Leider fand ich die neueste Episode genauso uninteressant wie die meisten der 3. Staffel. Der "Misfits"-Funke springt bei mir anscheinend nicht mehr über. Das ganze Szenario wirkt inzwischen redundant und ermüdend. Vor allem der ständige Versuch, durch Sex, Gewalt und Pipikackahumor zu provozieren, erinnert mittlerweile eher an einen peinlichen Berufsjugendlichen, der sich zwanghaft an seiner Pubertät festklammert. Die Ekel- und Schmuddelmomente kommen zu gewollt und zwanghaft rüber. Mit dem erfrischend derben Humor, der dadurch in der 1. und 2. Staffel entstanden ist, hat das für mich nichts mehr zu tun.
Vielleicht liegt dieser Qualitätsrutsch auch einfach an der drastischen Zusammenschrumpfung der Stammbesetzung. Schon bei der BBC-Serie "Being Human" kam es dadurch zu immer abstruseren und uninteressanteren Storylines. Aufgrund der fehlenden Sympathieträger aus dem ursprünglichen Cast wurde es irgendwann sehr mühsam, sich mit all dem Bullshit zu identifizieren, der da gerade passiert. Die Mängel einer Serie werden eben umso offensichtlicher, wenn plötzlich ein Großteil von dem fehlt, was man vorher am meisten geschätzt hat. Für mich ist das oftmals die Chemie zwischen den Hauptdarstellern. Natürlich ist es aus unterschiedlichsten Gründen manchmal nötig, Leute aus der Handlung rauszuschreiben. Wenn es gut gemacht ist, kann das für die Dramaturgie sogar eine Bereicherung sein. So große Löcher wie in "Misfits" und "Being Human" in die Stammbesetzung gerissen wurden, lassen sich allerdings nur schwer stopfen. Da müsste schon etwas mehr kommen als das Aufwärmen des immer gleichen Schemas.
Damit gehört "Misfits" inzwischen leider zu den Serien, bei denen ich mich frage, warum ich überhaupt noch weiterschaue. Mehr als Gewohnheit und ein bisschen Restneugier, wie die Handlung irgendwann enden wird, steckt da für mich nicht mehr drin.





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