Wirklich!? Das soll der mit Spannung erwartete Neustart der besten SF-Serie sein?

<<<ACHTUNG SPOILER ALERT>>>>

Ich gebe zu, wenn man heute die alten Romane liest, muss man hier und da wirklich schmunzeln aber bei dem, was hier abgeliefert wurde, ist einem doch eher zum Heulen zumute.
Das fängt an bei der lächerlichen Leukämie Erkrankung von Crest, die a) von einer so fortgeschrittenen Rasse mit Sicherheit behandelt werden kann und b) von Perry Rhodan nach seiner Rückkehr zur Erde gar nicht mehr wirklich beachtet wird. Scheint ja nicht so dringend zu sein. Warum nicht einfach ein irdischer Virus, den die Arkoniden nicht kennen?

Weiter geht's in der Nebenhandlung um Mercant. Da schafft es ein erfahrener Agent, der gerade quasi im Alleingang die weltweite Raketenabwehr außer Gefecht gesetzt hat, nicht, einer Truckerin mit dem Namen " Wonderbra" (ich lach mich tot), eine glaubwürdig Geschichte zu erzählen.
Und als ich dachte es geht nicht noch schlimmer, da gibt es aus dem Nichts eine Kussszene wie in einem Rosamunde Pilcher Streifen (es fehlte nur noch das Bergpanorama) und prompt landen die beiden in der Kiste. Doch damit nicht genug! Der nächste dramaturgische Höhepunkt lässt nicht lange aus sich warten. Da fallen in einer Kleinstadt, kurz hinter einer "nervenaufreibenden" Polizeikontrolle, plötzlich Menschen von einem Hochhaus genau auf den Truck!
Lieber Autor:
1.) in welcher amerikanischen Kleinstadt stehen Hochhäuser?
2.) nehmen wir an, es gäbe Hochhäuser in amerikanischen Kleinstädten: wenn ein ein Mensch von diesem Hochhaus auf einen Truck springt, sollte das ja nicht nur eine Sauerei sondern wohl auch ein paar gravierende Schäden verursachen, oder? Naja, vielleicht war er ja gepanzert oder die Wonderbras von "Wonderbra" konnten den Aufprall abmildern.
Jetzt "klatchen" noch ein paar Menschen auf die Straße und Mercant verliert den Kopf (passiert Profiagenten ja häufiger). Aber Wonderbra ist ja da, um ihn zurückzuhalten...

Fazit: Wenn das Perry Rhodan 2.0 sein soll, dann hätte ich doch lieber eine Version 1.6.

Der Schreibstil erinnert an Aufsätze aus der sechsten Klasse aber, und das sei nicht verschwiegen, es gibt auch echte Innovationen. So hat dem Autor anscheinend jemand gesagt, das Zeitsprünge in der Handlung heutzutage echt "hipp" sind. Schließlich werden sie in amerikanischen Krimiserien auch ständig genutzt. Also schnell die Würfel aus der Kniffelbox geholt, ein paar Seitenzahlen gewürfelt und ein paar Sprünge eingebaut. Ob das passt oder Sinn macht? Egal! Hauptsache innovativ.

Lieber Autor, liebes PR-Team: Wenn Ihr schon einen Neustart wagt, dann macht es doch bitte richtig oder garnicht. Bindet doch die Community mit ein und versucht Logikfehler zu vermeiden. So wie es das Ur-PR-Team damals auch gemacht hat.

Ach ja, bei aller Kritik will ich doch einen, wenn nicht den einzigen Vorteil des Neustarts nicht verschweigen: Es gibt demnächst endlich einen PR-Film!
Regisseur: Uwe Boll
Drehbuch: Rosamunde Pilcher
In den Hauptrollen:
Till Schweiger als Perry Rhodan
Bernhard Hoecker als Mercant
und Veronica Ferres als Wonderbra
... ich freu mich drauf