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Thema: Facebook: Nützliche Erfindung oder digitaler Überwachungsstaat?

  1. #1

    Standard Facebook: Nützliche Erfindung oder digitaler Überwachungsstaat?

    Facebook hat mal wieder durch die Hintertür ein schwer abschaltbares Feature eingeführt das erhebliche Datenschutzrisiken birgt:
    Vor Facebooks Foto-Erkennung gibt es kaum Entkommen


    Hamburg - Jeden Tag werden bei Facebook 100 Millionen Fotos getaggt: Nutzer markieren, wo im Bild sich eine Personen befindet, Facebook verknüpft dies dann mit dem passenden Profil. Um den Nutzern das Taggen so einfach wie möglich zu machen, versucht Facebook, Personen auf Fotos auch automatisch zu erkennen. Bei einem Treffer wird eine entsprechende Markierung vorgeschlagen.


    Weil die neue Funktion standardmäßig eingeschaltet ist und die Nutzer nicht darauf hingewiesen wurden, hagelte es Kritik. Er habe auf eine datenschutzfreundliche Voreinstellung gehofft, sagte der Hamburger Datenschutzbeauftragte Johannes Caspar am Mittwoch. "So, wie das System geregelt ist, ist das für den Nutzer intransparent."
    Quelle: Gesichtskontrolle: Vor Facebooks Foto-Erkennung gibt es kaum Entkommen - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Netzwelt

    Was haltet ihr davon?

    Man fühlt sich ja langsam fast wie ein Dinosaurier wenn man nur ein Profil ohne Bilder und private Informationen dort unterhält. Andererseits gibt es kaum ein Unternehmen (außer Google vielleicht) dass derart intensives Profiling betreibt wie Facebook. Doch nun kann selbst wer dort vorsichtig agiert über diese Erkennungssoftware kenntlich gemacht werden wenn z.B. seine Freunde Partybilder hochladen - ein lustiges Steckenpferd für jeden Personaler vor dem Vorstellungsgespräch.

    Natürlich wäre es Facebook ein Leichtes den Nutzern eine Option zu gewähren solche Services mit einem Häkchen zu deaktivieren, daran scheint Zuckerbergs Zauberkasten aber kein Interesse zu haben.

  2. #2
    Super-Moderator Avatar von cornholio1980
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    Standard AW: Facebook-Gesichtserkennung: Totale Überwachung oder sinnvolles Feature?

    Ich hab letzte Woche Photos hochgeladen, und dieses Feature hat nichtmal vernünftig funktioniert, insofern halte ich auch die Aufregung wieder mal für ein wenig überzogen. Zumal: Wo ist der Unterschied, ob ich Freunde selbst markiere oder Facebook dies automatisch vorschlägt? Wenn man sich aufgeregt hätte als das tag-feature eingeführt wurde, ok, aber jetzt? Kapier ich nich. Zumal man von Facebook benachrichtigt wird, wenn man von jemandem getaggt wird, nur von Freunden getaggt werden kann, und theoretisch auch darum bitten könnte, diesen tag wieder zu entfernen. Und überhaupt wird niemand dazu gezwungen, sich auf Facebook zu registrieren. Nur mal so nebenbei...
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    "I believe that when we leave a place, part of it goes with us, and part of us remains. Go anywhere in this station, when it is quiet, and just listen. After a while you will hear the echos of all our conversations, every thought and word we've exchanged. Long after we're gone, our voices will linger in these walls."
    Andreas Katsulas as G'Kar - Objects in Motion / The Lost Tales-Intro


  3. #3
    Kleiner SpacePub-Besucher Avatar von kaot
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    Standard AW: Facebook-Gesichtserkennung: Totale Überwachung oder sinnvolles Feature?

    Der Punkt ist eigentlich nicht die Markierung, Tags kann man ja wieder entfernen (auch wenn die Information damit natürlich auch für alle Zeit im Netz bleibt) - kritisch ist, das Facebook damit tatsächlich jedes Bild scant, das bei ihm landet. (Und jede Nachricht liest). Selbst wenn das ganze jetzt noch nicht besonders gut funktioniert, ist es doch nur eine Frage der Zeit, bis Facebook der Geschäftspassage in Minority Report gleicht: Das Gesicht wird erkannt, das entsprechende Profil wird aufgerufen, und der Kunde namentlich angesprochen, auf Hobbyzubehör für seinen jüngsten Zeitvertreib, mit dem Vorschlag das ganze doch zu Freizeit-Zeiten nach Hause, oder werktags an die Arbeitsaddresse zu senden.
    (basierend nicht nur auf den Informationen die man selbst ins FB Profil gestellt hat, sondern viel mehr extrahiert aus der Kommunikation mit anderen - Montag, 9 Uhr, Statusupdate "blah - ich hasse meinen Job" Samstag, 14 Uhr, Statusupdate, yeah Motorsägenjonglieren ist das ultimative Freizeitvergnügen. Kurz vor Ostern, Nachricht an die Verwandhschaft: Ja kommt mich doch besuchen, Addresse ist [Addresse]. Chat mit dem/der Freund/in in spe: Wieso holst du mich nicht einfach nachher von der Arbeit ab? Um 17 Uhr bei [Addresse2])
    Es ist nicht die Gesichtserkennung allein, die Facebook gruselig macht, es ist das Gesamtpaket - und das ist damit um eine weitere dystopische Option gewachsen.
    bubbela! - this is so going on twitter right now

  4. #4
    Super-Moderator Avatar von cornholio1980
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    Standard AW: Facebook-Gesichtserkennung: Totale Überwachung oder sinnvolles Feature?

    Zitat Zitat von kaot Beitrag anzeigen
    Es ist nicht die Gesichtserkennung allein, die Facebook gruselig macht, es ist das Gesamtpaket - und das ist damit um eine weitere dystopische Option gewachsen.
    Und ich verweise erneut darauf, dass niemand dazu gezwungen ist, Facebook zu nutzen
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  5. #5
    Kleiner SpacePub-Besucher Avatar von kaot
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    Standard AW: Facebook-Gesichtserkennung: Totale Überwachung oder sinnvolles Feature?

    schon, aber ein paar Fotos mit dir im Hintergrund, und schon bist auch du bei Facebook - ob du es nutzt oder nicht
    bubbela! - this is so going on twitter right now

  6. #6
    Administrator Avatar von Dr.BrainFister
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    Standard AW: Facebook-Gesichtserkennung: Totale Überwachung oder sinnvolles Feature?

