Umfrageergebnis anzeigen: Wer soll 2013 die Kanzlerschaft übernehmen? (Mehrfachauswahl möglich)

Teilnehmer
9. Du darfst bei dieser Umfrage nicht abstimmen
  • Angela Merkel

    1 11,11%
  • Peer Steinbrück

    1 11,11%
  • Helmut Schmidt

    4 44,44%
  • Edmund Stoiber

    1 11,11%
  • Philip Rösler

    0 0%
  • Lothar Matthäus

    3 33,33%
  • Cindy aus Marzahn

    1 11,11%
  • Erika Steinbach

    0 0%
  • Anderer Kandidat (bitte im Thread nennen)

    2 22,22%
  • Ist mir egal. / Macht keinen Unterschied.

    1 11,11%
Multiple-Choice-Umfrage.
Ergebnis 1 bis 20 von 85

Thema: Die K-Frage: Wer soll 2013 die Kanzlerschaft übernehmen?

Hybrid-Darstellung

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  1. #1

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    Wer zu faul ist zum Suchen: Hier findet sich das Parteiprogramm der AfD:
    https://www.alternativefuer.de/partei/wahlprogramm/

    Im Gegensatz zu den anderen Parteien ist es geradezu radikal kurz, also binnen weniger Minuten aufzunehmen.
    Da die AfD eine neue Partei ist können wir uns nur anhand dieses Wahlprogramms und der bekannten Aussagen von Parteifunktionären ein Urteil bilden.

  2. #2
    nevermore als Gast
    Gast

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    Das Wahlprogramm kann man sich jetzt auch vollends sparen. Wenn es nicht noch Neuwahlen gibt wegen Scheiterns aller Koalitionsverhandlungen, ist diese Chance vertan und ich bin alles andere als überzeugt, dass diejenigen, die wirklich etwas ausrichten hätten können, sich diese Schlammschlacht noch ein weiteres Mal antun. Keiner von denen hat das wirtschaftlich nötig und für einen Kurswechsel in Sachen Währungsunion ist es in vier Jahren auch zu spät. Man kann nur noch hoffen, dass irgendwer sonst Vernunft annimmt und uns das nicht alles vollkommen unkontrolliert auseinanderfällt.

  3. #3
    Dauerschreiber
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    Außenpolitik, Wirtschaftspolitik und Sozialpolitik
    Das ist ja schön und gut, aber wenn dir wirtschaftlich und finanziell alles um die Ohren fliegt, dann ist gerade für letzteres kein Geld mehr da.

    Und was unsere Außenpolitik betrifft, dank Angie benötigten wir Guido sowieso nicht mehr, da Madam die Entscheidungen alleine traf, siehe Syrien und da hat sich keine Partei mit Ruhm bekleckert.
    "Möge Gott sein zwischen Dir und dem Leid, an allen verlassenen Orten, die Du erreichen wirst." (ägyptischer Segensspruch "Babylon 5")

    "Wichtig ist nur, was du mit der Zeit anfängst, die dir in deinem Leben gegeben ist." (Gandalf zu Frodo in Moria, HdR- Die Gefährten)

    http://anderswelten.plusboard.de

  4. #4
    Administrator Avatar von Dr.BrainFister
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    Zitat Zitat von nevermore als Gast Beitrag anzeigen
    Das Wahlprogramm kann man sich jetzt auch vollends sparen. Wenn es nicht noch Neuwahlen gibt wegen Scheiterns aller Koalitionsverhandlungen, ist diese Chance vertan und ich bin alles andere als überzeugt, dass diejenigen, die wirklich etwas ausrichten hätten können, sich diese Schlammschlacht noch ein weiteres Mal antun. Keiner von denen hat das wirtschaftlich nötig und für einen Kurswechsel in Sachen Währungsunion ist es in vier Jahren auch zu spät. Man kann nur noch hoffen, dass irgendwer sonst Vernunft annimmt und uns das nicht alles vollkommen unkontrolliert auseinanderfällt.
    Wenn Leute nur Politik machen, weil sie es "wirtschaftlich nötig" haben, wäre ihr Ausscheiden eh kein großer Verlust. Sollten in der AfD wirklich Führungspersönlichkeiten stecken, die fest hinter ihren politischen Zielen stehen und dafür kämpfen wollen, werden sie sich von der relativ milden "Schlammschlacht" der letzten Monate nicht abschrecken lassen. Die AfD-Leute mussten da nicht mehr ertragen als die Linken, Grünen, Piraten o.a. kontroverse Parteien. Wer mit Samthandschuhen angefasst werden will, sollte nicht in die Öffentlichkeit gehen und den Provokateur spielen.

