Wenn die Schwaben ganz alleine dafür bezahlen wäre das auch ihr eigenes Ding, allerdings zahlen wir restlichen Bundesbürger über die Finanzierung des Bundes auch dafür, ohne dass uns jemand gefragt hätte. Ich will gar nicht wissen wie viele zigtausende Langsamfahrstellen man für diese 6,5 Mrd Euro (zum Bauende werden es 10 Mrd oder mehr sein) hätte reparieren können - mit einer Gesamtzeitersparnis im landesweiten Netz die vermutlich x-fach über diesem Luxusprojekt liegen würde.
Hier zeigen sich auch die negativen Seiten der direkten Demokratie sehr deutlich, wie auch schon in Hamburg bei der Abstimmung über das selektierende Schulsystem: Wer mehr Medienmacht hat, kann Entscheidungen in "Volkes Namen" durchdrücken die aber letztlich nicht der Mehrheit zugute kommen, sondern nur einer kleinen Minderheit. In Hamburg war das die obere Mittelschicht deren Kinder nicht mit dem Pöbel zur Schule gehen müssen (auch wenn so ziemlich jeder Erziehungswissenschaftler das befürwortet), in Ba-Wü sind es die ortsansässigen Baukonzerne und Immobilienhaie die dick Kasse machen werden auf unser aller Kosten.
Die Bahn interpretiert diese Entscheidung auch schon ganz richtig und versucht nun das von der Regierung vorgegebene Kostenbeteiligungslimit von 4,5 Mrd Euro anzuheben. Die wissen sehr gut, dass das Projekt selbst zu den bereits Heute explodierten Kosten nicht zu realisieren ist und dass da noch ein paar Mrd draufkommen werden.
Etwas Positives hat die Sache allerdings: So lange wir noch den Zaster haben um zig Milliarden in so einen überflüssigen Mumpitz zu verplempern geht es uns offensichtlich nicht so schlecht wie unseren darbenden europäischen Nachbarn wo der Staat kaum mehr weiß wie er Gehälter und Renten auszahlen kann. Das ist doch auch was.
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