Zitat Zitat von Reiner Beitrag anzeigen
Apropos Weiterentwicklung: Nicht zwei Dinge in einen Topf werfen die nicht zusammengehören. Wie passt zusammen das wir in Europa uns weiterentwickelt haben als z.B. in arabischen Ländern. Es passt eben nicht zusammen! Aber daraus die Sätze falsch zusammenbauen ... passt eben auch nicht zusammen. Sorry.

Dieser ewige Versuch alles zu verallgemeinern was differenziert gesagt wurde und zusammenfügen von Sätzen die so nicht im Zusammenhang gehören, bis hin zu Themenwechsel ohne Anlass ... nervt nur noch!
Das Grundproblem vieler Deiner Beiträge ist eben dass Du nicht differenzierst sondern sehr einfache Aussagen tätigst um dann im nächsten Satz schon wieder zu einem weiteren Nebenschauplatz weiterzueilen. Es wirkt wie der Schreibstil des stream of consciousness (Gedankenstrom) und erscheint deshalb nicht nur Braini reichlich unreflektiert.

Nehmen wir einmal die Behauptung "das wir in Europa uns weiterentwickelt haben" so ist diese stark vereinfachend und m.E. einfach falsch. "Wir in Europa" haben alleine im letzten Jahrhundert die beiden schlimmsten Kriege der Menschheitsgeschichte ausgefochten in deren Folge den Verursachern dieser Kriege die Demokratie von den Siegermächten aufoktroyiert werden musste. Eine echte republikanische Tradition gab es bei uns vorher auch nicht, die zarten demokratischen Anwandlungen wie der Weberaufstand oder die Weimarer Republik wurden immer schnell von den starken autoritären Kräften wieder zunichte gemacht.

Auch muss man sich die Frage stellen wer eigentlich "wir" in Europa sind, denn Europa ist ein Kontinent vieler Kulturen zu denen auch der Islam in unterschiedlichen Strömungen gehört ("den Islam" gibt es nicht, ein Alewit unterscheidet sich von einem Salafisten wie Margot Käßmann von einem Zeuge Jehovas). Immerhin leben 50 Millionen Muslime in Europa, würden diese alle in einem Land leben wäre das ein Staat in der Größe von Frankreich oder Großbritannien. Die in den letzten Jahrzehnten in Europa ausgetragenen religiösen Konflikte gingen dabei nicht vom Islam aus, so forderte der Terrorkrieg zwischen Protestanten und Katholiken in Irland über 3.000 Tote und die Kriege im ehemaligen Jugoslawien wurde u.A. von Christen gegen muslimische Minderheiten geführt. Im Bosnienkrieg waren 100.000 vornehmlich muslimische Tote zu beklagen. In Srebrenica wurde das schlimmste europäische Kriegsverbrechen nach dem zweiten Weltkrieg gegen Muslime begangen, während westeuropäische Schutztruppen tatenlos vor der Stadt parkten und sich mit den Mördern zum shake hands trafen.

Ganz so einfach wie Du es darstellst lässt sich der Islam also nicht greifen. Wer "den" Islam immer wie eine Monstranz vor sich herträgt blendet letztlich viele wichtige soziokulturelle und ökonomische Faktoren aus die nur bedingt etwas mit Religion zu tun haben (Russlanddeutsche haben z.B. vergleichbare Integrationsprobleme). Mit so einer monomanischen Sichtweise lässt sich aber auch keine bessere Integrationspolitik entwickeln, da allenfalls ein Teilaspekt thematisiert wird. Selbst wenn alle Muslime in Buschkowskys Neukölln schlagartig Atheisten würden, wäre damit noch kein Multikulti-paradies geschaffen.