    Es wäre allerdings interessant, wenn du uns noch erklären kannst, inwiefern die "diversen kursierenden Behauptungen, was diese Partei angeblich mit dem Wahlrecht und der Sozialhilfe vorhat", lediglich Propaganda und Lügen sind. Übrigens will ich die AfD nicht pauschal als Nazipartei abstempeln. Doch wie steht es damit, dass Lucke & Co. gezielt am rechten Rand nach Wählerstimmen gefischt haben? Auch nur gelogen? Wenn man dem Nazi-Vergleich aber tatsächlich folgen will, ist zumindest festzustellen, dass auch damals bei Hitlers Machtergreifung nicht nur plumpe Rechtspopulisten das Ruder in der Hand hatten. Die Nationalsozialisten zogen ebenso viele Intellektuelle, Akademiker und Vertreter der Wirtschaftselite an. Wenn man diese Leute damals persönlich kennen gelernt hätte, wären sie wahrscheinlich auch nicht alle wie typische Bilderbuch-Nazis rübergekommen.

    @Demona
    Schade, dass du vor den kritischen Fragen gleich Reißaus nimmst. Du hättest doch einfach erläutern können, wo die AfD-Wähler gestern in der öffentlich-rechtlichen Berichterstattung als rechtslastig bezeichnet wurden. Vielleicht habe ich da irgendwas übersehen. Ich kann mich jedenfalls nur an Wahlanalysen erinnern, laut denen die AfD die meisten Wähler aus den Lagern der CDU und FDP für sich gewinnen konnte. Aber auch von den Grünen und Linken sowie aus dem Nichtwählerlager konnten sie einige Stimmen abzweigen. Von Rechtslastigkeit war da keine Rede. Auch die Interviews bei den Wahlparties liefen ziemlich gleichberechtigt ab. Die Vertreter der AfD wurden dort nach den ersten Hochrechnungen nicht anders befragt als die der restlichen Parteien. Sie wurden von den Moderatoren und Analysten sogar oft als "der eigentliche Sieger des Abends" bezeichnet.
    "Wissen sie woraus der Leberkäs gemacht wird? Aus den Resten der Knackwurst. Und die Knackwurst? Aus den Resten vom Leberkäs. So geht das ewig weiter: Leberkäs, Knackwurst, Leberkäs, Knackwurst..." - Simon Brenner (Josef Hader) in "Silentium"

  5. #5
    nevermore als Gast
    Gast

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    Zitat Zitat von Dr.BrainFister Beitrag anzeigen
    Wenn Leute nur Politik machen, weil sie es "wirtschaftlich nötig" haben, wäre ihr Ausscheiden eh kein großer Verlust.
    Eben. Die hatten es nicht wirtschaftlich nötig. Was man von den diversen Studienabbrechern und gescheiterten Existenzen in manchen anderen Parteien nicht behaupten kann.

    Sollten in der AfD wirklich Führungspersönlichkeiten stecken, die fest hinter ihren politischen Zielen stehen und dafür kämpfen wollen, werden sie sich von der relativ milden "Schlammschlacht" der letzten Monate nicht abschrecken lassen.
    Wie ich schon sagte, in vier Jahren brauchen sie nicht nochmal anzutreten, dann ist es zu spät. Man muss sich nicht ohne Not als Nazi beschimpfen und mit Hitler in eine Reihe stellen lassen, es sei denn, man ist Masochist.