    Zitat Zitat von cornholio1980 Beitrag anzeigen
    Und ich verweise erneut darauf, dass niemand dazu gezwungen ist, Facebook zu nutzen
    Ich finde, du machst es dir damit etwas zu einfach. Facebook ist eine Plattform, die auch von Minderjährigen genutzt wird (jeder ab 13 Jahren darf sich dort anmelden). Also von Menschen, die aus gutem Grund vom Gesetz noch nicht als mündig angesehen werden. Willst du mir ernsthaft erzählen, dass jeder Teenager ganz genau weiß, was er da mit seinen Fotos und Daten gerade anstellt? Und bitte komm nicht mit dem Totschlagargument, dass dafür ja die Eltern sorgen müssten. Selbst die verantwortungsvollsten Eltern können ihre Kinder nicht 24h am Tag bei jeder Aktivität überwachen. Sich bei irgendeiner Internetseite anzumelden, um dort private Fotos hochzuladen u.a. persönliche Daten preiszugeben, ist heutzutage so einfach wie Bonbons kaufen. Das ist über so viele Wege möglich, dass es sich kaum noch kontrollieren lässt. Zu Zeiten als jeder nur einen PC zuhause rumstehen hatte, war es vielleicht möglich, ein Auge darauf zu haben, was die Kiddies damit anstellen. Doch inzwischen braucht man als Teenager nur ein Handy (oder einen Kumpel mit Handy, netbook etc.), um ins Netz zu kommen.

    Facebook bietet keine Jugendschutzmaßnahmen, die auf dieses Problem reagieren. Insofern kann ich die Aufregung über dieses neue Feature gut nachvollziehen. Es ist ein weiteres Rädchen im Getriebe der schier grenzenlosen Datensammelwut von kommerziellen Social-Networking-Plattformen. studiVZ, meinVZ, Lokalisten, mySpace u.ä. Seiten werden in absehbarer Zeit sicherlich dementsprechend nachrüsten. Dass diese Gesichtserkennungs-Software bisher nicht richtig funktioniert, ist dabei relativ wurscht. Irgendwann wird sie richtig funktionieren und ihren Zweck erfüllen.
    Geändert von Dr.BrainFister (12.06.2011 um 23:26 Uhr)
    "Wissen sie woraus der Leberkäs gemacht wird? Aus den Resten der Knackwurst. Und die Knackwurst? Aus den Resten vom Leberkäs. So geht das ewig weiter: Leberkäs, Knackwurst, Leberkäs, Knackwurst..." - Simon Brenner (Josef Hader) in "Silentium"

  7. #7

    Standard AW: Facebook-Gesichtserkennung: Totale Überwachung oder sinnvolles Feature?

    (jeder ab 13 Jahren darf sich dort anmelden)
    Damit fängt es schon an. Der Vorgänger myspace war, bevor die Firma von Rupert Murdoch aufgekauft wurde, erst ab 16 Jahren freigegeben. Aus meiner Sicht eine sinnvolle Maßnahme, denn ein 16 Jähriger hat in der Regel schon ein deutlich weiter entwickeltes Risikobewusstsein als 13 Jährige die praktisch noch Kinder sind - und aus diesem Grund, wie Du richtig bemerkst, auch nicht mündig und vertragsfähig.

    Ein weiteres Problem sehe ich darin dass Facebook es bewusst schwer macht wenn ein Nutzer strikte Privatsphäreeinstellungen vornehmen will. Man kann z.B. das Getaggt-werden auf Bildern nicht generell verbieten, sondern nur jedes Bild auf dem man von Anderen getaggt wird manuell untaggen und vom eigenen Profil nehmen - eine Mühe die sich wohl nur Wenige machen. Es wäre Facebook ein Leichtes diese Option aufzunehmen, aber das Unternehmen hat daran gar kein Interesse. Je mehr Daten über den einzelnen Nutzer zusammengefügt werden können, desto wertvoller werden diese Datensätze für die Werbekunden.

    Das von kaot beschriebene Szenario ist ein durchaus realistischer Zukunftsausblick auf das Web 3.0.

    Ich finde es immer wieder erschütternd dass viele Leute die dem Staat misstrauisch gegenüberstehen und keinesfalls selbst banale Informationen an diesen weitergeben wollen, auf der anderen Seiten vollkommen kritiklos weit intimere Daten Privatunternehmen anvertrauen die nicht demokratisch legitimiert sind, keinerlei Aufsicht oder Gewaltenverschränkung haben so wie ein Staat, die im Endeffekt eine black box sind bei der niemand weiß was mit den Daten eigentlich passiert.

  8. #8
    Super-Moderator Avatar von cornholio1980
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    Standard AW: Facebook-Gesichtserkennung: Totale Überwachung oder sinnvolles Feature?

    Zitat Zitat von Dr.BrainFister Beitrag anzeigen
    Ich finde, du machst es dir damit etwas zu einfach. Facebook ist eine Plattform, die auch von Minderjährigen genutzt wird (jeder ab 13 Jahren darf sich dort anmelden).
    Das ist aber wieder ein ganz anderes Thema, lieber Brainy. Hier gehts um die Gesichtserkennung, du redest vom Jugendschutz. Hier gebe ich dir durchaus recht, wenn ich es auch zwiespältig sehe. Einerseits, da Jugendliche deutlich schlimmeres anstellen können (und auch schon früher angestellt haben) als bei Facebook etwas zu posten (Stichwort Drogen), und andererseits, da es gerade bei den Jungen natürlcih wichtig ist, "in" zu sein, und sich über Facebook zu vernetzen - insofern bin ich nicht sicher, ob ich hier ein generelles Verbot für richtig halte. Dass man es sich bei Facebook mit dem aktuellen laissez-faire-Stil zu leicht macht, da stimme ich dir allerdings unumwunden zu.
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  9. #9
    Administrator Avatar von Dr.BrainFister
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    Standard AW: Facebook-Gesichtserkennung: Totale Überwachung oder sinnvolles Feature?

