Ich finde, du machst es dir damit etwas zu einfach. Facebook ist eine Plattform, die auch von Minderjährigen genutzt wird (jeder ab 13 Jahren darf sich dort anmelden). Also von Menschen, die aus gutem Grund vom Gesetz noch nicht als mündig angesehen werden. Willst du mir ernsthaft erzählen, dass jeder Teenager ganz genau weiß, was er da mit seinen Fotos und Daten gerade anstellt? Und bitte komm nicht mit dem Totschlagargument, dass dafür ja die Eltern sorgen müssten. Selbst die verantwortungsvollsten Eltern können ihre Kinder nicht 24h am Tag bei jeder Aktivität überwachen. Sich bei irgendeiner Internetseite anzumelden, um dort private Fotos hochzuladen u.a. persönliche Daten preiszugeben, ist heutzutage so einfach wie Bonbons kaufen. Das ist über so viele Wege möglich, dass es sich kaum noch kontrollieren lässt. Zu Zeiten als jeder nur einen PC zuhause rumstehen hatte, war es vielleicht möglich, ein Auge darauf zu haben, was die Kiddies damit anstellen. Doch inzwischen braucht man als Teenager nur ein Handy (oder einen Kumpel mit Handy, netbook etc.), um ins Netz zu kommen.
Facebook bietet keine Jugendschutzmaßnahmen, die auf dieses Problem reagieren. Insofern kann ich die Aufregung über dieses neue Feature gut nachvollziehen. Es ist ein weiteres Rädchen im Getriebe der schier grenzenlosen Datensammelwut von kommerziellen Social-Networking-Plattformen. studiVZ, meinVZ, Lokalisten, mySpace u.ä. Seiten werden in absehbarer Zeit sicherlich dementsprechend nachrüsten. Dass diese Gesichtserkennungs-Software bisher nicht richtig funktioniert, ist dabei relativ wurscht. Irgendwann wird sie richtig funktionieren und ihren Zweck erfüllen.
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