Source Code

USA 2011
Regie: Duncan Jones
Mit: Jake Gyllenhaal, Michelle Monaghan ( ), Vera Farmiga, Jeffrey Wright u.a.

Kinostart: 02.06.2011




Inhalt
Völlig desorientiert erwacht der Soldat Colter Stevens in einem Zug - ihm gegenüber sitzt eine hübsche junge Frau, die ihn mit "Sean" anspricht. Er hat keine Ahnung, was vor sich geht, und wie er dort hingelangt ist. Im Fenster erkennt er plötzlich die Reflexion eines Anderen - was geht hier vor? Noch ehe er sich das auch nur ansatzweise erklären kann, erfasst ihn auch schon eine Explosion - und er kommt so wie die meisten Insassen ums Leben. Daraufhin erwacht er in einer seltsamen Kapsel, an einen Stuhl gefesselt, und eine vorgesetzte Offizierin namens Goodwin bittet ihn um Informationen rund um den Zug. Wo war die Bombe? Wer hat sie platziert? Von ihr erfährt er dann auch, was es mit dem Zeitsprung auf sich hat: Das amerikanische Militär hat ein Gerät entwickelt, mit dem man das Bewusstsein einer Person in die letzten 8 Minuten des Lebens eines anderen transferieren kann. Der Zug wurde Opfer eines Anschlags - der erste von einer Reihe. Stevens soll ihnen wichtige Informationen liefern, um die Hintermänner ausfindig machen und stellen zu können, ehe sie einen angedrohten, deutlich verheerenden Anschlag in Chicago in die Tat umsetzen können. Doch die Zukunft zu beeinflussen ist Stevens zu wenig - er möchte auch die Vergangenheit verändern…
Heute in der PV gesehen - extra einen Urlaubstag für ihn genommen, und er war's (Gott sei Dank ) auch Wert. Zwar nicht mehr ganz so genial wie sein Erstling, offenbart sich Duncan Jones nichtsdestotrotz auch mit "Source Code" wieder einmal als Genre-Talent, dass man unbedingt im Auge behalten sollte. Im Gegensatz zu vielen anderen gefeierten Erstlings-Regisseuren (*hust* Richard Kelley *hust*) gelingt es ihm durchaus, an das Versprechen aus "Moon" anzuknüpfen, ohne dessen Qualität ganz zu erreichen. Trotzdem wieder ein toller Film, teils durchaus originell, von ihm wirklich sehr gut inszeniert (deutlich verspielter als "Moon" zuletzt - gab einige wirklich beeindruckende Einstellungen) und sogar mit zwei Easter Eggs für Gernefans (na ja, zumindest hab ich zwei entdeckt. Eins bezieht sich auf sein Erstlingswerk, das andere... ne, da müsste ich schon zu viel verraten ).

Auch wenn es auf den ersten Blick wie ein ganz anderer Film klingt, und natürlich um einiges actionreicher, spannender, temporeicher und vor allem "größer" ist als "Moon", finden sich in "Source Code" dennoch auch einige - vor allem thematische - Ähnlichkeiten. Näher möchte ich darauf aber aus Spoilergründen nicht eingehen. Jedenfalls war die Story sehr wendungsreich - wobei es auch diesmal dem geschulten Genre-Auge möglich sein sollte, beide großen Twists (nämlich was genau es mit dem Experiment auf sich hat, bzw. wer der Bombenleger ist) erahnen zu können. Während es mich beim Bombenleger etwas geschmerzt hat, da cih es einfach soooo offensichtlich fand, dass ich gefragt habe, warum Jake Gyllenhaal's Figur es denn partout nicht verdächtig vorkommt, ist ersteres eine ähnliche Wendung wie bei "Moon", die auch wieder ca. zur Mitte des Films präsentiert wird.

Hier geht es weniger darum, dem Zuschauer ein zu entlocken (ich liebe diesen Smiley ) und ihm eins über die Rübe zu ziehen, als der Geshichte erst ihre Tragik zu verleihen. So gesehen ist es hier auch schnurzpiepegal ob man es sich so wie meiner einer schon recht früh denken kann, da der Hauptsinn und - zweck dieser Wendung nicht ist, uns auf Teufel komm raus zu überraschen, sondern es einem "höheren Zweck" dient. Das Ende wird dann vermutlich nicht allen gefallen. Auch hier finde ich durchaus Parallelen zu "Moon", was die Selbstbestimmung betrifft, und das eigene Schicksal auch in die eigene Hand zu nehmen. Ich fand das Ende jedenfalls toll.

"Source Code" wirkt wie eine Mischung verschiedenster Einflüsse, bereitet diese aber dennoch frisch auf, so dass er nie wie eine billige Kopie von etwas wirkt, sondern tatsächlich - vor allem innerhalb des Genres - zu den originelleren Einträgen der letzten Jahre zu zählen ist. Man kann nur hoffen, dass die Zuschauer auf diesen Zug aufspringen (pun intended ), dem Film einen großen Erfolg bescheren und uns Duncan Jones somit noch lange erhalten bleiben wird!
8-9/10

Das vollständige Review folgt pünktlich zum deutschen Kinostart!

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