    Zitat Zitat von cornholio1980 Beitrag anzeigen
    Das ist aber wieder ein ganz anderes Thema, lieber Brainy. Hier gehts um die Gesichtserkennung, du redest vom Jugendschutz. ...
    Inwiefern ist das ein anderes Thema? Der Zusammenhang zwischen der Jugendschutzproblematik und der Gesichtserkennung sollte doch eigentlich klar sein. Wenn man über dieses neue Facebook-Feature diskutiert, ist es doch gerade wichtig, die Auswirkungen auf bestehende Problembereiche zu beleuchten bzw. zu ergründen, welche neuen Risiken sich daraus ergeben könnten. Ich habe auch nicht gesagt, dass ich einen Facebook-Verbot für Jugendliche sinnvoll finde (wobei aber zumindest eine "Ab 16"-Begrenzung durchaus angebracht wäre). Man kann solche Risiken am besten dadurch ausräumen, indem man sie erst gar nicht entstehen lässt. Kurz gesagt: Gesichtserkennung abschalten.

    Zitat Zitat von kaot Beitrag anzeigen
    schon, aber ein paar Fotos mit dir im Hintergrund, und schon bist auch du bei Facebook - ob du es nutzt oder nicht
    Das ist ein wichtiger Hinweis. Aber besteht denn auch die Möglichkeit, von dieser Gesichtserkennung entdeckt zu werden, wenn man nicht bei Facebook registriert ist? Wie wird denn dann der Name zum Bild zugeordnet?
    "Wissen sie woraus der Leberkäs gemacht wird? Aus den Resten der Knackwurst. Und die Knackwurst? Aus den Resten vom Leberkäs. So geht das ewig weiter: Leberkäs, Knackwurst, Leberkäs, Knackwurst..." - Simon Brenner (Josef Hader) in "Silentium"

  10. #10
    Moderator Avatar von Khaanara
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    Standard AW: Facebook-Gesichtserkennung: Totale Überwachung oder sinnvolles Feature?

    Jedes aktuelle Fotoverwaltungsprogramm hat schon diese Gesichtserkennungsfunktion und Geotagging, welche die aktuellen Bilder mit den Daten aus den Kontaktlisten abgleicht. Und ob man jetzt in Facebook manuell getaggt wird (da braucht man noch nicht einmal ein Account !) oder automatisch, was macht es einen Unterschied. Ich denke sogar, das aktuell die manuellen Tagger da noch genauer sind. Dann muss man halt auf das Bild und entfernt den Tag, wobei nicht FB-Mitglieder dann ausgeschlossen sind.

    Minderjährige gehen heutzutage angesichts des Schulmobbings im Regelfall sorgfältiger mit ihren Daten um, als viele Erwachsene. Gerade Farmville-Spieler (oder ähnliches) welche immer neue Nachbarn einladen, die sie eigentlich überhaupt nicht kennen, bedenken meistens nicht, dass alle Ihre veröffentlichten Daten auch für die Nachbarn einsehbar sind, da sie automatisch in die Freundesliste eingetragen sind.

    Und viele Gewinnspiele möchten auch Zugriff auf deine Daten haben, da möchte ich nicht wissen, wie viele angesichts des tollen Gewinns da einfach auf Okay gedrückt haben.

    Ich sage ja immer, warum sich der Staat soviele Steuermillionen für den Zensus herausballert, wenn man die Daten auch billiger und einfacher über die Sozialen Netzwerke einholen könnte.

    Meine Bibliothek (im Aufbau): http://www.lovelybooks.de/bibliothek/Khaanara/

  11. #11
    Super-Moderator Avatar von cornholio1980
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    Standard AW: Facebook-Gesichtserkennung: Totale Überwachung oder sinnvolles Feature?

    Zitat Zitat von Dr.BrainFister Beitrag anzeigen
    Inwiefern ist das ein anderes Thema?
    Weil es hier um die gesichtserkennung geht - für ALLE Nutzer, nicht nur für die unter 16-jährigen. Darf ich deiner Argumentation entnehmen, dass du bei allen anderen Nutzern in der Gesichtserkennung kein Problem siehst?

    Ich kann jedenfalls nur erneut betonen: Angesichts der Tatsache, dass diese tags auch schon in der Vergangenheit möglich waren - nur halt manuell - verstehe ich bei der "automatischen" Gesichtserkennung (die wie gesagt noch dazu nichtmal vernünftig funktioniert bisher, meiner Erfahrung von letzter Woche nach) die Aufregung nicht.

    Man kann solche Risiken am besten dadurch ausräumen, indem man sie erst gar nicht entstehen lässt. Kurz gesagt: Gesichtserkennung abschalten.
    Man kann auf Facebook viel schlimmere Sachen anstellen wenn man unvorsichtig und naiv ist, als dass man in einem Photo getaggt wird . Also müsste das dann aus deiner Sicht eigentlich konsequenterweise heißen: Facebook abschalten. Es lebe der Schutz der Bevölkerung vor sich selbst!

    Das ist ein wichtiger Hinweis. Aber besteht denn auch die Möglichkeit, von dieser Gesichtserkennung entdeckt zu werden, wenn man nicht bei Facebook registriert ist? Wie wird denn dann der Name zum Bild zugeordnet?
    Bei der automatischen nicht. Wie's bei der manuellen ist, kann ich nicht sagen, ich habe bisher immer nur FB-Freunde getaggt. Gehört für mich nur Netiquette dazu...

    Zitat Zitat von Khaanara Beitrag anzeigen
    Ich sage ja immer, warum sich der Staat soviele Steuermillionen für den Zensus herausballert, wenn man die Daten auch billiger und einfacher über die Sozialen Netzwerke einholen könnte.
    Wie hat's Michael Niavarani so schön ausgedrückt: Facebook ist Stasi auf freiwilliger Basis
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  12. #12
    Administrator Avatar von Dr.BrainFister
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    Standard AW: Facebook-Gesichtserkennung: Totale Überwachung oder sinnvolles Feature?

    Zitat Zitat von cornholio1980 Beitrag anzeigen
    Weil es hier um die gesichtserkennung geht - für ALLE Nutzer, nicht nur für die unter 16-jährigen.
    Es ist immer wieder spannend, zu sehen, wie in Diskussionen versucht wird, die Argumente des Gegenübers zu entkräften, indem man den "Thema verfehlt"-Stempel rausholt. In diesem Fall ist das leider etwas zu offensichtlich, lieber Corny. Da musst du dir schon eine bessere Strategie einfallen lassen.