    Es wäre allerdings interessant, wenn du uns noch erklären kannst, inwiefern die "diversen kursierenden Behauptungen, was diese Partei angeblich mit dem Wahlrecht und der Sozialhilfe vorhat", lediglich Propaganda und Lügen sind...Doch wie steht es damit, dass Lucke & Co. gezielt am rechten Rand nach Wählerstimmen gefischt haben? Auch nur gelogen?
    Zu den ersten Punkten gibt es Klar- und Gegendarstellungen, die jedem zugänglich waren, der sie ernsthaft hören wollte. Und was das angebliche "Fischen am rechten Rand" angeht, für diese Propaganda ist das Handelsblatt verantwortlich, das aus ziemlich durchsichtigen Gründen gegen die AfD eine Kampagne hingelegt hat, die der "Zeitung" in Heinrich Bölls Katharina Blum in nichts nachsteht.

    Mir persönlich ist es vollkommen egal, ob und wen du für Nazis oder Rechtspopulisten hältst - wenn jemand unbedingt das vierte Reich an die Wand malen will, anstatt sich mit den wesentlich näherliegenden Problemen der Währungsunion zu befassen, soll er das tun, bittesehr. Diese Diskussion ist mir zu blöd, sorry, und nach dem Scheitern bei dieser Wahl sehe ich schon gar keine Notwendigkeit mehr, mich in so etwas zu engagieren. Ich wolllte hier Gründe nennen, warum Leute vielleicht diese Partei wählen, und mehr nicht. Irgendeine weitergehende Mission habe ich nicht, und deshalb bin ich dann jetzt auch wieder weg.

  6. #6
    Administrator Avatar von Dr.BrainFister
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    Zitat Zitat von nevermore als Gast Beitrag anzeigen
    Eben. Die hatten es nicht wirtschaftlich nötig. Was man von den diversen Studienabbrechern und gescheiterten Existenzen in manchen anderen Parteien nicht behaupten kann.
    Gut verdienender Akademiker zu sein, ist weder ein Zeichen von Intelligenz noch von Kompetenz. Zumindest nicht zwangsläufig. Es gibt wahrscheinlich viele "Studienabbrecher" und "gescheiterte Existenzen", denen politisch, gesellschaftlich und kulturell wesentlich mehr wertvolle Impulse zu verdanken sind als so manchen Trägern von Doktor- oder Professorentiteln.

    Wie ich schon sagte, in vier Jahren brauchen sie nicht nochmal anzutreten, dann ist es zu spät. Man muss sich nicht ohne Not als Nazi beschimpfen und mit Hitler in eine Reihe stellen lassen, es sei denn, man ist Masochist.
    Dann scheint es in der Politik viele Masochisten zu geben. Vielleicht verwechselst du hier aber auch Masochismus mit politischer Leidenschaft, Entschlossenheit und Durchsetzungskraft.

    Zu den ersten Punkten gibt es Klar- und Gegendarstellungen, die jedem zugänglich waren, der sie ernsthaft hören wollte. Und was das angebliche "Fischen am rechten Rand" angeht, für diese Propaganda ist das Handelsblatt verantwortlich, das aus ziemlich durchsichtigen Gründen gegen die AfD eine Kampagne hingelegt hat, die der "Zeitung" in Heinrich Bölls Katharina Blum in nichts nachsteht.
    Ein Link zu einer solchen Klar- und Gegendarstellung wäre hilfreich gewesen, aber ich werde einfach selbst mal nachrecherchieren sobald ich Zeit dafür finde.

    Mir persönlich ist es vollkommen egal, ob und wen du für Nazis oder Rechtspopulisten hältst - wenn jemand unbedingt das vierte Reich an die Wand malen will, anstatt sich mit den wesentlich näherliegenden Problemen der Währungsunion zu befassen, soll er das tun, bittesehr.
    Ich habe nicht das vierte Reich an die Wand gemalt, sondern einzig und allein das Fischen nach Wählerstimmen am rechten Rand kritisiert.

    Diese Diskussion ist mir zu blöd, sorry, und nach dem Scheitern bei dieser Wahl sehe ich schon gar keine Notwendigkeit mehr, mich in so etwas zu engagieren. Ich wolllte hier Gründe nennen, warum Leute vielleicht diese Partei wählen, und mehr nicht.
    Dann geht dir die Luft aber ziemlich schnell aus. Wie Bademeister schon sagte, hat die AfD in den nächsten Jahren noch zahlreiche andere Möglichkeiten, um politische Erfolge einzufahren.

