Multikulturalität ist mit zunehmender Globalisierung eine Realität der man sich nicht verweigern kann, da können unsere CSU'ler und NPD'ler und PI-Fans noch so sehr der guten alten Zeit rassisch-kultureller Homogenität hinterherweinen. Welche es so ohnehin nie gab, immerhin existierte "Deutschland" vor 150 Jahren noch nicht einmal.

Aus meiner Sicht muss dem kooperativen Miteinander erst mal ein friedliches Nebeneinander der Kulturen vorangehen. So lange wir mit anderen Kulturkreisen im Kriegszustand sind, ist an Multikulti kaum zu denken. Möglich ist das allemal, denn die Welt ist groß genug für alle Menschen, groß genug um verschiedene Lebensentwürfe nebeneinander existieren zu lassen. Das würde aber nicht nur bei "den Muslimen" mit ihrem islamischen Weltherrschaftsanspruch ein Umdenken voraussetzen sondern ebenso bei uns im Westen mit unserer neokolonialen Attitüde (am westlichen Wesen hat die Welt zu genesen) welche mal benevolent ("Entwicklungs"hilfe), mal malevolent (Interventionskriege und -Einsätze, Einmischung in die internen Angelegenheiten anderer Völker) daherkommt. Wenn wir unsere Nachbarn dann mal ein paar Jahrzehnte in Frieden gelassen haben mit unseren Bomben und sie uns mit ihren Selbstmordattentätern, dann ist die Menschheit vielleicht reif für echten kulturellen Austausch.

Gegenwärtig wäre es schon ein großer Fortschritt wenn wir aufhören uns gegenseitig die Köpfe einzuschlagen. Um den Bogen zum Thema unseres Forums mit einem Scifi-Beispiel zu schlagen: In Star Trek geht der Gründung der Föderation eine hundertjährige Phase von wachsendem Frieden und Wohlstand für alle Menschen voraus. Erst dann ist die Menschheit reif, diese Idee friedlicher Kooperation oder zumindet Koexistenz nach außen zu tragen.

Hier in Europa haben wir trotz einer gewissen kulturellen Ähnlichkeit (Deutsche und Italiener teilen mehr Kulturgeschichte als z.B. Deutsche und Afghanen) selbst nach 60 Jahren wachsenden Friedens und Wohlstandes noch erhebliche Probleme auch nur innerhalb unserer christlich-abendländischen europäischen Völkerfamilie von der Koexistenz uns hin zu einer echten Kooperation und Integration weiterzuentwickeln, ebenso wie uns die Integration und Teilhabe von Einwanderern aus fremden Kulturkreisen nach wie vor vor große Probleme stellt.