    Facebook wird von unterschiedlichen Altersgruppen genutzt und ist insofern auch in seinen Risiken unterschiedlich zu bewerten. Wenn man diese Unterscheidung ausblendet, läuft das letztlich auf eine undifferenzierte WischiWaschi-Diskussion hinaus. Würde es sich bei den Kindern (!) und Jugendlichen, die Facebook verwenden, nur um eine winzige Minderheit handeln, könnte man dieses Thema vielleicht als geringfügig wichtig abhaken. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass gerade die jüngeren Mitglieder einen erheblichen Teil dieser Plattform ausmachen. Da ist es doch nur legitim, bei neuen Features zu hinterfragen, inwiefern sie für vom Gesetz her unmündige Nutzer ein zusätzliches Risiko darstellen. Schließlich werden auch die Straßenverkehrsregeln nicht für alle Altersgruppen gleich definiert. Diese Unterscheidungen gibt es aus gutem Grund in fast allen gesellschaftlichen Bereichen.

    Darf ich deiner Argumentation entnehmen, dass du bei allen anderen Nutzern in der Gesichtserkennung kein Problem siehst?
    Nein, darfst du nicht. Aber das ist eines der Probleme, die mir als erstes in den Sinn kamen, als ich von diesem neuen Feature gelesen habe. Die übrigen Kritikpunkte wurden hier bzw. in dem eingangs verlinkten Artikel ja bereits von anderen Schreiberlingen vertieft.

    Ich kann jedenfalls nur erneut betonen: Angesichts der Tatsache, dass diese tags auch schon in der Vergangenheit möglich waren - nur halt manuell - verstehe ich bei der "automatischen" Gesichtserkennung ... die Aufregung nicht.
    OK, du wiederholst dich und ich wiederhole mich auch... Die Gesichtserkennung ist ein zusätzlicher Baustein im Getriebe der datensammelwütigen Social-Networks. Das Erfassen und Zuordnen persönlicher Daten wird damit deutlich erleichtert. Anstatt hunderte von Bildern abzugrasen und darin dann vielleicht zufällig jemanden zu entdecken, kann man dies nun ganz einfach automatisch erledigen lassen.

    (die wie gesagt noch dazu nichtmal vernünftig funktioniert bisher, meiner Erfahrung von letzter Woche nach)
    Auf dieses "Argument" sind wir nun schon merhmals eingegangen. Was willst du uns denn damit sagen? "Regt euch erst auf, wenn es richtig funktioniert?" Sorry, aber wir sind uns doch wohl einig, dass solche Features stetig in ihrer Funktionalität verbessert werden. Der technische Stand kurz nach der Veröffentlichung ist also kein Maßstab für die Bewertung der potentiellen Risiken, die in dieser Software stecken könnten.

    Man kann auf Facebook viel schlimmere Sachen anstellen wenn man unvorsichtig und naiv ist, als dass man in einem Photo getaggt wird . Also müsste das dann aus deiner Sicht eigentlich konsequenterweise heißen: Facebook abschalten. Es lebe der Schutz der Bevölkerung vor sich selbst!
    Man kann immer irgendwo irgendwas Schlimmeres anstellen. Das ist ein Totschlagargument im Stil von "Wir brauchen keinen Gesundheitsschutz für die Bevölkerung, weil man sowieso jederzeit und überall sterben kann."

    Natürlich lassen sich nie alle Risiken komplett vermeiden. Das heißt aber nicht, dass man immer wieder neue hinzufügen muss. Und wenn man es schon tut, müsste man den Usern zumindest die Freiheit geben, die Nutzung dieser Features abzustellen. Solche Optionen sollten aber nicht nur irgendwo versteckt verfügbar, sondern leicht zugänglich sein. Wie Bademeister schon sagte, wäre es für die Facebook-Betreiber technisch kein Problem, ihre Datenschutzeinstellungen transparenter zu machen und die Abschaltung einiger unerwünschter Funktionen zu ermöglichen, die man momentan gezwungenermaßen hinnehmen muss.

    Auch das "Niemand muss sich bei Facebook anmelden"-Argument überzeugt mich nicht. Der Gruppendruck, an solchen Social Networks teilzunehmen, ist inzwischen nicht nur bei Jugendlichen sehr hoch. Als Erwachsener muss man sich inzwischen genauso rechtfertigen, wenn man nicht "dazugehört". Sowohl im Studium als auch von Kollegen im Job wird mittlerweile immer mehr erwartet, dass man sich über Facebook & Co. untereinander vernetzt. Wer dazu bewusst "Nein!" sagt, wird oft als Spielverderber hingestelllt. Oder als jemand, der sich nicht voll ins Team bzw. in die Clique einbringen will.

    Hinzu kommt, dass sich viele User vor einigen Jahren bei Facebook noch unter ganz anderen Bedingungen angemeldet hatten. Im Laufe der Zeit wurden dann immer neue Datensammel-Features hinzugefügt. Durchschnitts-User, die von der Materie nicht so viel Ahnung haben, verlieren da wahrscheinlich schnell den Überblick. Aber auch erfahrenere Facebook-Mitglieder werden irgendwann vor die Wahl gestellt, was ihnen wichtiger ist: das über Jahre gepflegte Online-Netzwerk oder die eigene Privatsphäre und Datensicherheit? Viele wollen ihre Kontakte wahrscheinlich nicht verprellen und beißen dann lieber in den sauren Apfel anstatt sich konsequent von Facebook zu verabschieden. Die Betreiber sind sich dieser Zwickmühle sicherlich bewusst und reizen sie zugunsten ihres Mitgliederdatenverkaufskonzepts immer weiter aus.
    Geändert von Dr.BrainFister (13.06.2011 um 12:52 Uhr)
    "Wissen sie woraus der Leberkäs gemacht wird? Aus den Resten der Knackwurst. Und die Knackwurst? Aus den Resten vom Leberkäs. So geht das ewig weiter: Leberkäs, Knackwurst, Leberkäs, Knackwurst..." - Simon Brenner (Josef Hader) in "Silentium"

  13. #13
    Die Super-Checkerin Avatar von Teylen
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    Standard AW: Facebook-Gesichtserkennung: Totale Überwachung oder sinnvolles Feature?

