Denn zu Beginn, als Julia kaltblütig hingerichtet wird, kennt man sie (bzw. ihre Verbindung zu Ethan) einfach noch nicht gut genug, um davon emotional getroffen zu werden. Und auch wenn das an sich noch kein Beinbruch gewesen wäre, da die Szene natürlich als Schock zum Einstieg durchaus funktioniert hat, hatte diese Szene noch eine viel schlimmere Wirkung auf mich: Denn da es zu Beginn so aussah, als würde Julia im weiteren Verlauf des Films ohnehin draufgehen, habe ich mich bei ihren gemeinsamen Szenen mit Ethan irgendwie ausgeklinkt. Ein Teil von mir dachte sich "Warum soll ich mich überhaupt noch emotional in diese Beziehung einbringen, wenn ich ohnehin schon weiß, dass sie tragisch enden wird?". Und dies hat wiederum dazu geführt, dass mich ihre gemeinsamen Szenen nie sonderlich interessieren und/oder begeistern konnten, und haben leider die Wiederholung der Einstiegsszene im weiteren Verlauf des Films für mich zu einem genau so emotionslosen Ereignis gemacht, wie sie das auch zu Beginn war. Was dem ganzen schließlich die Krone aufsetzt: Nach Keri Russels frühem Tod hätte ich Abrams vielleicht sogar tatsächlich zugetraut, Julia sterben zu lassen - aber nicht, nachdem diese Szene bereits zu Beginn verbraten wurde. Das schrie ja förmlich nach "Twist" (entweder, dass Owen danebengeschossen hat, oder was auch immer), und mit jeder verstreichenden Minute wurde ich mir sicherer und sicherer, dass Julia überleben würde - bis ich schließlich als es soweit war keinen Augenblick daran geglaubt habe, dass Julia auch wirklich erschossen wurde
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