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Thema: Euer Musikkaufverhalten?

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  1. #1

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    Anscheinend bin ich allein mit diesem "Problem".

    Fußnote: nachdem ich vorgestern oder so zum ersten Mal ernsthaft auf Arcade Fire neugierig geworden bin (ich denke, ich habe schonmal erwähnt, dass ich unter einem Stein lebe und mich daher auch die "angesagtesten" Sachen erst mit einigen Jahren Verspätung erreichen), habe ich ein wenig rumgegoogelt und bin immer noch bzw. noch mehr angetan von der Band. Weniger angetan bin ich von dem blödsinnigen und nervtötenden Coolness-/Hipnesszwang, der anscheinend (okay, das überrascht mich nicht wirklich) unter Musikfans immer noch genauso grassiert wie vor zwanzig Jahren, als mich genau dieses Phänomen davon abgehalten hat, mich überhaupt mal eingehender mit Musik zu beschäftigen. Das war mir damals zu blöd und ist es mir heute immer noch. Da vergeht mir ja fast die Vorfreude (mit der ich sowieso vorsichtig sein sollte, vielleicht klappt es ja nicht) auf meine beiden Radiohead-Konzerte Mitte dieses Jahres.

    Das ganze ist umso blödsinniger, als die Protagonisten dieser krampfhaften Identitätsdemonstrationen keine Teenager mehr sind... Könnte man mit Mitte Dreißig nicht langsam mal anfangen, Musikhören als Musikhören zu verstehen statt als Demonstration einer überlegenen Lebensweise?

    Da lobe ich mir doch unseren Musikthread hier im Forum, wo - zumindest in weiten Teilen ;-) - die Anhänger verschiedenster Musikrichtungen friedlich nebeneinander posten.

  2. #2
    Administrator Avatar von Dr.BrainFister
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    Zitat Zitat von Hmpf Beitrag anzeigen
    Anscheinend bin ich allein mit diesem "Problem".
    Nur weil nach 1 Tag noch niemand geantwortet hat? Glaub mir, es gibt kein einziges Problem in dieser großen weiten Welt, mit dem nur du allein dich rumärgern musst. So ungewöhnlich ist dein Musikkaufverhalten nicht. Das kenn ich von mir genauso - zumindest aus den Zeiten, in denen ich noch mehr CDs gekauft habe. Inzwischen bin ich sehr wählerisch und habe eh bereits eine ziemlich große Sammlung, die jede Menge Platz wegnimmt. Also nutze ich schon aus ganz praktischen Gründen hauptsächlich die digitalen Quellen. Ich denke mal, das "Musikkaufverhalten" heutzutage lässt sich meistens so beschreiben: Torrent laden, mp3-File auf Player kopieren, anhören, vergessen. Alternativ dazu gibt's noch Youtube, lastfm u.a. Streaming-Angebote, auf denen man sich das meiste Zeug kostenlos reinziehen kann. Mir ist dieses Überangebot irgendwann zu viel geworden und ich höre inzwischen mehr Radio oder eben die Alben aus meiner alten Sammlung. Könnte noch einiges mehr zu diesem ziemlich interessanten Thema schreiben, aber da du eine schnelle Antwort willst, muss die Kurzversion erstmal reichen.

    Für das von dir beschriebene "Problem" gibt es meiner bescheidenen Meinung nach nur eine Lösung: Prioritäten setzen.
    "Wissen sie woraus der Leberkäs gemacht wird? Aus den Resten der Knackwurst. Und die Knackwurst? Aus den Resten vom Leberkäs. So geht das ewig weiter: Leberkäs, Knackwurst, Leberkäs, Knackwurst..." - Simon Brenner (Josef Hader) in "Silentium"

  3. #3

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    Zitat Zitat von Dr.BrainFister Beitrag anzeigen
    Nur weil nach 1 Tag noch niemand geantwortet hat? Glaub mir, es gibt kein einziges Problem auf dieser Welt, mit dem nur du allein dich rumärgern musst.
    Na ja, allein auf der Welt sicher nicht - aber vielleicht allein auf dem Forum. ;-)

