In Deutschland sind die Reichen die Bösen Wohlstand ist verdächtig geworden in der Republik, Geld zu haben gilt als ein Systemfehler. Das Klima gegen Reichtum und Luxus verschärft sich. Die Opposition nutzt das geschickt für ihre Zwecke. Von Ulf Poschardt
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Die aktuellen, in immer kürzeren Abständen vorgetragenen Attacken auf die Leistungs- und Verantwortungseliten zeigen Wirkung. Der Frust wächst, vor allem angesichts der
exzellenten Leistung der Unternehmer und Manager, denen das Land einiges verdankt. Dieser fehlende Respekt schmerzt. Zudem verschärft die von den Intellektuellen (bis auf Ausnahmen wie den Philosophen Peter Sloterdijk) angestrebte Delegitimierung von Reichtum die
Verdruckstheit, mit der Wohlhabende ihren Lebensstandard nach außen zeigen.
Die sozialen Unterschiede nerven die Deutschen, dabei müssen sie lernen, sie zu akzeptieren – oder aber einzuebnen. Da sich die FDP als mögliche Schutzmacht vor einer Umverteilung im Bund noch im Wachkoma befindet, ruhen die Hoffnungen der
von Enteignung Bedrohten auf Angela Merkel, die sich dem aktuellen Populismus bislang verweigert. Die Opposition aber, von der SPD über die Grünen bis zur Linken, freut sich über das gemeinsame Feindbild und überbietet sich in Sachen Anleihen, Steuern und Abgaben. Es ist ihre Schlammschlacht, und es sieht so aus, als sollte sie gewinnen.
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