Ich weiß nicht was daran so schwer verständlich ist. Wenn ein Film erheblich weniger einnimmt als projeziert, so schlägt sich das in den Quartalsbilanzen nieder (siehe John Carter) und somit auch in den Aktienkursen und den Boni der Manager die dort das Sagen haben. Deine ursprünglich sarkastische Aussage "Irgendeine Ratingagentur geht von einem Gewinn von 200 Millionen aus, die Firma weist "nur" 175 Millionen aus, und schon geht der Kurs in den Keller..." beschreibt nämlich tatsächlich, wie das Filmgeschäft Heute funktioniert und warum die Blockbusterfilme fast nur noch aus berechenbaren Fortsetzungen bestehen. Natürlich ist dieser Film profitabel, aber eben nicht so profitabel wie man es bei DER Cashcow des Jahres schon fest eingeplant hatte - dank eines unvorhersehbaren Ereignisses, des Amoklaufs. Unterm Strich zählt, was die Masse der Filme für ein Studio im Jahr erwirtschaften, da ist so ein Einnahmeausfall kein Pappenstiel. Die hohen Einnahmen aus den wenigen hochprofitablen Blockbustern finanzieren schließlich auch einige wenig profitable Projekte mit.

Sorgen machen müssen wir uns deshalb um diese armen Filmbosse natürlich nicht. Die Zeiten wo ein einzelner Film ein Studio ruinieren konnte - wie "Cleopatra" MGM oder "Die Piratenbraut" Carolco - sind wohl vorbei. Immerhin hat selbst ein "Flop" wie John Carter auf dem internationalen Markt noch über 200 Millionen eingespielt.

Soweit ich es in Bezug auf die Comicverfilmung mitbekommen habe, besteht zwischen den Studios und Marvel bzw. DC eine vertragliche Verpflichtung nach der für jedes Franchise innerhalb einer bestimmten Zeit (z.B. fünf Jahre) mindestens ein Film herausgebracht werden muss - ansonsten wechseln die Rechte für die Verfilmung wieder an die Comicgiganten und können von Diesen neu ausgeschrieben werden. Das erklärt zum Beispiel warum es von Spiderman nach fünf Jahren schon wieder einen Reboot gab nachdem Tobey Maguire nicht mehr weitermachen wollte - ansonsten hätte Columbia/Sony die Rechte an Spidermanfilmen verloren.

Der nächste Batman-Reboot ist deshalb auch nur eine Frage von ein paar Jahren, da Nolan und Bale auch nicht weitermachen wollen. Persönlich finde ich es allerdings unsinnig jedes mal zu rebooten, James Bond kommt auch gut damit aus als Endlosreihe konzipiert zu sein wo der Darsteller alle paar Jahre wechselt, ohne dass das Einfluss auf die Kontinuität hätte.