Teylen, jeder kann doch Serien so mögen bzw. nicht mögen, wie er gern möchte. Wozu immer diese seitenlangen Rechtfertigungsfragebögen? Wenn dir und deinem Bekanntenkreis das Programm von HBO nicht gefällt, dann gefällt es euch eben nicht. So what? Und wenn der Schreiber des oben zitierten Artikels mehr Spaß an "The Wire" als an "CSI" hat, ist das auch wiederum sein gutes Recht. Der Artikel ist eine Meinungsäußerung und kein Tatsachenbericht.
Wie realistisch bzw. unrealistisch eine Serie ist, können wir hier sowieso nicht klären, weil man dafür ein bisschen mehr Hintergrundwissen als nur Hörensagen bräuchte. "The Wire" basiert auf jahrelangen Recherchen. David Simon hat ja mal irgendwann als Journalist angefangen. Das muss natürlich nicht immer bedeuten, dass alles in seinen Serien bis ins kleinste Detail korrekt ausgearbeitet ist. Sowas hat er nie behauptet. Er versucht aber zumindest, innerhalb der Grenzen einer fiktiven Geschichte, soweit wie möglich an den Berufsalltag der dort dargestellten Charaktere heranzukommen. Bei "The Wire" dauert es mehrere Jahre bis der Fall aus der 1. Staffel einigermaßen (nicht vollständig) gelöst ist. Die Verstrickungen, mit denen sich die Polizisten bis dahin rumärgern müssen, sind um einiges schwieriger zu schreiben und zu recherchieren als die 0815-Stories, die wir regelmäßig in "CSI" & Co. aufgetischt bekommen. Ich denke mal, dass das der Hauptunterschied zwischen diesen Serien ist: Die einen gehen den einfachen Weg und die anderen wollen mehr zeigen als das schon x-mal gesehene. Welchen Stil man nun lieber mag und was man selbst als "Qualität" einstuft, liegt letztlich im Auge des Betrachters.
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