Ich behaupte das meine Eltern das geschafft haben. Im atheistischen Haus aufgewachsen hat sich mein persönlicher Glaube im Lauf meiner Jugend (etwa mit 13-15 habe ich angefangen mir Gedanken zu machen) von Gottesglauben über den Pantheismus zum daoistisch-geprägten Zen-Buddhismus gewandelt. Im Gegensatz zu meinen Eltern glaube ich an einige wissenschaftlich nicht beweisbaren Dinge, und bin froh darüber die Chance gehabt zu haben meinen Weg dahin selbst zu finden & zu bestimmen, statt vom Prä-Ego-Alter mit einer Idee indoktriniert worden zu sein.Wer also fordert, dass verboten wird, Kindern einige Hände voll Wasser über den Kopf plätschern zu lassen, der müsste dann konsequenterweise für seinen eigenen Nachwuchs eine völlig neutrale Erziehung gewährleisten können - und wer kann das schon
Jede große wie kleine Religion führt ihre Einführunsrituale durch, in denen die Kinder selbst im Mittelalter nicht als erwachsen und entscheidungsfähig gegolten hätten (Alles im Alter < 14 {Konfirmation ist die späteste Form hierzu, und ist bewusst gewählt, da hier das bereits praktizierte Alter für die Überführung ins Erwachsenenleben als Überführungsalter des religiösen Lebens genutzt wurde.}) und das hat, da bin ich mir ziemlich sicher, seinen Grund unter anderem darin, das die wenigsten Menschen sich die Mühe machen diese Dinge zu hinterfragen nachdem bereits alles geregelt und abgeschlossen ist.
Nun der wichtigste Teil: Bräuche wie die Taufe sind nicht permanent und lassen sich (geistige Entwicklung nicht miteinbezogen) beliebig reversieren und ignorieren. Eine körperliche Veränderung (noch) nicht.
Bei der Beschneidung, insbesondere bei der männlichen wird gerne argumentiert, diese sei doch praktisch folgenlos. Dasselbe trifft auf die Amputation des kleinen Zehs zu, insbesondere im infantilen Alter. Eine solche Aktion stößt sofort auf heftigen Widerstand - eine Beschneidung jedoch nicht. Wieso?
Sollten wir irgendwann dazu in der Lage sein beliebig Körperliche Schäden heilen zu können, ist das Ganze wieder zur Diskussion offen, aber bis dahin sollte eigentlich für jeden klar sein: Die Entscheidung den eigenen Körper maßgeblich und permanent zu verändern sollte dem Körperbesitzer überlassen sein.






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