Regie: Neil Marshall
Drehbuch: Neil Marshall
Produktion: Christian Colson, Robert Jones
Musik: Ilan Eshkeri
Kamera: Sam McCurdy
Schnitt: Chris Gill
Besetzung:
* Michael Fassbender: Quintus Dias
* Dominic West: Titus Flavius Virilus
* Olga Kurylenko: Etain
* Noel Clarke: Macros
* Liam Cunningham: Brick
* David Morrissey: Bothos
* Riz Ahmed: Tarak
* JJ Feild: Thax
* Dimitri Leonidas: Leonidas
* Imogen Poots: Arianne
* Ulrich Thomsen: Gorlacon
* Ryan Atkinson: Gorlacons Sohn
* Dave Legeno: Vortix
* Paul Freeman: Statthalter Julius Agricola
* Rachael Stirling: Druzilla
* Axelle Carolyn: Aeron
* Peter Guinness: General Cassius
* Lee Ross: Septus
Inhalt:
117 n.Chr.: Der römische Centurion Quintus Dias ist in einem römischen Außenposten an der Grenze zum Land der Pikten stationiert. Eines Nachts werden die Männer der Grenzgarnison von den brutalen Bewohnern des Nordens Britanniens überfallen. In einem blutigen Gemetzel werden mit Ausnahme von Dias alle römischen Soldaten getötet. Nur er, welcher der Sprache der Pikten mächtig ist, wird verschont und als Gefangener in das Lager des Piktekönigs Gorlacon verschleppt. Hier wird er gefoltert und in einen Kerker geworfen...
Quelle / Weiterführender Link: Centurion (Film)
Hier der SPOILER-lastige Trailer:
Und hier ein witziges "Centurion"-Poster im Comicstyle, das für die IMP-Awards kreiert wurde: Centurion: Extra Large Movie Poster Image - Internet Movie Poster Awards Gallery
Meine bescheidene Meinung:
Mit "Dog Soldiers" und "The Descent" hat Neil Marshall zwei der besten Low Budget-Horrorfilme der letzten Jahre gedreht. Danach kam mit "Doomsday" eine derbe Enttäuschung. Für mich hat der Film nicht mal als Trash funktioniert. Letztes Jahr ist der britische Regisseur mit "Centurion" zurückgekehrt - und es hat sich gelohnt! Marshall bietet uns mit seinem neuesten Werk kein detailgetreues Historiendrama, sondern brachial-dreckige Action-Unterhaltung. Der Film kommt nicht ganz ohne genre-typische Inszenierungsklischees und einige der üblichen Logiklücken aus. Aber wer damit leben kann, wird mit rasanten 90 Minuten belohnt, die nie langweilig werden. Sympathische Darsteller wie Michael Fassbender und Dominic West erzählen eine simple Geschichte über Rache, Kameradschaft, Loyalität und Überlebenskampf. Also genau die richtigen Zutaten für einen zünftigen Abenteuertrip! Gerade über das Wiedersehen mit West hab ich mich gefreut, da er seit seiner genialen Rolle als Detective Jimmy McNulty in "The Wire" zu einem meiner Lieblingsschauspieler gehört. Auch Olga Kurylenko liefert eine ordentliche Leistung ab, wirkt allerdings nur selten wirklich bedrohlich.
"Centurion" ist klassisch-handwerklich gemacht und kommt mit erfreulich wenig CGI-Effekten aus. Das passt perfekt zum bodenständigen, schnörkellosen Stil des Films. Die Kulisse besteht größtenteils aus eindrucksvollen Landschaftsaufnahmen. Wenn mal ein Barbarendorf oder ein römisches Lager auftaucht, ist auch das aus echten Set-Materialien gebaut und nicht digital zusammengekleistert (wahrscheinlich wurden hauptsächlich die Abschlachtszenen mit CGI ergänzt, aber mir ist da zumindest nix störend-unpassendes aufgefallen. Lediglich die auf 3D-Optik gestylten Credits im Vorspann wirkten deplatziert).
Schlussendlich kann ich nur einen ganz klaren Anschaubefehl aussprechen! Es hat mir bisher selten so viel Spaß gemacht, Römern und Barbaren dabei zuzuschauen, wie sie sich in ihre Einzelteile zerlegen. Ein mit Herzblut (im wahrsten Sinne des Wortes) realisiertes Projekt wie "Centurion" hat es verdient, aus seinem bisherigen Nischendasein auszubrechen und sich zumindest auf dem Heimkino-Markt in höhere Gefilde durchzuschlagen.
Punkte:
Ich vergebe 8 von 10 aufgespießten Römerschädeln.
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