Zitat Zitat von Teylen Beitrag anzeigen
Allgemein, wenn Sophie die ganze Zeit im Schuppen war, wieso verdammt nochmal hat keiner von der Bande die Zähne auseinander bekommen?
Respektive wieso haben die die Truppe einfach weiter suchen lassen?
Weil sie ansonsten ja zugeben hätten müssen, was bzw. wen sie da in der Scheune haben. Und genau das - und eine Entwicklung wie sie hier nun statt gefunden hat - wollte man ja unbedingt vermeiden.

Ich fand, das Ende sowie der bei Episode 5 schon kurz angerissene Subtext hat die Folge herausgerissen und doch noch recht gelungen gemacht, aber von den absoluten Highlights der Serie war auch sie ein ganzes Stückchen entfernt. Auch muss ich gestehen, dass mit Sophia jetzt sooooooo wahnsinnig schockierend gar nicht gefunden zu haben. Sicherlich war es eine der bisher besten Szenen der Staffel, aber so richtig umgehauen hat es mich nicht. Zumal hier die Glaubwürdigkeit zumindest ansatzweise der Inszenierung untergeordnet wurde (warum wartet Zombie-Sophia als einzige in der Scheune, bis alle anderen niedergeschossen wurden?!?! Ach ja, damit ihr Auftauchen dann auch die gewünschte emotionale Wirkung entfalten kann). Trotzdem, wie geasgt, sicherlich das bisherige Highlight der Staffel, und schon sehr gut gemacht und umgesetzt, und durchaus mit Gänsehaut-Wirkung. Leider war der Aufbau dahin wieder einmal nicht ganz so gelungen. Ich konnte Shane's Auszucken über diese Offenbarung nur bedingt nachvollziehen. Die Scheune ist gut gesichert, und auch wenn ich verstehen kann dass es kein beruhigender Gedanke ist, fand ichd ann doch, das er überreagiert. Wenn es ihm nicht passt, soll er doch abhauen. Bei Rick wiederum fand ich die Art und Weise, wie er Hershel zu überzeugen versucht, nicht optimal. Gut, ok, das ist ein Mann des Glaubens. Den kann man mti wissenschaftlichen Erkenntnissen vermutlich jagen, aber... er hätte auf die Aufzeichnungen aus dem CDC und das, was sie dort erfahren haben, doch zumindest eingehen können?!?! Nutzt' nix, schadt's nix, wie man so schön sagt.

Was die Folge neben dem Ende herausgerissen hat war der Subtext, der diese ganzen Hershel-Farm-Handlung durchzieht. Wie bei einer früheren Folge schone rwähnt, kann ich nicht wirklich nachvollziehen, warum es Rick so wichtig ist, dort zu bleiben. Man scheint zwar vorläufig halbwegs sicher zu sein, aber ich bin mir weder sicher, wie es mit Vorräten aussieht (in einer Stadt kommt man wohl länger aus), noch halte ich den Standort für ideal, zumindest wenn die Walker sich dann doch mal von dem Ort angezogen fühlen. Dann in solch einer kleinen Hütte, von Horden von Zombies umgeben zu sein... ich kann mir besseres vorstellen. Hat von denen etwa nie jemand "Night of the Living Dead" gesehen?!?!?! Vor allem aber: ich glaube nicht, dass ich - gerade in einer so Extremsituation, wo jeder Atemzug dein letzter sein kann - viel Interesse/Geduld/Lust hätte, mich den willkürlichen Anordnungen eines Mannes zu unterwerfen. Womit wir bei einer durchaus spannenden Frage sind, die hier teilweise kritisch aufgeworfen wird, in dieser 2. Walking Dead-Staffel - was man ihr, vor allem da Zombie-Filme seit jeher schon auch für Gesellschaftskritik verwendet wurden (und was wohl der einzige Punkt sein mag, wo die erste Season etwas geschwächelt hat), durchaus anrechnen und anerkennen muss. Ich spreche vom wechselseitigen Verhältnis zwischen Sicherheit und Freiheit, welches gerade auch die letzten 10+ Jahre der amerikanischen Politik geprägt hat wie kaum ein anderes Thema. Hier fällt nun auf, dass sich just der vermeintliche Held und Hauptprotagonist der Serie, der Sicherheit verschreibt, bzw. dieser gegenüber der Freiheit den Vorzug gibt. Was mir zwar nicht gefällt, aber ich kann zumindest positiv anerkennen, dass dieser Subtext überhaupt vorhanden ist.

Sonst fällt mir eigentlich nicht groß ein, was ich zur Folge schreiben könnte. Guter Abschluss, davon abgesehen erneut nicht 100%ig überzeugend. 7/10