Ich finde nicht, dass man das 1:1 miteinander vergleichen kann. Der Unterschied liegt für mich auch darin, dass behinderte oder erbkranke Menschen keine andere Wahl haben. Egal welchen Partner sie sich aussuchen, es wird immer das Restrisiko bleiben, dass sie ihre Behinderung/Erkrankung weitervererben. Sie hätten also gar keine Chance, Nachwuchs zu zeugen, wenn man ihnen rechtliche Einschränkungen auferlegt, die mit denen bei Inzestpäärchen vergleichbar sind.
Jemand, der gern "Hänsel & Gretel - The XXX Version" spielen will, hat jedoch die Wahl. Er/sie ist nicht darauf angewiesen, gerade ein Kind mit seinem nächsten Verwandten zu zeugen. Meinetwegen kann er/sie ja mit BruderSchwesterVaterMutter rummachen bis die Finger qualmen. Nur müssen Inzest-Fans, anders als behinderte Menschen, beim Zeugen ihres Nachwuchs nicht zwangsläufig ein 50-100%ig hohes Risiko eingehen. Ja, ich sehe das als Risiko. Da kannst du auch noch so sehr mit der Menschenverachtungs-Keule umherschwingen. Es ist meine persönliche Meinung. Ich denke mal, du kennst Behinderte wahrscheinlich nur aus lustigen oder rührseeligen Filmen. Wenn du aber selbst mal in dem Bereich gearbeitet hättest, wüsstest du, wie überfordert viele Eltern davon sind. Die meisten Leute schaffen es doch heutzutage nicht mal mehr, ihre alten/kranken Eltern zu pflegen. Einen kleinen Liebes- und Zusammengehörigkeitsbeweis zu zeugen, ist eine Sache. Anschließend auch die volle Verantwortung dafür zu übernehmen und sich ein Leben lang um das oftmals schwerst pflegebedürftige Kind zu kümmern, ist schon wieder was ganz anderes.
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