    Irgendeine weitergehende Mission habe ich nicht, und deshalb bin ich dann jetzt auch wieder weg.
    Und tschüss!
    "Wissen sie woraus der Leberkäs gemacht wird? Aus den Resten der Knackwurst. Und die Knackwurst? Aus den Resten vom Leberkäs. So geht das ewig weiter: Leberkäs, Knackwurst, Leberkäs, Knackwurst..." - Simon Brenner (Josef Hader) in "Silentium"

  7. #7
    nevermore als Gast
    Gast

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    Zitat Zitat von Dr.BrainFister Beitrag anzeigen
    Gut verdienender Akademiker zu sein, ist weder ein Zeichen von Intelligenz noch von Kompetenz. Zumindest nicht zwangsläufig. Es gibt wahrscheinlich viele "Studienabbrecher" und "gescheiterte Existenzen", denen politisch, gesellschaftlich und kulturell wesentlich mehr wertvolle Impulse zu verdanken sind als so manchen Trägern von Doktor- oder Professorentiteln.
    Ich habe davon gesprochen, dass diese Leute es wirtschaftlich nicht nötig haben, Berufspolitiker zu sein. Das ist bei jemandem, der keinen Berufsabschluss hat, etwas ganz anderes. Über das, was den FDP-Politikern und ihren Mitarbeitern blüht, wurde in den letzten Tagen genug berichtet. So einfach ist das für viele nicht. Für viele bleibt nur die Berufspolitik.

    Dann scheint es in der Politik viele Masochisten zu geben. Vielleicht verwechselst du hier aber auch Masochismus mit politischer Leidenschaft, Entschlossenheit und Durchsetzungskraft.
    Nein, sich mit Dreck bewerfen lassen, erfordert keine Durchsetzungskraft. Durchsetzungskraft erfordert, sich mit Argumenten auseinanderzusetzen, was in Sachen AfD in den seltensten Fällen geschieht.

    Ich habe nicht das vierte Reich an die Wand gemalt, sondern einzig und allein das Fischen nach Wählerstimmen am rechten Rand kritisiert.
    Und ich habe dir gesagt, dass das angebliche Fischen am rechten Rand eine Kampagne ist, die insbesondere vom Handelsblatt losgetreten wurde. Das Handelsblatt hat seine Gründe dafür, seine Anzeigenkunden bestehen wie bei kaum einer anderen Publikation aus den Profiteuren der Eurokrise.

    Mich wundert, dass du als Medienmensch auf diese durchsichtige Propaganda hereinfällst und nicht mal selber recherchierst. Wieso beispielsweise sollte jemand "D-Mark-Nostalgiker" sein, der in den 90ern energischer Befürworter der Währungsunion gewesen ist? Warum wird einer Partei "fischen am rechten Rand" unterstellt, die striktere Aufnahmeregelungen als alle anderen hat, während bei den Piraten, deren Vorsitzender damals schon mal bereit war, NPD-Funktionären "Jugendsünden" zu verzeihen, großzügig darüber hinweggesehen worden ist?

    Andererseits, wenn ich die vorige Seite so lese, ist es vielleicht doch nicht so verwunderlich. Bild-Blog, kein Jota weniger manipulativ als das Medium, das er an den Pranger stellt. Und Stuckrade-Barre, also ich bitte dich. Unterschichten-TV, das billige Punkte damit zu machen sucht, seine Gäste wie den dummen August über Stöckchen springen zu lassen und lächerlich zu machen, damit der Proll ohne Schulabschluss mit der Bierflasche vor der Glotze sich auch mal einem Professor überlegen fühlen kann. Was kommt als nächstes? Darf Frau Dr. Wagenknecht im Baströckchen Hula tanzen, damit sich Stuckrades Publikum auf die Schenkel patschen kann?

    Das ist doch unsäglich, wie mit dieser Partei umgegangen ist. Man nehme bloß mal diese Diskussion um die "Entartung der Demokratie". Jetzt ist also Lucke ein Nazi, weil er die demokratischen Prozesse bei den Eurogesetzen als "entartet" bezeichnet hat. Den Begriff haben unter anderem Helmut Schmidt, Wolfgang Schäuble und Johannes Ponader verwendet. Hat da jemand "Nazi" geschrieen und sie mit Goebbels in eine Reihe gestellt?