    Zitat Zitat von kaot Beitrag anzeigen
    Das Gesicht wird erkannt, das entsprechende Profil wird aufgerufen, und der Kunde namentlich angesprochen, auf Hobbyzubehör für seinen jüngsten Zeitvertreib, mit dem Vorschlag das ganze doch zu Freizeit-Zeiten nach Hause, oder werktags an die Arbeitsaddresse zu senden.
    Das ist doch Panikmache in Bezug auf Facebook Unsinn.
    Wenn ein Unternehmen Daten in der Weise aufbereiten möchte, bestehen dafür bereits entsprechende Tools.
    Die Kundendaten kann man sich mit Hilfe von Analyse Tools auch ohne eine halbgare Facebook-Funktion aufbereiten lassen und sie für Marketing Zwecke oder zur Risiko Abschätzung einsetzen. Der einzige Grund wieso das nicht geschieht ist die Gesetzeslage.

    Es ist nicht die Gesichtserkennung allein, die Facebook gruselig macht, es ist das Gesamtpaket - und das ist damit um eine weitere dystopische Option gewachsen.
    Als wenn es ohne Facebook keine Textanalyse gäbe, und natürlich hat Facebook die Gesichtserkennung erfunden.
    Klar, und am besten wäre, wenn die ganzen Menschen aufhören würden sich zu vernetzen und zu kommunizieren.
    Dann bleiben einem auch lästige Aufstände erspart.
    Schickt man halt zur Not noch Massen an verantwortungslosen 13 jährigen vor.
    [Die sich dann besonders stark darüber ärgern wenn sie Spam bekommen]

  14. #14
    Kleiner SpacePub-Besucher Avatar von kaot
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    Standard AW: Facebook-Gesichtserkennung: Totale Überwachung oder sinnvolles Feature?

    Teylen, bitte lies meinen Post nochmal. Ersetze Facebook durch AltaVista. Durch Microsoft, von mir aus auch durch Seitenbacher Müsli. Ersetze es durch hastenichtgesehen firma. Es geht nicht um Facebook. Habe ich nie behauptet, werde ich auch nie behaupten, und so einen Unsinn zu unterstellen ist schon ziemlich ungeschickt.
    Genauso wie du hier unterstellst, ich hätte behauptet Facebook sei die Wurzel allen Übels, und Spam käme durch Vernetzung und Kommunikation, und Kinder würden hier vorgeschoben um irgendein Ziel, eine Agenda zu belegen.
    Das ist derartiger Schwachsinn, das ich dir diesbezüglich überhaupt nicht mehr antworten werde, und auch den anderen Diskussionsteilnehmern nur raten kann es ebenso zu halten.
    Das Diskussionsthema in viele belanglose, und falsch Verstandene Unterthemen zu gliedern ist nämlich ein sehr einfacher Weg jedes beliebige Thema versanden zu lassen.
    Und meine 'Panikmache' ist, wie ich geschrieben hatte (aber vollständiges lesen&zitieren ist ja heutzutage völlig aus der Mode wenn man sich so viel schöner [absichtlich] missverstehen kann), paraphrasierte Zukunftsvision des Sci-Fi-Autors Philip K. Dicks.
    Es geht, darum das viel mehr von Brave New World (A. Huxley) bereits wahr ist, als mir lieb wäre, und das jeder Schritt der momentan bezüglich menschlicher Analyse gemacht ein weiterer Schritt in eine sehr gruselige, nicht mehr sonderlich ferne Zukunft ist. Noch ist Werbung lästig, weil wir immer noch nicht verstehen wie der menschliche Verstand arbeitet - aber je mehr das nicht aus wissenschaftlichem Interesse, sondern von Firmen aus wirtschaftlichen Gründen vorangetrieben wird, desto eher sehe ich die wahrhaftig Konsum-orientierte Gesellschaft Wahrheit werden.
    bubbela! - this is so going on twitter right now

  15. #15
    Die Super-Checkerin Avatar von Teylen
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    Standard AW: Facebook-Gesichtserkennung: Totale Überwachung oder sinnvolles Feature?

    Dein Ego mag bemerkenswert genug sein das du meinen Beitrag zu dem Thema als alleinige Reaktion auf deine Posts sieht, allerdings ist es das nicht.
    Desweiteren habe ich deinen Beitrag gelesen und bisher hast du nicht mal die Andeutung einer anderen Webseite oder Firma als Facebook fallen gelassen.
    Du versteifst dich sogar auf recht Facebook spezifische Dinge wie das taggen.

    Durch Microsoft, von mir aus auch durch Seitenbacher Müsli. Ersetze es durch hastenichtgesehen firma.
    Das macht die Aussage nur leider nicht weniger intelligent.
    Firmen wie Facebook, Seitenbacher, Banken und im gewissen Rahmen Microsoft, haben ein Kern-Geschäft bei dem sie für gewöhnlich bleiben.

    Wenn es um die Analyse von Daten geht, welche aufgrund der Datenmenge notwendig ist, wendet man sich an Firmen die sich darauf spezialisiert haben Lösungen in dem Bereich anzubieten. Das wäre beispielsweise SAS, IBM, SAP und dergleichen. Die bieten dann auch Produkte in dem Themenbereich der Social-Media Analytics an. Das heißt der professionellen Auswertung und Analyse von Datenbeständen die durch das Web 3.0 generiert werden.
    Und dies nicht erst seitdem Facebook eine Gesichtserkennung für die private Nutzung einführte.

    Das ist derartiger Schwachsinn, das ich dir diesbezüglich überhaupt nicht mehr antworten werde, und auch den anderen Diskussionsteilnehmern nur raten kann es ebenso zu halten.
    Genau! Wo kämen wir den hin wenn jeder mit diskutieren dürfte.
    Insbesondere wenn dann noch Fakten in's Feld geführt werden mit denen man sich auseinandersetzen müßte.
    Mit denen hat man nicht zu diskutieren, man selbst nicht und auch alle anderen nicht!

    Und meine 'Panikmache' ist, wie ich geschrieben hatte (aber vollständiges lesen&zitieren ist ja heutzutage völlig aus der Mode wenn man sich so viel schöner [absichtlich] missverstehen kann), paraphrasierte Zukunftsvision des Sci-Fi-Autors Philip K. Dicks.
    Genau, eine Dystopie vorauszusagen zu attestieren ist keine Panikmache!
    Wo kämen wir den da hin! Nur weil man sagt "Am XX.XX geht die Welt unter" ist das keine Panikmache! Das ist die paraphrasierte Zukunftsvision des <religioesen Weltuntergangsvertreter einsetzen>.
    Wird dir bei dem Neusprech - Begriff geprägt durch den Autor George Orwell - nicht selbst schlecht?

