Zitat Zitat von tubbacco Beitrag anzeigen
Apparently, Luck ran out of luck.



HBO drama Luck axed after deaths of horses | Reuters


Für mich kein großer Verlust. Die Thematik des Jokeysports und der illegalen Machenschaften im Hintergrund konnte mich nicht so wirklich mitreißen. Da fehlte mir der springende Punkt.
Einerseits nachvollziehbar, weil keine Serie es wert ist, dass dafür regelmäßig Tiere ums Leben kommen. Andererseits schade, weil man diese Probleme wahrscheinlich durch noch bessere Kontrollen in den Griff hätte bekommen können und es mit "Luck" in den letzten Episoden spürbar aufwärts ging. Nach dem sehr zähen Pilotfilm, in dem Regisseur Michael Mann nicht gerade eine Glanzleistung ablieferte, nahmen sowohl Handlung als auch Charaktere langsam aber stetig Gestalt an. Sogar Dustin Hoffman wirkte nicht mehr so deplatziert wie zu Beginn und schien immer mehr Spaß an seiner Rolle zu haben. Ich glaube, dass aus "Luck" ein wirklich interessantes Projekt hätte werden können. Schon im bisherigen Verlauf der 1. Staffel wurde klar, dass sich die Handlung nicht allein auf die Welt des Pferdesports bezieht. Letztlich geht es, wie der Titel und der Vorspann schon andeuten, hauptsächlich um Glücksspielerei und alle ihre Auswirkungen, wie z.B. Spielsucht, Korruption, Armut, soziale Isolation usw.

Gerade in den letzten drei Episoden wurde der Grundstein für interessante Entwicklungen gelegt, die auch unabhängig vom Pferdethema funktioniert haben. Dazu gehört für mich z.B. das Zusammenwachsen der vier "Rennbahn-Assies". Eine wunderbare Geschichte um schön schrullige Männerfreundschaften. Solange sie interessant und glaubhaft aufbereitet sind, reichen mir solche zwischenmenschlichen Themen, um eine Serie gut zu finden. Ich brauche keinen "springenden Punkt" in Form einer großen Verschwörung oder einer Bedrohung durch eine böööse Macht, die es zu bekämpfen gilt. So bemüht und pseudo-komplex "Luck" zu Beginn auch daher kam - die Serie hat es zumindest in relativ kurzer Zeit geschafft, einen Weg einzuschlagen, der nicht allein auf die Klischees aufbaut, die ein Großteil der Zuschauer heutzutage scheinbar von amerikanischer Fernsehunterhaltung erwartet. Die Entwicklung ging eher in die Richtung von "Treme". Einer Serie also, die anfangs ebenfalls keine klar durchschaubare Agenda zu haben schien und dann spätestens in der 2. Staffel trotzdem ihren ganz eigenen Ton fand (im wahrsten Sinne des Wortes ).

Hoffentlich gibt es nun wenigstens ein einigermaßen rundes Finale oder zumindest einen abschließenden TV-Film.