Zitat Zitat von Reiner Beitrag anzeigen
„In Deutschland würden sich in Euro die Werte auf den Preisschildern vor der Währungsangabe knapp halbieren: Aus 19 D-Mark also 9,71 Euro. Das klingt nicht nur netter, sondern auch günstiger.“
Ich würde mal vermuten dass das bei krummen Euro-Umrechnungen wie z.B. in Österreich (7 Schilling war etwa 1 Euro) noch viel einfacher war, da sich das anders als bei der D-Mark nicht einfach im Kopf durch 2 teilen ließ.
Viele Leser berichteten erbost von Menükarten in Restaurants, bei denen „offenbar nur das D-Mark-Zeichen gegen Euro ausgetauscht wurde“.
Ich kenne ein Restaurant in dem mein Bruder arbeitete, dort wurde in der Tat die gesamte Menukarte von DM auf Euro umgestellt - und der Laden war immer noch voll (Münchner Innenstadt halt).

„Warum der Teuro nie mit seiner vollen Wucht in der amtlich vermeldeten Inflation aufschlägt, ist kein Rätsel mehr: Der Warenkorb des staatlichen Zahlenorakels vom Statistischen Bundesamt kann die Teuerung gar nicht wirklich messen. Er enthält zum einen 700 Positionen, von denen die meisten Bundesbürger sicher nicht einmal ein Fünftel innerhalb eines Jahres auch wirklich kaufen.“
Soweit ich es verstehe ist das Problem dabei dass die wirkliche Teuerung eines Haushaltes nicht erfasst wird weil in diesem riesigen "Warenkorb" die primären Verbrauchsprodukte wie z.B. Lebensmittel, Benzin, Strom- und Heizkosten etc. eines typischen Haushalts im Durchschnittseinerlei hunderter Einzelposten verloren gehen. Wenn einer 10.000 Euro im Monat verdient und der andere 2.000, beträgt das Durchschnittsgehalt Beider 6.000 Euro.

Das wäre auch weniger ein Problem wenn wir bei der Entwicklung der Löhne und Gehälter (anders als das zitierte Frankreich zum Beispiel) nicht mit Abstand absolutes Schlusslicht der EU wären - denn Deutschland ist das einzige EU-Land in dem die Löhne und Gehälter in diesen 10 Jahren nicht einmal minimal gestiegen sind - der EU-Durchschnitt hatte dagegen ein Gehaltsplus von 30 %. Die Lebenserhaltungskosten sind in diesem Zeitraum allerdings ebenso angestiegen wie anderswo. So erklärt sich die Diskrepanz zu Franzosen, Dänen usw. Das ist im Wesentlichen das ganz bewusste Ergebnis sozialdemokratischer und grüner Politik, wie der Einführung des europaweit größten Niedriglohnsektors auf den Kanzler Schröder immer noch mächtig stolz ist.

Traurig nur, das es heute auch schon junge Leute gibt, die quasi mit dem „T-Euro“ groß geworden sind und somit es ganz „normal“ finden was die Dinge nun so kosten. D-Mark ist ihnen fremd und mit der Zeit verblaßt die Erinnerung und die ältere Generation die noch mahnen könnte stirbt aus.
Meine Eltern rechnen immer noch in DM um.
Da fallen dann immer so Sätze wie "Ich war nur mal kurz beim Aldi und 50 Euro sind weg - das sind 100 Mark!"
Die können sich allerdings auch noch an eine Zeit erinnern wo eine Kugel Eis 10 Pfennig kostete.

Zitat Zitat von Dr.BrainFister Beitrag anzeigen
Und inwiefern ist der Euro daran schuld, dass der Einzelhandel, das Dienstleistungsgewerbe und andere Wirtschaftsbereiche diese Währungsumstellung dazu benutzt haben, um ihre Kundschaft abzuzocken?

Übrigens, damals in der DDR war irgendwie auch alles billiger als nach der Wende... Hmmm.... Ich will meine gute alte DDR-Mark zurück!!! Sofoooort!!!
A propos DDR-Währung, wenn Bimbes Kohl und Kneifer Köhler (unser Ex-Bundespräsident und früherer Finanzsstaatsekretär) damals nicht gegen den Rat aller Ökonomen die 1:1 Umwertung der Ostmark in DM beschlossen hätten, wäre Heute vermutlich Alles für Alle billiger und die Staatsschulden um einige hundert Milliarden niedriger, denn diese Maßnahme verurteilte die Ostwirtschaft praktisch über Nacht zur Masseninsolvenz wegen massivem Produktivitätsnachteil - Griechenland hat Heute ein ähnliches Problem weil es keine eigene Währung mehr hat die es abwerten könnte um den Wettbewerbsnachteil gegenüber effizienteren Volkswirtschaften zu kompensieren.