    So ungewöhnlich ist dein Musikkaufverhalten nicht. Das kenn ich von mir genauso, zumindest aus den Zeiten, in denen ich noch mehr CDs gekauft habe. Inzwischen bin ich sehr wählerisch und habe eh bereits eine ziemlich große Sammlung, die jede Menge Platz wegnimmt.
    Aber mein Problem ist ja gewissermaßen gerade, dass ich so wählerisch bin, dass ich selbst viele Sachen, die ich eigentlich gerne hätte, nicht kaufe! (Platzproblem spielen dabei auch eine Rolle, viel mehr aber wirklich noch das erwähnte Phänomen, dass ich meist einfach sehr viel Zeit mit einem neuen Album verbringe und erst, wenn sich das 'abgenutzt' hat, ein nächstes kaufe. Nur, wie gesagt, es ist verdammt frustrierend, dass dabei die Wunschliste immer länger wird.)

    Also nutze ich schon aus ganz praktischen Gründen hauptsächlich die digitalen Quellen.
    Was den Platz angeht, habe ich da auch schon drüber nachgedacht. Meine aktue Musikphase letztes Jahr wurde sogar von meinem ersten rein digitalen Kauf ausgelöst: im Februar habe ich nämlich PJ Harveys "Let England Shake" als mp3-Album gekauft - ohne vorher reingehört zu haben, was ich eigentlich nie mache, aber es war heruntergesetzt und PJ Harvey ist ja auch irgendwie eine Qualitätsgarantin. Aber jetzt ertappe ich mich immer wieder dabei, dass ich darüber nachdenke, es doch noch als CD zu kaufen - irgendwie brauche ich immer noch das Objekt, zumindest bei Alben, die ich wirklich liebe. So albern und materialistisch und umweltunfreundlich das ist. :-(

    und ich höre inzwischen mehr Radio oder eben die Alben aus meiner alten Sammlung. Könnte noch einiges mehr zu diesem ziemlich interessanten Thema schreiben, aber da du eine schnelle Antwort willst, muss die Kurzversion erstmal reichen.
    Nee, mach mal! Her mit dem Roman zum Thema! ;-)

    Für das von dir beschriebene "Problem" gibt es meiner bescheidenen Meinung nach nur eine Lösung: Prioritäten setzen.
    Die Priorität, mehr zu kaufen, um der Frustration der endlos wachsenden Wunschliste zu entkommen?

  4. #4
    Administrator Avatar von Dr.BrainFister
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    Zitat Zitat von Hmpf Beitrag anzeigen
    ... Aber mein Problem ist ja gewissermaßen gerade, dass ich so wählerisch bin, dass ich selbst viele Sachen, die ich eigentlich gerne hätte, nicht kaufe! (Platzproblem spielen dabei auch eine Rolle, viel mehr aber wirklich noch das erwähnte Phänomen, dass ich meist einfach sehr viel Zeit mit einem neuen Album verbringe und erst, wenn sich das 'abgenutzt' hat, ein nächstes kaufe. Nur, wie gesagt, es ist verdammt frustrierend, dass dabei die Wunschliste immer länger wird.)
    Ich sehe darin kein Problem. So hast du schließlich mehr von den Alben, die du dir kaufst. Du genießt sie eben ausgiebig anstatt von einer neuen Musiklaune nur nächsten zu springen. Deine Wunschliste kannst du vielleicht verkürzen, indem du die Quellen weniger nutzt, aus denen deine Wünsche entspringen. Was du nicht weißt, macht dich nicht heiß.

