Ich finde, man kann den Fall Strauss-Kahn (DSK) nicht so einfach mit dem von Kachelmann vergleichen. DSK ist bereits mit Vorwürfen zu sexueller Nötigung vorbelastet. Dementsprechend schnell ist nun auch eine neue Anzeige von einer anderen Frau erstattet worden: Neue Anzeige gegen Strauss-Kahn - Kölner Stadt-Anzeiger
DSK bewegt sich auf einer vielfach höheren Machtebene als Kachelmann. Es ist bei seinem Fall also auch zu berücksichtigen, inwiefern irgendwelche Verflechtungen hinter den Kulissen von Politik und Wirtschaft darauf Einfluss haben könnten. Sollten die früheren Vorwürfe gegen DSK berechtigt sein, ist er vielleicht einfach zu oft glimpflich davon gekommen, weil ihn seine Kumpanen gedeckt haben, solange sie ihn brauchten (bzw. solange er ihnen nicht im Weg stand). Dadurch könnte er sich in einen Machtrausch hineingesteigert haben, in dem er sich unantastbar fühlte. Doch zum jetzigen Zeitpunkt ist das alles reine Spekulaktion.
Unabhängig davon, wie der Fall um DSK ausgeht, fällt aber auch hier wieder die rasend schnelle Vorverurteilung auf. Vom ersten Moment an wurde der Angeklagte wieder als brutales Sexmonster vorgeführt, ohne jeglichen Zweifel an seiner Schuld. Zumindest das ist eine deutliche und erschütternde Parallele zum Fall Kachelmann.
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Wie leicht muss es bei Kachelmann gewesen sein hier Dinge zu behaupten die so nie stattgefunden haben, zumal man sich ja bis dahin vertrauter war.Wenn das Spektakel rund um Kachelmann irgendetwas Gutes hatte, dann ist es vielleicht eine etwas höhere Aufmerksamkeit ggü. Themen wie Falschbezichtigung und Vorverurteilung. Leider werden daraus wahrscheinlich kaum konkrete Konsequenzen folgen, wie z.B. härtere Strafen für eindeutig als falsch nachgewiesene Vergewaltigungsvorwürfe. Wenn Kachelmanns Ex tatsächlich so gut wie alle Vorwürfe komplett erfunden hat, hätte sie dafür eine genauso hohe Strafe verdient wie ein verurteilter Vergewaltiger. Denn letztlich treffen solche Falschbezichtigungen sogar zwei Opfergruppen: Einerseits die Angeklagten, deren Leben und Karriere dadurch oftmals langfristig beschädigt wird. Und andererseits die Frauen, die wirklich vergewaltigt/missbraucht wurden und dadurch Angst haben, selbst als Lügnerin abgestempelt zu werden.
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