Welche Dinge, die von anderen geschrieben, veröffentlicht oder gesendet wurden, habe ich hier denn verwendet, um meine negative Meinung zu "Perry Rhodan" zu untermauern? Beziehst du dich etwa auf den Monitor-Beitrag? Das ist ein einziges Posting von vielen und damit wollte ich nur darstellen, worauf sich Thumfart mit dem "Hitler-Ersatz" eigentlich bezog. Ich hab an keiner Stelle gesagt, dass sich diese Reportage 1:1 mit meiner Meinung deckt. Auch sonst verglich ich die Perry-Fans nicht mit Nazi-Anhängern. Mir ging es nur darum, zu verstehen, warum diese Sichtweise von Außenstehenden damals entstanden ist.
Meine Kritik bezog sich nicht hauptsächlich auf die "Perry Rhodan"-Reihe selbst, sondern vor allem auf die Hysterie, mit der einige Fanatiker auf den ZEIT-Artikel reagiert haben. Uschi Ziesch wollte ja fast schon den Untergang des Abendlandes einläuten, indem sie Thumfart bescheinigte, er habe dem Journalismus damit in "unglaublicher Weise" geschadet. Im Zusammenhang mit diesem Skandälchen (von dem ein Großteil der Zeitungsleserschaft wahrscheinlich eh nix mitgekriegt hat) derartig überzogene Superlative zu gebrauchen, finde ich einfach nur lächerlich und unangemessen. Das ist in meinen Augen BILD-Niveau: Aus einer Mücke einen Elefanten machen anstatt dem Thema sachlich zu begegnen.
Es wird aber auch nicht besser, wenn die "Perry"-Fanatiker wie ein Haufen aufgescheuchter Hühner reagieren, sobald dieses Thema angesprochen wird.Wie auch immer, in den 60igern war Perry Rhodan so oder so nicht der "Hitler-Ersatz". Durch wiederholen wird diese falsche Darstellung auch nicht besser.
Rainer Langhans hat in seiner Biographie etwas aus seinen (wahrscheinlich lückenhaften) Erinnerungen wiedergegeben. In die Köpfe von Scheer und Darlton konnte er dabei sicherlich nicht gucken - auch wenn er nach all den Joints vielleicht glaubte, das zu können.Wie es in den Köpfen der damaligen Erfinder Walter Ernsting alias Clark Darlton und K.H. Scheer in etwa ausgesehen haben dürfte, konnte ich durch die Biographien von Rainer Langhans nachlesen und demnach entnehme ich, dass sie eben den "kalten Krieg" vor Augen hatten und mit der Idee das eine technologisch weit fortgeschrittene Spezies und deren Nutzung durch Perry Rhodan die - bis heute gewünschte - Übewindung des Rassenhass und aller politischen Gegensätze und somit die Einheit der Weltbevölkerung brachte. "Sanfte Gewalt" oder "zum Glück zwingen" würde man das heute nennen.![]()
"Perry Rhodan" konnte vielleicht etwas dazu beitragen, aber in der breiten Bevölkerung hat sich Science Fiction wahrscheinlich vor allem durch den Erfolg von "Star Wars" und "Star Trek" etabliert.Perry Rhodan hat unabhängig davon einen sehr großen Verdienst bis heute: Er brachte SciFi in Deutschland erst in die (breite) Bevölkerung.
Ich würde es als eine von vielen Meinungsäußerungen empfinden. Nicht mehr und nicht weniger. Stell dir mal vor, es gäbe über jedes negative Review so eine Aufregung in den Fandoms. Dann hätte man als Fan den ganzen Tag nix anderes mehr zu tun als hysterisch auf der Tastatur rumzuhämmern... Ich sprach ja bereits den Unterschied zwischen Fan und Fanatiker an: Der eine hat einfach Spaß an einem Genre, Franchise o.ä., nimmt es aber nicht zu ernst. Und der andere betreibt dieses Hobby mit religiösem Eifer und würde alle "Ketzer" am liebsten sofort auf den virtuellen Scheiterhaufen schicken, so wie teilweise im Fall Thumfart geschehen. Das wirft - von außen betrachtet - kein gutes Licht auf den "Perry Rhodan"-Fandom.Aber mal nachgedacht: Wie würdest Du finden, wenn man z.B. Star Trek, Galactica, Star Wars, Farscape etc. ... so lustlos in einem Beitrag abtut und dann noch zugibt sowieso mit SciFi nix anfangen zu können oder gar zu wollen?
Es ist immer wieder amüsant zu sehen, wie du jemanden recht gibst, der 1:1 deine Meinung vertritt.Aber zumindest ist Kathans Beitrag differenzierter und besser geschrieben als das Geschwurbel von Ziesch, Nagel und Konsorten.
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