    Was den Platz angeht, habe ich da auch schon drüber nachgedacht. Meine aktue Musikphase letztes Jahr wurde sogar von meinem ersten rein digitalen Kauf ausgelöst: im Februar habe ich nämlich PJ Harveys "Let England Shake" als mp3-Album gekauft - ohne vorher reingehört zu haben, was ich eigentlich nie mache, aber es war heruntergesetzt und PJ Harvey ist ja auch irgendwie eine Qualitätsgarantin. Aber jetzt ertappe ich mich immer wieder dabei, dass ich darüber nachdenke, es doch noch als CD zu kaufen - irgendwie brauche ich immer noch das Objekt, zumindest bei Alben, die ich wirklich liebe. So albern und materialistisch und umweltunfreundlich das ist. :-(
    Wenn mir ein Album wirklich wichtig ist, möchte ich es auch lieber in der Hand halten können. Ist nunmal ein anderes Erlebnis als nur irgendeine Datei aufzurufen. Schließlich haben die CDs oftmals auch ein interessantes Artwork, Booklet etc.

    Nee, mach mal! Her mit dem Roman zum Thema! ;-)
    Demnächst.

    Die Priorität, mehr zu kaufen, um der Frustration der endlos wachsenden Wunschliste zu entkommen?
    Prioritäten setzen, indem du nur die Alben kaufst, die dich 100%ig überzeugen. Deine Wunschliste "normalisiert" sich wahrscheinlich irgendwann sowieso von ganz alleine. So wie du es beschrieben hast, fängst du erst seit einigen Monaten an, dich intenstiver mit Musik zu beschäftigen. Also hast du wahrscheinlich momentan einen gewissen Nachholbedarf, der erstmal gestillt werden will.
    "Wissen sie woraus der Leberkäs gemacht wird? Aus den Resten der Knackwurst. Und die Knackwurst? Aus den Resten vom Leberkäs. So geht das ewig weiter: Leberkäs, Knackwurst, Leberkäs, Knackwurst..." - Simon Brenner (Josef Hader) in "Silentium"

  5. #5

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    Zitat Zitat von Dr.BrainFister Beitrag anzeigen
    Prioritäten setzen, indem du nur die Alben kaufst, die dich 100%ig überzeugen. Deine Wunschliste "normalisiert" sich wahrscheinlich irgendwann sowieso von ganz alleine. So wie du es beschrieben hast, fängst du erst seit einigen Monaten an, dich intenstiver mit Musik zu beschäftigen. Also hast du wahrscheinlich momentan einen gewissen Nachholbedarf, der erstmal gestillt werden will.
    Nee, nee, ich mach das auch schon seit ca. 22 Jahren. Hatte zwar ne gewisse (relative) Kaufpause irgendwann mal (2002-2009 oder so), aber die ist auch schon wieder lange rum. Aber ich habe immer wenig gekauft und auch immer recht wenig 'mitgekriegt', mangels kompatibler Medien und Freunde. Selbst auf die Weise wuchs und wuchs die Liste jedoch schon ins Unermeßliche. Dass ich immer wieder Künstler 'entdecke', die eben nicht neu, sondern seit 20, 30 Jahren im Geschäft sind und dementsprechend viele Alben haben, hilft nicht wirklich. Beispiel: mit 27 Jahren Kate Bush entdeckt, und prompt war die Wunschliste wieder um sechs Alben länger. Und die meisten davon habe ich auch jetzt, mit 35, noch nicht gekauft, weil immer gerade auch noch irgendwas anderes interessant war. Aber haben will ich sie eigentlich schon. Usw.
    Geändert von Hmpf (16.01.2012 um 22:37 Uhr) Grund: Klarifizierung

