Guttenberg eine "große Laufbahn" prophezeit passt ins Bild - die nie aufgeklärte Spendenaffaire hat ihn auch nicht daran gehindert weiter Karriere auf den wichtigsten Ministerposten zu machen.
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