Mir gefällt was dieser Literaturwissenschaftler (als ehemaliger Ressortchef der FAZ sicher kein Linker) über Merkel schreibt:

Von Kohl zu Merkel: Sind die Dinge besser oder schlechter geworden?
Das von Kohl Akkumulierte und von Schröder in einer gewissen Banalität Weitergeführte ist bei unserer jetzigen Kanzlerin zur endgültigen Banalfigur Mensch geworden. Frau Merkel ist zweifellos sehr intelligent und besitzt ein anziehendes Lächeln, aber sie hat nicht das geringste Gefühl für kulturelle und psychologische Differenzen in Europa. Ihre Empörung über das frivole Verhalten der Südländer zeigt, dass sie in ihrem kleinbürgerlich-protestantischen Katechismus kein Verständnis für romanische Kulturen hat. Das ist ein Verfall der Kriterien und Distinktionsfähigkeiten. Die Sprache unserer Kanzlerin ist extrem banal und wird von einer Drögigkeit der schieren Faktizität beherrscht, die nur sagen kann: Die Griechen stehlen! Dass die Griechen einen Anspruch darauf haben, eine andere Kultur zu leben, käme ihr nie in den Sinn. Die Kanzlerin glaubt, es wäre etwas Tolles und Großartiges, dass ein Land gut verwaltet wird und gute Geschäfte macht. Aber was ist so großartig daran, viele Autos zu verkaufen?