Offensichtlich hat der Abofallenbetreiber von Mitwohn- und Mitfahrzentrale-24.de Ebbe in der Kasse und braucht Geld, um wieder Suchmaschinenwerbung schalten zu können.
Er hat mit den momentanen Rechnungsläufen ein kleines Problem, weshalb er das Nutzungsentgelt schon gar nicht fordern dürfte. Nämlich garantiert er in seinen AGB eine 97 %ige Verfügbarkeit seiner Portale. Da er die Seiten zwischen Mitte April und Mitte Mai cirka 3 Wochen off-line hatte, erreicht er diese Verfügbarkeit schon gar nicht mehr. Wenn jemand also unbedingt eine "Brieffreundschaft" mit ihm anfangen wollte, dann könnte er sich u.a. darauf berufen. Theoretisch, wie gesagt, denn das Geschäftsmodell der Abofalle gibt die individualisierte Behandlung von Einwänden oder Kundenbeschwerden gar nicht her.
Das Modell an für sich ist sehr einfach:
1. Nutzer über Suchmaschinenwerbung anlocken (i.d.R. befinden sich durch sogenannte AdWords-Kampagnen die Suchmaschineneinträge auf Platz 1 bis 3 in der Trefferliste)
2. Nutzer in die Falle locken (eingängige Texte und hübsche Grafiken täuschen über die Entgeltlichkeit hinweg - im vorliegenden Fall ist der Preishinweis im Informationstext auf der rechten Seite versteckt, bei der vorangegangenen Abofalle drive2u.de war der Preis als Fließtext ausgeschrieben)
3. Die 14-tägige Widerrufsfrist abwarten
4. Jetzt in schneller Abfolge Rechnungen und Mahnungen versenden, so dass der Nutzer keine Zeit zum Nachdenken hat
5. Wer jetzt noch nicht gezahlt hat, der bekommt es mit dem Inkassodienst "Deutsche Zentral Inkasso" zu tun, dessen Geschäftsführer - oh Wunder - der gleiche ist, wie von Mitwohn- und Mitfahrzentrale-24.de
Gegenüber allen individuellen, aber auch juristischen Gegenmaßnahmen zeigt sich der Abofallenbetreiber resistent. So war er zwar verurteilt worden, den Preishinweis deutlicher zu gestalten, aber da wird dann halt gegen das Urteil Widerspruch eingelegt und bis dahin macht er weiter, wie bisher. Wenn die Verbraucherzentrale in 2. Instanz nochmal gewinnt, dann entsteht die Abofalle unter neuem Namen und in neuer Gestalt halt woanders.
Das einzige Mittel, das bisher wirklich (ein wenig) geholfen hat, das ist das Anschreiben an die Kreditinstitute, die daraufhin die Konten sperren.
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