Stichwort "Leukämie Crest": Wie der geneigte Leser, ja der der die Romane wirklich liest(!) - aktuell bemerkt haben dürfte hat Crest keine "Leukämie" im eigentlichen (irdischen) Sinne, sondern eine Art ähnlichen AIDS-Virus, die der in Afrika nun behandelnde Arzt mit eigener Verwunderung so diagnostiziert. Was nur der Perry Rhodan Altleser schon ahnen und wissen kann ist, dass die Arkoniden quasi die Vorfahren der Menschen sind und es eben - inkl. Trefroder (Andromeda Galaxie) einige Abkömmlinge der "menschenartigen Rasse" auch ausserhalb der Erde sich seit Jahrmillionen entwickelten. Mehr sei hier nicht verraten.

Ich weiss ja nicht was unser Gast a la "PR 1.6 Fan" so bisher gelesen hat, aber im aktuellen Band 4 wird hierzu sehr viel aufgeklärt.

Ich merke aber auch, dass es manche sehr eilig haben und irgendwo und irgendwie immer den "Sand im Getriebe" suchen. Das war und ist bei der aktuellen Erstauflage nicht anders gewesen und ist gar heute noch so. Trotzdem macht vieles Laune, Spass und ist gute SciFi-Unterhaltung. Wie ich nachlesen konnte hat man mit PR NEO auch durchaus vor sich mehr auf die gute einzelne Geschichte zu fokusieren und nicht ständig immer wieder auf die "Tube zu drücken". Somit darf es auch mal etwas mehr kurzweilige Unterhaltung bei einem 160 seitigen Roman sein, was bei der 64 seitigen Erstauflage manchmal dann vielleicht zu kurz kommen muss.

Die jeweiligen bisherigen 4 Bände behandeln erkennbar immer wieder andere Schwerpunkte und Szenarien. Sie spielen manchmal gleichzeitig und z.B. ein Band mehr im Fokus auf Perry Rhodan in der Wüste Gobi und ein Anderer mit Crest und Dr. Manoli in Afrika oder eben die Ebene mit den Kindern und potentiellen Mutanten. Viele Dinge geschehen nun ziemlich gleichzeitig und jeder neue Roman behandelt einen weiteren Themenkreis und eine andere Geschichte (eigentlich genau wie aktuell die 1. Auflage längst auch). Erst im Zusammenhang wird das Ganze dann in einigen weiteren Bänden step-by-step runder. Ich sehe - wie bei allen Serien dieser Art - die gleichen Schwierigkeiten in den Feinheiten, aber auch den ordentlichen Sprung aus der Sicht der heutigen Zeit. Es macht mir also immer noch Laune weiter zu lesen und ich bin von EA (bisher nur noch sporadisch) auf NEO (dauerhaft) zum lesen umgestiegen.

Schreibstil: Ich weiss auch nicht woher der Kritiker hier die Kompetenz zu dieser Beurteilung her nimmt, doch es sind eben auch die gleichen, erfahrenen Autoren wie in der 1. Auflage. Ich behaupte mal sie wissen längst wie man Romane schreibt und haben das gar seit vielen Jahren erfolgreich bewiesen. Vor kurzem hatte sich hier jemand "beschwert" weil er vom Verlag kein positives Feedback bekam als er sich - einfach so - als Autor für PR NEO bewarb. Das ist ziemlich naiv und blauäugig, denn immerhin will man PR NEO nicht als Plattform für neue Autoren und Experimente (wie bei der eingestellten Serie PR Action; selbst hier brauchte es einen Vorlauf und Autorenerfahrung), sondern nutzt den Fundus der erprobten und eingearbeiten Autoren. Sinnvoll wenn man gute Romane von Anfang an will.

Für jemand der also die alten Bände noch auf dem Dachboden hat ... will das schon was bedeuten, zumal man sich erstmal damit "anfreunden" muss die Geschichte nochmals und anders zu erleben. Zumal ich auch Battlestar Galactica in neuer Form nur teilweise gut fand und mit der alten Serie groß wurde. Somit gibt es hier wie da - wie immer: Licht und Schatten.

Die derzeitigen Anspielungen in den PR Neo-Romanen a la Star Wars, Superman, Batman, SciFi Serien im TV, sowie Kritik an Gesellschaft, Wirtschaft und Lebensweisen (ja auch "Wonderbra" muss erst verstanden und nicht einfach als Begriff zusammenhanglos verteufelt werden) sind tiefsinniger als so manch ein oberflächlicher Leser es wohl versteht. Manchmal braucht es noch einen oder zwei weitere Bände bis dann neue Infos hinzu kommen und Erkenntnisse reifen. Aber wer halt mit "DSDS" und "Bauer sucht Frau" etc. aufwächst hat natürlich so seine Schwierigkeiten die Feinheiten herauszuarbeiten. Aber auch die wollen und sollen ja dann auf die ein oder andere Weise irgendwie noch erreicht werden, um wirtschaftlich erfolgreich zu sein - denn das ist/wird die Masse sein!

Also behaupte ich mal mutig, eine "FARSCAPE Serie reloaded" ... hätte es heutzutage wirklich schon wieder schwer (damals schon) ein kompetentes, ausreichendes Publikum zu finden. Das Niveau unserer Gesellschaft nimmt allgemein irgendwie ab - wie ich vielfältig enttäuschend beobachten muss - und somit erkennen (oder haben keine Lust oder Zeit dazu) wohl Einige nicht mehr die liebevollen, versteckten Details. Perry Rhodan war und ist auch heute kein "Opium fürs Volk". Ein wenig "leichte Unterhaltung gewürzt mit vielen Anspielungen und durchaus komplexen Themen" ... dieser Spagat gelang und gelingt Perry Rhodan seit vielen Jahren immer wieder ... mal mehr und mal weniger gut. That's life.

Doch puren oberflächlichen Konsum sind die Menschen heute überall gewohnt, ob TV oder Yellow-Press und gar erstrecht Internet. Immer schneller, möglichst viel gleichzeitig konsumieren, blos nicht sich intensiver und vertieft auf eine Sache konzentrieren. Tja, manche können das kaum noch, wie ich in einigen Studien lesen konnte. Doch BLÖD-Zeitungsniveau ... das haben wohl heute leider eher manche Leser (oder erwarten dies nur noch; oder können einfach nicht mehr erkennen), ... aber eben wirklich nicht (noch nie) diese Serie. Nur wie sollen sie es dann auch je bemerken?

PS: Was aber irgendwie gar nicht geht ist, das man (mit) kritisiert und bisher noch keinen der Romane gelesen hat.