    Es geht, darum das viel mehr von Brave New World (A. Huxley) bereits wahr ist, als mir lieb wäre, und das jeder Schritt der momentan bezüglich menschlicher Analyse gemacht ein weiterer Schritt in eine sehr gruselige, nicht mehr sonderlich ferne Zukunft ist.
    Analyse ist natürlich nur schlecht!
    Und nicht vergessen, Eisenbahnfahren führt zu Herzversagen, weil der Mensch nicht für die Bewegungsgeschwindigkeit geschaffen wurde!

  16. #16
    Tastaturquäler Avatar von Thandor
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    Standard AW: Facebook-Gesichtserkennung: Totale Überwachung oder sinnvolles Feature?

    Zitat Zitat von Dr.BrainFister Beitrag anzeigen
    [...]
    Auch das "Niemand muss sich bei Facebook anmelden"-Argument überzeugt mich nicht. Der Gruppendruck, an solchen Social Networks teilzunehmen, ist inzwischen nicht nur bei Jugendlichen sehr hoch. Als Erwachsener muss man sich inzwischen genauso rechtfertigen, wenn man nicht "dazugehört". Sowohl im Studium als auch von Kollegen im Job wird mittlerweile immer mehr erwartet, dass man sich über Facebook & Co. untereinander vernetzt. Wer dazu bewusst "Nein!" sagt, wird oft als Spielverderber hingestelllt. Oder als jemand, der sich nicht voll ins Team bzw. in die Clique einbringen will.
    [...]
    Laut Facebook gibt es insgesamt fast 30 Mio. Accounts mit Ursprung aus Großbritannien, einer Staatenunion mit knapp über 60 Mio. Einwohner. Statistisch gesehen ist also jeder zweite Engländer, Waliser, Schotte und Nordire bei fb angemeldet.
    Während meines Auslandsstudiums vergangenen Winter in London hatten ein mit mir befreundeter deutscher Austauschstudent und ich folgendes festgestellt: Lernt man eine neue Person kennen (dabei ist es fast egal ob das ein Student ist oder jemand vom Uni Staff oder jemand außerhalb dieser Institution) und es kommt zu einem Smalltalk der über das Erfragen des Weges hinausgeht, wird innerhalb der ersten fünf Minuten des Gesprächs die Frage "Are you on Facebook?" gestellt. Wir beide hatten und haben keinen Account dort, weshalb wir das stets mit einem wahrheitsgemäßen "No" beantwortet haben. Damit waren wir dann auch jedes Mal als prähistorische Neandertaler abgestempelt, denn einer dieser Zeitgenossen schlussfolgerte aus dem einfach "No" sogar, dass wir nicht wüssten was das Internet sei.

    Also gerade in England habe ich es beinahe täglich gemerkt, wie präsent diese Krake in der Gesellschaft ist. Als ich in London mit einem Kumpel bei einer Sportveranstaltung war, war es ihm in der Pause am wichtigsten, seinen Freunden per fb mitzuteilen wo er gerade sei und was er da tut - statt sich lieber ein neues Bier tatsächlich zu kaufen. Ein viel schlimmeres Beispiel: offizielle Events der Universität, wie Exkursionen, Partys oder sonstige Unternehmungen wurden sämtlich in irgendwelchen FB-Gruppen organisiert. Erst nach vehementer Beschwerde zahlreicher Erasmus-Studenten konnte zumindest bei International Office der Uni erreicht werden, dass Informationen über Events auch über einen eMail-Verteiler weitergegeben werden. Ansonsten kannte man dort nur eine Problemlösung: "Just make a facebook account". Auf ein freundliches "I don't want to be on facebook" wurde dann erwidert "Everybody's on facebook". Damit war die Diskussion dann beendet. Eine offizielle Beschwerde von mehreren facebook-Verweigerern wurde von der Universitätsleitung dahingehend erwidert, dass man mit der Zeit gehen müsse, man so die meisten Personen der Zielgruppe (=Studenten) erreiche und man durch eine Aufsplittung des Informationsflusses (= auch noch woanders Energie als FB reinstecken) an performance verliert.

    Darüber konnte man an unserer Uni hier in Deutschland - noch? - nur den Kopf schütteln. Und ich fände es äußerst erschreckend wenn es hier in D ähnliche Entwicklungen gäbe. Wenn durch das soziale Umfeld ein derartiger Druck entsteht, dass man bei einer Verweigerung schlicht mit der Isolation leben muss, dann hilft einem auch kein scheinheiliges "Niemand muss bei Facebook angemeldet sein"-Argument.
    Für die kurze Dauer in England war es ja ganz erträglich, zumal mich ein englischer Mitstudent stets mit den wichtigsten Infos versorgte. Aber das kann ja nicht die Generallösung sein.

    Der Post geht zwar jetzt durchaus an der eigentlichen Thematik vorbei, aber ich wollte diesen Punkt gerne noch aufgreifen.
    "This threshold is mine. I claim it for my own.
    Bring on your thousands, one at a time or all in a rush.
    I don't give a damn.
    None shall pass!"

  17. #17
    Super-Moderator Avatar von cornholio1980
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    Standard AW: Facebook-Gesichtserkennung: Totale Überwachung oder sinnvolles Feature?

    Zitat Zitat von Dr.BrainFister Beitrag anzeigen
    Es ist immer wieder spannend, zu sehen, wie in Diskussionen versucht wird, die Argumente des Gegenübers zu entkräften,
    Entkräften wollte ich damit gar nichts. Hatte ich deinen Bedenken bezüglich Jugendschutz nicht sogar zugestimmt?!?! Warum musst du gleich wieder die Polemik-Keule rausholen? Da vergeht einem ja gleich jedwede Lust an einer ernsthaften, erwachsenen Diskussion.

    Ich habe mir lediglich erlaubt festzustellen, dass es in diesem Thread um die Gesichtserkennung, und nicht um den Zugang von Kindern und Jugendlichen zu dem Portal, geht. Bitte entschuldige, dass ich mir das erlaubt habe...

