Dass Steinbrück Kandidat werden würde stand schon vor Monaten fest - ich wundere mich welchen Bohei gerade der Spiegel darum gemacht hat, als gäbe es sowas wie ein offenes Rennen. Steinbrück ist und bleibt DER Medienliebling der SPD, seine unbegründete Beliebtheit ist eines der beeindruckendsten Beispiele für Meinungsmache (da kommt nicht einmal Christian Lindner ran, ein weiterer Blender der nach oben gepusht wurde mit Medien PR). Da allerdings alle drei Kandidaten Teil der Parteirechten der SPD sind sowie wichtige Figuren der Agenda-Politik, gab es ohnehin keine richtige Auswahl zwischen verschiedenen Positionen und es ist deshalb herzlich egal wer von den Dreien gegen Angela Merkel im nächsten Jahr verlieren darf.
Zu Steinbrück lohnt es sich ein wenig in den Nachdenkseiten zu stöbern: http://www.nachdenkseiten.de/?p=14575#h01
Er ist einer der wesentlichen Architekten der Finanzmarktblase in Deutschland. Eine andere Politik als unter Merkel ist mit ihm nicht zu erwarten und eine Kanzlerschaft erscheint ohnehin unrealistisch, da eine dafür notwendige Zusammenarbeit mit der Linkspartei unter ihm kaum zustande kommen wird. Eine Zielmarke von 30 % halte ich unter Steinbrück für möglich, was zwar eine Verbesserung zur letzten Wahl darstellt aber wieder nur für die Juniorpartnerschaft in einer weiteren Merkel-GroKo reichen wird. Da Steinbrück nach eigener Aussage nicht noch einmal unter Merkel dienen will, dürfte seine Kandidatur ohnehin eher der Beförderung seiner schon bisher erfolgreichen Nebenkarriere als Lobbyist und Redner dienen - er ist derzeit der vermutlich bestverdienendste Bundestagsabgeordnete mit Nebeneinkünften in Höhe von von mind. 500.000 Euro im Jahr (wahrscheinlich eher siebenstellig, da genauere Angaben nicht gemacht werden müssen).
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