    Dass es auch anders geht, hat Dietmar Bartsch gezeigt, dessen Diskussion mit Lucke bei Phönix unter den Linden zu empfehlen ist. Aber der hat auch mehr drauf als "Nahtzieh! Natzieh" und "chräächzz, räächhzz, räächhzz" zu plärren, was man von den meisten, die die AfD an den rechten Rand stellen, nicht behaupten kann. Hoffentlich wird es bei Plasberg morgen auch anders, mit Frau Wagenknecht, die sicherlich auch nicht auf dieses Niveau heruntergehen wird.

    Dann geht dir die Luft aber ziemlich schnell aus. Wie Bademeister schon sagte, hat die AfD in den nächsten Jahren noch zahlreiche andere Möglichkeiten, um politische Erfolge einzufahren.
    Ich bin nicht bei der AfD.

    Und tschüss!
    Wenn du nicht willst, dass ich antworte, warum stellst du dann Fragen an mich?

  8. #8
    Administrator Avatar von Dr.BrainFister
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    Zitat Zitat von nevermore als Gast Beitrag anzeigen
    Ich habe davon gesprochen, dass diese Leute es wirtschaftlich nicht nötig haben, Berufspolitiker zu sein. Das ist bei jemandem, der keinen Berufsabschluss hat, etwas ganz anderes. Über das, was den FDP-Politikern und ihren Mitarbeitern blüht, wurde in den letzten Tagen genug berichtet. So einfach ist das für viele nicht. Für viele bleibt nur die Berufspolitik.
    Mir sind wenige führende Politiker bekannt, die keinen Berufsabschluss haben. Am ehesten noch bei den Grünen und Linken, aber für die gehört es eben mitunter auch zur Lebenseinstellung, einen nicht systemkonformen Lebensweg zu beschreiten. Dass sie deshalb dann die Politikerlaufbahn als bequeme Verdienstquelle wählen, ist mir eine etwas zu pauschale und unfaire Unterstellung. So easy ist es nun auch nicht, in der Politik Karriere zu machen. Hinzu kommt: Da wir in einem Land leben, in dem man selbst mit hochwertigem Berufsabschluss ratzfatz in der Niedriglohnfalle oder Arbeitslosigkeit landen kann, spielt das heutzutage eh keine so große Rolle mehr.

    Nein, sich mit Dreck bewerfen lassen, erfordert keine Durchsetzungskraft. Durchsetzungskraft erfordert, sich mit Argumenten auseinanderzusetzen, was in Sachen AfD in den seltensten Fällen geschieht.
    Doch, es erfordert Durchsetzungskraft, auch gegen starke Widerstände zu bestehen und sich nicht vom ersten "Shitstorm" wegpusten zu lassen. Lucky Lucke und seine Gefolgschaft sind nicht die ersten, die das als Newcomer auf der politischen Bühne ertragen mussten und werden auch nicht die letzten sein. Außerdem hab ich den Eindruck, dass die AfD beim Dreck werfen selbst ganz gern mitmacht.

    Und ich habe dir gesagt, dass das angebliche Fischen am rechten Rand eine Kampagne ist, die insbesondere vom Handelsblatt losgetreten wurde. Das Handelsblatt hat seine Gründe dafür, seine Anzeigenkunden bestehen wie bei kaum einer anderen Publikation aus den Profiteuren der Eurokrise.
    Hat das Handelsblatt Lucke auch Worte wie "Bodensatz" in den Mund gelegt? Hat das Handelsblatt auch die auf schlichten Lügen basierende, linkenfeindliche Propaganda erfunden, mit der die AfD den eigentlich relativ harmlosen "Angriff" auf Lucke während einer seiner Wahlkampfveranstaltungen instrumentalisiert hat: http://www.bildblog.de/51716/vermummte-propaganda/ (ein Vorfall übrigens, der der AfD letztlich wahrscheinlich mehr genutzt als geschadet hat). Oder haben sich die "Prolls" vom Bildblog das alles nur ausgedacht?