    Facebook wird von unterschiedlichen Altersgruppen genutzt und ist insofern auch in seinen Risiken unterschiedlich zu bewerten.
    Damit hast du grundsätzlich recht, allerdings sehe ich nach wie vor das Risiko dieses Features nicht. Es tut mir ja wirklich leid, aber mich erinnert das an die ganzen Richter, die Entscheidungen in allen möglichen Prozessen zum Thema Internet fällen, ohne eine Ahnung davon zu haben, worüber sie überhaupt entscheiden.

    Ich habe heute wieder Fotos hochgeladen, und die Gesichtserkennung hat zwar schon deutlich besser funktioniert, allerdings erkennt er lediglich automatisch, dass da ein Gesicht ist. Wer das ist, musste ich selbst auswählen.

    Jedenfalls hast du mir in deiner langen Antwort eine wichtige Frage nicht erklärt: Was macht es für einen Unterschied, ob manuell oder automatisch getaggt wird bzw. werden kann?

    Da ist es doch nur legitim, bei neuen Features zu hinterfragen, inwiefern sie für vom Gesetz her unmündige Nutzer ein zusätzliches Risiko darstellen.
    Na dann, hinterfrage mal, bzw. erkläre mir, was an diesem spezifischen Feature grade für Jugendliche so besonders gefährlich ist.

    Schließlich werden auch die Straßenverkehrsregeln nicht für alle Altersgruppen gleich definiert.
    Also das ist mir neu. Hat man ab einem gewissen Alter bei der Vorrang-Tafel keinen Vorrang mehr, oder braucht bei Stop nicht mehr stehen bleiben? (Und ja, sorry, aber das war jetzt die Polemik-Keule zurückgeschwungen ).

    Anstatt hunderte von Bildern abzugrasen und darin dann vielleicht zufällig jemanden zu entdecken, kann man dies nun ganz einfach automatisch erledigen lassen.
    Du unterstellst damit, dass nicht früher ohnehin schon manuell getaggt wurde. Ich bin mir nicht sicher, ob diese Einschätzung korrekt ist. Im übrigen, wie gesagt, vielleicht funktioniert das Feature bei mir noch nicht so wie gedacht, aber momentan führe ich das ganze eher auf Panikmache bzw. Missverständnisse zurück. So wie ich das sehe, wird angezeigt, dass da ein Gesicht ist. Wer das ist, muss ich nach wie vor selbst auswählen.

    Wenn es dann mal tatsächlich so ist das Facebook automatisch erkennt, WER da auf dem Photo ist, und das anzeigt - vielleicht sogar außerhalb des eigenen FB-Freundeskreises - können wir weiterreden.

    Auf dieses "Argument" sind wir nun schon merhmals eingegangen.
    Seid ihr? Wo?

    Was willst du uns denn damit sagen? "Regt euch erst auf, wenn es richtig funktioniert?"
    Nein, das wollte ich damit nicht sagen. Natürlich kann auch über geplante Features schon diskutiert werden, wenn man sie für bedenklich hält, auch wenn sie noch nicht funktionieren. Ich wollte lediglich als FB-Nutzer euch, die ihr das Portal scheinbar nicht verwendet, einen Einblick geben, ob bzw. wie dieses von euch kritisierte Feature denn überhaupt funktioniert.

    Man kann immer irgendwo irgendwas Schlimmeres anstellen. Das ist ein Totschlagargument im Stil von "Wir brauchen keinen Gesundheitsschutz für die Bevölkerung, weil man sowieso jederzeit und überall sterben kann."
    Richtig. Aber so wie überall im Leben braucht es eine gesunde Micshung aus Grenzen und Freiheit. Und eine gewisse Mündigkeit sollte man von den Bürgern schon erwarten können. Ich halte jedenfalls alles Rauchen deutlich schädlicher als Facebook, sehe aber keine Gesetze, die Zigaretten verbieten würden. Wenn sich das dann mal durchgesetzt hat, können wir weiterreden

    Und wenn man es schon tut, müsste man den Usern zumindest die Freiheit geben, die Nutzung dieser Features abzustellen. Solche Optionen sollten aber nicht nur irgendwo versteckt verfügbar, sondern leicht zugänglich sein. Wie Bademeister schon sagte, wäre es für die Facebook-Betreiber technisch kein Problem, ihre Datenschutzeinstellungen transparenter zu machen und die Abschaltung einiger unerwünschter Funktionen zu ermöglichen, die man momentan gezwungenermaßen hinnehmen muss.
    Das ist wiederum etwas ganz was anderes und ein gänzlich neues Argument, dem ich auch vollinhaltlich zustimme. Facebook sollte solch neuen Features erst freischalten lassen oder bei der erstverwendung fragen "Willst du das in Zukunft verwenden?" und besser über solche Änderungen informieren. Ich würde ja behaupten, dass das aber nicht zwingend nur mit der Gesichtserkennung zu tun hat und wieder mal am Ursprungsthema vorbeigeht, aber ich fürcht mich vor der Keule...

    Auch das "Niemand muss sich bei Facebook anmelden"-Argument überzeugt mich nicht.
    Oh, jeztt wirds spannend ^^

    Der Gruppendruck, an solchen Social Networks teilzunehmen, ist inzwischen nicht nur bei Jugendlichen sehr hoch.
    Gruppendruck gabs schon immer, in allen möglichen Bereichen. Und ich fast allen finde ich ihn gefährlicher als bei Facebook. Trinken, Rauchen, Drogen, Sex... da kann man sich jeweils wenn man nicht aufpasst (bzw. beim Rauchen eigentlich generell) gesundheitlich ordentlich schädigen, und echte körperliche Schäden davontragen. Das "schlimmste" was dir auf FB passieren kann ist, dass du etwas peinliches postest, und ausgelacht wirst. Wobei ich mir auch hier die Bemerkung erlauben würde, dass es dieses Risiko eigentlich spätesetns seit dem Internet gibt, egal ob FB oder nicht.

    Ich stimme aber überein, dass man auf die Problematik der Social Networks reagieren sollte. So fände ich es z.B. ganz wichtig, Facebook & Co. in den Unterricht aufzunehmen.

