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Dabei war das ausnahmsweise noch nicht einmal Bermans und Bragas Schuld, auch wenn die beiden sonst schon viel Mist verzapft haben. Wenn es nach ihnen gegangen wäre, hätte die gesamte erste Staffel auf der Erde gespielt und davon gehandelt, wie Archer mühsam seine Crew zusammensammelt und richtig dafür kämpfen muß, daß er überhaupt erst ins All darf. Der Start der Enterprise wäre der krönende Abschluß nach den ersten 26 Folgen gewesen.

Schöne Idee mit viel Potenzial, aber leider wurde Enterprise genau so von den UPN-Chefs kontrolliert wie zuvor Voyager. (DS9 hatte in Syndication mehr oder minder Narrenfreiheit, da ging es nicht um die Flaggschiff-Show eines Networks.) Besagte Chefs zwangen die Macher dazu, daß es sofort in Folge 1 mit altbewährten Stories in den Weltraum geht, und daß auf jeden Fall ein Zeitreise-Element dabei sein muß. Bloß auf Nummer Sicher gehen - Star Trek als Big Mac für die breite Masse! Kann doch gar nicht schmecken...

Sorry fürs Abschweifen und Schwadronieren.
Davon hatte ich auch noch nichts gehört. Den UPN-Paramount Bossen war das wohl zu wenig "Star Trek". Star Trek = Weltraum, Entdeckung, Diplomatie. Wobei Broken Bow durchaus ein guter Pilotfilm war und mir seinerzeit deutlich besser gefiel als die schnarchigen Piloten der anderen Serien. Das waren noch Zeiten, ich glaube Amu schickte mir eine gebrannte CD mit dem Piloten per Post zu weil ich damals noch kein Breitband Internet hatte.
Nach diesem hoffnungsvollen Start begann man leider die Voyager-Geschichten zu recyclen welche VOY schon seinerseits bei TNG abgekupfert hatte. Derselbe Eintopf zum dritten Mal warm gemacht und für neu verkauft schmeckte den Zuschauern nicht mehr. Shame on you if you fool me once (Voyager), shame on you if you fool me twice (Enterprise).

Wie man hier im Forum noch von anno dazumal nachlesen kann war ich damals ohnehin nicht begeistert von dem Prequelkonzept. Eine Platzierung der Serie deutlich in der Zukunft wäre besser gewesen. Entweder das, oder eine wirkliche Einbindung in signifikante Momente der frühen Trek-Geschichte wie den Erde-Romulus-Krieg an dessen Ende die Gründung der Föderation steht. So ein zünftiger Krieg hätte den Kitt für die Serie bringen können, so wie die Klingonen- und Dominion-Handlungsbögen in Deep Space Nine. Stattdessen setzte man in den ersten beiden Staffeln auf den temporalen kalten Krieg - Zeitreisen als wichtiges Plotmerkmal sind leider ein derartiges Deus Ex Machina dass sie noch jede spannende Geschichte ruiniert haben. Heroes scheiterte auch daran. Wenn man immer wieder in der Zeit zurück gehen und Situationen ändern kann wird die Handlung letztlich beliebig, die Opfer welche die Charaktere bringen müssen, die Abenteuer die sie erleben werden wertlos und austauschbar. Aus dem Grund halte ich auch wenig vom Abrams-Trekuniversum dass mal eben 40 Jahre Canon in die Tonne kloppt und seine eigene Version aufmacht.