    Mich wundert, dass du als Medienmensch auf diese durchsichtige Propaganda hereinfällst und nicht mal selber recherchierst. Wieso beispielsweise sollte jemand "D-Mark-Nostalgiker" sein, der in den 90ern energischer Befürworter der Währungsunion gewesen ist? Warum wird einer Partei "fischen am rechten Rand" unterstellt, die striktere Aufnahmeregelungen als alle anderen hat, während bei den Piraten, deren Vorsitzender damals schon mal bereit war, NPD-Funktionären "Jugendsünden" zu verzeihen, großzügig darüber hinweggesehen worden ist?
    Erstens bin ich so wie jeder Mensch auch nicht frei von Irrtümern, egal ob ich nun Medienerfahrung habe oder nicht. Schließlich liefern selbst hochdekorierte Ökonomen regelmäßig deftige Fehleinschätzungen ab. Da darf man als Medienmensch auch mal daneben liegen. Ob meine Einschätzung bezüglich Lucke & Co. falsch ist, wird sich in den nächsten Jahren zeigen. Ich hab dazu bisher kein festes Urteil, sondern lediglich einen ersten Eindruck. So intensiv, wie du es erwartest, habe ich mich nicht mit der AfD und ihren Führungskräften beschäftigt. Dafür hat mich ihr Programm und ihre ganze Attitüde einfach zu wenig angesprochen. Hinzu kommt, dass ich in meinem Bekannten-/Verwandtenkreis gerade bei Leuten aus der eher rechten Ecke erlebt habe, dass diese sich von der AfD angesprochen fühlen. Wahrscheinlich hat mich das zusätzlich abgeschreckt. Wenn die AfD tatsächlich nicht bewusst am rechten Rand fischt, finde ich's doch erstaunlich, wieviel Beifang aus den braunen Gewässern ihnen letztlich ins Netz gegangen ist.

    Der Rest meines Urteils zu den AfD-Leuten basiert auf reinem Bauchgefühl. Für mich strahlt z.B. Lucke einfach etwas aus, wo vielleicht nicht zwangsläufig "Nazi" draufstehen muss, aber zumindest ist er für mich sehr nah an einer Gesinnung, die in "Herrenmenschen" und "Untermenschen" aufgeteilt ist. Er hat aus meiner Sicht etwas sehr Unsympathisches, fast Abstoßendes an sich, und gehört zu dem Typ Menschen, mit denen ich privat und beruflich nur zu tun haben wollen würde, wenn ich's unbedingt müsste.

    Andererseits, wenn ich die vorige Seite so lese, ist es vielleicht doch nicht so verwunderlich. Bild-Blog, kein Jota weniger manipulativ als das Medium, das er an den Pranger stellt. Und Stuckrade-Barre, also ich bitte dich. Unterschichten-TV, das billige Punkte damit zu machen sucht, seine Gäste wie den dummen August über Stöckchen springen zu lassen und lächerlich zu machen, damit der Proll ohne Schulabschluss mit der Bierflasche vor der Glotze sich auch mal einem Professor überlegen fühlen kann. Was kommt als nächstes? Darf Frau Dr. Wagenknecht im Baströckchen Hula tanzen, damit sich Stuckrades Publikum auf die Schenkel patschen kann?
    Und da ist sie auch schon, die Degradierung von Andersdenkenden (bzw. Anderslachenden) zu Untermenschen: Wer Struckrad-Barre guckt und Bildblog liest, ist also ein "Proll ohne Schulabschluss mit der Bierflasche vor der Glotze". Und Herr Lucke andererseits ist natürlich der ehrenwerte Professor, auf den der Proll dann neidisch sein darf. Ganz ehrlich, ich setz mich lieber mit stinkendem Feinripphemd, gammligen Chips und siffiger Bierflasche johlend vor die Glotze anstatt mir ein pseudo-elitäres Weltbild anzueignen, das Menschen in solche Kategorien unterteilt.