  6. #6
    Administrator Avatar von Dr.BrainFister
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    Zitat Zitat von Hmpf Beitrag anzeigen
    Nee, nee, ich mach das auch schon seit ca. 22 Jahren. Hatte zwar ne gewisse (relative) Kaufpause irgendwann mal (2002-2009 oder so), aber die ist auch schon wieder lange rum. Aber ich habe immer wenig gekauft und auch immer recht wenig 'mitgekriegt', mangels kompatibler Medien und Freunde. Selbst auf die Weise wuchs und wuchs die Liste jedoch schon ins Unermeßliche. Dass ich immer wieder Künstler 'entdecke', die eben nicht neu, sondern seit 20, 30 Jahren im Geschäft sind und dementsprechend viele Alben haben, hilft nicht wirklich. Beispiel: mit 27 Jahren Kate Bush entdeckt, und prompt war die Wunschliste wieder um sechs Alben länger. Und die meisten davon habe ich auch jetzt, mit 35, noch nicht gekauft, weil immer gerade auch noch irgendwas anderes interessant war. Aber haben will ich sie eigentlich schon. Usw.
    Ich kenne nur sehr wenige Musiker, die durchweg überzeugende Alben rausgebracht haben. Es sind immer wieder mal Ausfälle dazwischen, vor allem bei einem recht umfangreichen Werk. Am Anfang meiner Musikkauflaufbahn wollte ich unbedingt alles von Frank Zappa haben. Ich bin froh, dass es nie so weit kam, denn auch der Großmeister der absurden Musik hat nicht nur Volltreffer gelandet. Ähnlich ist es bei Johnny Cash: Gerade der mittlere Teil seiner Karriere ist ziemlich durchwachsen. Muss ich also selbst die nur halbwegs gelungenen Alben besitzen, nur weil ich diese Musiker ansonsten sehr mag? Nein, muss ich nicht. Wenn ein Album zu wenige wirklich gute Stücke mitbringt, reicht es mir mittlerweile auch, den brauchbaren Teil z.B. auf Youtube anzuhören.
    "Wissen sie woraus der Leberkäs gemacht wird? Aus den Resten der Knackwurst. Und die Knackwurst? Aus den Resten vom Leberkäs. So geht das ewig weiter: Leberkäs, Knackwurst, Leberkäs, Knackwurst..." - Simon Brenner (Josef Hader) in "Silentium"

  7. #7

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    Zitat Zitat von Dr.BrainFister Beitrag anzeigen
    Ich kenne eigentlich wenige Musiker, die durchweg überzeugende Alben rausgebracht haben. Es sind immer wieder mal Ausfälle dazwischen, vor allem bei einem sehr umfangreichen Werk. Am Anfang meiner Musikkauflaufbahn wollte ich unbedingt alles von Frank Zappa haben. Ich bin froh, dass es nie so weit kam, denn auch der Großmeister der absurden Musik hat nicht nur Volltreffer gelandet. Ähnlich ist es bei Johnny Cash: Gerade der mittlere Teil seiner Karriere ist ziemlich durchwachsen. Muss ich also selbst die weniger gelungenen Alben haben, nur weil ich diese Musiker mag? Nein, muss ich nicht. Wenn ein Album nur einige wirklich gute Stücke mitbringt, reicht es mir mittlerweile auch, mir den brauchbaren Teil z.B. auf Youtube anzuhören.
    Nein, natürlich muss man nicht alles haben. (Außer von Radiohead. Zumindest, wenn man ich ist. Herrje, die B-Seiten sind so gut... ;-))

    Alles von Kate Bush aber vielleicht schon. Zugegeben, bin da nicht ganz sicher, was sicher auch einer der Gründe ist, dass ich noch nicht alles gekauft habe.

    Allerdings habe ich gerade eben jetzt endlich mal aufgehört zu zögern und mir eines der älteren Alben der Dame gekauft - gebraucht, für einen Preis im Centbereich (plus Porto). Das sollte ich vielleicht mit mehreren der älteren Titel auf meiner Liste machen - bei den meisten davon bin ich nämlich recht sicher, dass ich sie haben will, weil es z.B. Sachen sind, die mir vor 15 Jahren mal wer auf Kassette aufgenommen hat o.ä. und die ich jetzt nicht mehr hören kann, weil seit dem letzten Umzug nun endlich auch das Kassettendeck tot ist.

    ETA: Uuuuuund gerade noch das letzte noch fehlende Radiohead-Album gekauft. (Eines hatte ich nur digital bis jetzt.) Jetzt fehlen zumindest in dieser Ecke nur noch ein paar "Sonderfälle" (Live-Album usw.).

    So, jetzt ist aber für diesen Monat erst mal Schluss.

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