    Als Erwachsener muss man sich inzwischen genauso rechtfertigen, wenn man nicht "dazugehört". Sowohl im Studium als auch von Kollegen im Job wird mittlerweile immer mehr erwartet, dass man sich über Facebook & Co. untereinander vernetzt. Wer dazu bewusst "Nein!" sagt, wird oft als Spielverderber hingestelllt. Oder als jemand, der sich nicht voll ins Team bzw. in die Clique einbringen will.
    das ist nun wahrlich nichts neues. Ich war lange Zeit strikter Antialkoholiker (nicht mal aus Prinzip, sondern weils mir einfach nicht geschmeckt hat), ehe ich letztes Jahr in Rom durch wundervollen roten Wein "verführt" wurde. Und selbst jetzt trinke ich kein Bier und keine "harten" Getränke. Glaubst du, das ist immer leicht und lustig? Gruppendruck existiert leider in vielen Lebensbereichen. Und sorry, aber da kann Facebook nun wirklich nichts dafür (genauso wenig wie das Bier )

    Hinzu kommt, dass sich viele User vor einigen Jahren bei Facebook noch unter ganz anderen Bedingungen angemeldet hatten. Im Laufe der Zeit wurden dann immer neue Datensammel-Features hinzugefügt. Durchschnitts-User, die von der Materie nicht so viel Ahnung haben, verlieren da wahrscheinlich schnell den Überblick.
    Da bin ich voll und ganz bei dir.

    Die Betreiber sind sich dieser Zwickmühle sicherlich bewusst und reizen sie zugunsten ihres Mitgliederdatenverkaufskonzepts immer weiter aus.
    *helmaufsetz* THEMENVERFEHLUNG!



    Sorry, Brain, du kannst mit Totschlagargument-beschuldigen wie du willst, aber das Thema der Datenweitergabe an Firmen etc. hatten wir hier in diesem Thread noch überhaupt nicht. Gaaaaanz andere Baustelle. Zumal wohl keine Firma aus einer Markierung in einem Photo sinnvolle Informationen rauslesen kann . Aber ich lass mich gerne eines besseren belehren...
    Folgt mir auf Twitter!

    "I believe that when we leave a place, part of it goes with us, and part of us remains. Go anywhere in this station, when it is quiet, and just listen. After a while you will hear the echos of all our conversations, every thought and word we've exchanged. Long after we're gone, our voices will linger in these walls."
    Andreas Katsulas as G'Kar - Objects in Motion / The Lost Tales-Intro


  18. #18
    Kleiner SpacePub-Besucher Avatar von kaot
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    Standard AW: Facebook-Gesichtserkennung: Totale Überwachung oder sinnvolles Feature?

    Richtig. Aber so wie überall im Leben braucht es eine gesunde Micshung aus Grenzen und Freiheit. Und eine gewisse Mündigkeit sollte man von den Bürgern schon erwarten können. Ich halte jedenfalls alles Rauchen deutlich schädlicher als Facebook, sehe aber keine Gesetze, die Zigaretten verbieten würden. Wenn sich das dann mal durchgesetzt hat, können wir weiterreden
    In die Drogengesetze spielen aber ja noch mal ganz andere Aspekte rein, unter anderem so spannende Dinge wie Tradition, siehe die Polizeistreiks in Frankreich nach dem Verbot des Weingenusses während der Arbeitszeiten. Grundsätzlich gebe ich dir recht, insbesondere für den Einzelnen ist Facebook gewiss nicht so gefährlich wie Zigaretten (weshalb ich FB-Nutzer, aber Nichtraucher bin ).
    Was das Fototagging und die Datenweitergabe angeht, sage ich nur Polizei und Blitzer. Das wird jetzt schon benutzt, und wird - bei der Facebook Standarteinstellung: "Alles öffentlich"&"automatisch taggen" sicher nicht unbeliebter - insbesondere falls es irgendwann einmal ordentlich funktioniert (was es ja wohl, zumindest den statistisch nicht signifikanten Einzelversuchen nach bisher nicht tut.)
    bubbela! - this is so going on twitter right now

  19. #19
    Die Super-Checkerin Avatar von Teylen
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    Standard AW: Facebook-Gesichtserkennung: Totale Überwachung oder sinnvolles Feature?

    Was mir primaer nach einem Training zum Thema "social Media" bewusst wurde.
    Die Fotos die bei Facebook eingestellt werden gehoeren Facebook.
    Die koennen damit weitesgehend machen was sie wollen.
    Darunter faellt zum Beispiel das sie ein Foto mir deinem Gesicht nehmen, einen Betrieb den du "ge'like'd" hast, das Firmen Logo mit deinem Gesicht kombinieren [weil Leute mehr auf "natuerliche" Gesichter ansprechen], und dann damit Werbung schalten. Die man als Werbetraeger selbst, nicht zu sehen bekommt. Man kann das durchaus auch in den Priv. Einstellungen untersagen. [Die Bilder gehoeren einem dennoch nicht]

  20. #20
    Forum-Aktivist Avatar von Reiner
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    2.457

    Standard AW: Facebook-Gesichtserkennung: Totale Überwachung oder sinnvolles Feature?

    Zitat Zitat von DerBademeister Beitrag anzeigen
    ...
    Ich finde es immer wieder erschütternd dass viele Leute die dem Staat misstrauisch gegenüberstehen und keinesfalls selbst banale Informationen an diesen weitergeben wollen, auf der anderen Seiten vollkommen kritiklos weit intimere Daten Privatunternehmen anvertrauen die nicht demokratisch legitimiert sind, keinerlei Aufsicht oder Gewaltenverschränkung haben so wie ein Staat, die im Endeffekt eine black box sind bei der niemand weiß was mit den Daten eigentlich passiert.
    Wie wahr, wie wahr!
    Mehr muss man dazu nicht sagen.

    Und auch wahr: Mit dem Hochladen von Fotos tritt man die Rechte daran an Facebook ab ... und ... auch hier wieder: Niemand regt sich auf! Tsss.
    "Glaubst Du noch, oder denkst Du schon?" Giordano Bruno / "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." Albert Einstein. /"Ich kann zwar die Bewegungen von Himmelskörpern berechnen, aber nicht die menschlichen Verrücktheiten." Sir Isaac Newton. / Das Mitlesen in diesem Beitrag ist verboten, wenn Ihr zu jung dafür seid. https://anchor.fm/reiner-krauss/

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