    Das ist doch unsäglich, wie mit dieser Partei umgegangen ist. Man nehme bloß mal diese Diskussion um die "Entartung der Demokratie". Jetzt ist also Lucke ein Nazi, weil er die demokratischen Prozesse bei den Eurogesetzen als "entartet" bezeichnet hat. Den Begriff haben unter anderem Helmut Schmidt, Wolfgang Schäuble und Johannes Ponader verwendet. Hat da jemand "Nazi" geschrieen und sie mit Goebbels in eine Reihe gestellt?
    Dass ihm die Verwendung des Wortes "Entartung" vorgeworfen wurde, finde ich auch überzogen. Allerdings ist das nur eine von vielen Aussagen, in denen er sich einer bestimmten tendenziösen Rhetorik bediente. Das ergibt dann eben irgendwann ein durchaus fragwürdiges Gesamtbild. Ob Lucke das bewusst gemacht hat, um am rechten Rand zu fischen, oder ob es einfach nur seiner persönlichen Gesinnung entspricht, vermag ich nicht zu beurteilen. Vielleicht ist es auch beides zusammen.

    Dass es auch anders geht, hat Dietmar Bartsch gezeigt, dessen Diskussion mit Lucke bei Phönix unter den Linden zu empfehlen ist. Aber der hat auch mehr drauf als "Nahtzieh! Natzieh" und "chräächzz, räächhzz, räächhzz" zu plärren, was man von den meisten, die die AfD an den rechten Rand stellen, nicht behaupten kann. Hoffentlich wird es bei Plasberg morgen auch anders, mit Frau Wagenknecht, die sicherlich auch nicht auf dieses Niveau heruntergehen wird.
    Die meisten Politiker hatten während des Wahlkampfs mehr drauf als bei der AfD nur "Nahtzieh! Natzieh" und "chräächzz, räächhzz, räächhzz" zu plärren. Mir sind wenige Beispiele aufgefallen, die sich dieser simplen Abschreckungsstrategie bedient haben. Trotzdem inszeniert sich die AfD (und ihre Anhänger) immer wieder gern als Opfer solcher Kampagnen.

    Ich bin nicht bei der AfD.
    Anscheinend hältst du sie aber für wählbar und unterstützt ihre politischen Ziele. Um weiter zu wachsen und in künftigen Wahlen erfolgreich zu sein, braucht die AfD auch Leute wie dich, egal ob nun mit oder ohne Parteibuch. Immerhin kannst du für diese Partei mit fundierten Sachargumenten sprechen - anders als die meisten AfD-Wähler, die ich kenne. Wenn man die fragt, warum sie die AfD wählen, kommt nicht viel mehr als die übliche Dresche auf die etablierten Politiker, Angst vor dem Euro und kruder Fremdenhass (oder zumindest latente Islamophobie).

    Wenn du nicht willst, dass ich antworte, warum stellst du dann Fragen an mich?
    Du hast dich verabschiedet und ich hab dir zum Abschied gewunken. Das verlangen selbst bei einem Feinrippträger und Bierflaschenschwenker wie mir die guten Manieren.
    "Wissen sie woraus der Leberkäs gemacht wird? Aus den Resten der Knackwurst. Und die Knackwurst? Aus den Resten vom Leberkäs. So geht das ewig weiter: Leberkäs, Knackwurst, Leberkäs, Knackwurst..." - Simon Brenner (Josef Hader) in "Silentium"

  9. #9

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    Zitat Zitat von Dr.BrainFister Beitrag anzeigen
    Übrigens will ich die AfD nicht pauschal als Nazipartei abstempeln. Doch wie steht es damit, dass Lucke & Co. gezielt am rechten Rand nach Wählerstimmen gefischt haben? Auch nur gelogen? Wenn man dem Nazi-Vergleich aber tatsächlich folgen will, ist zumindest festzustellen, dass auch damals bei Hitlers Machtergreifung nicht nur plumpe Rechtspopulisten das Ruder in der Hand hatten. Die Nationalsozialisten zogen ebenso viele Intellektuelle, Akademiker und Vertreter der Wirtschaftselite an. Wenn man diese Leute damals persönlich kennen gelernt hätte, wären sie wahrscheinlich auch nicht alle wie typische Bilderbuch-Nazis rübergekommen.
    Wer die Spätphase der Weimarer Republik studiert, lernt dass Hitler durch die Rechtskonservativen an die Macht kam. Jeder Rechtskonservative - und genau für diese Personen ist die AfD so interessant - muss deshalb aus der deutschen Geschichte die Lehre ziehen, dass man sich mit Sozialrassisten und Sozialdarwinisten nicht, niemals und unter keinen Umständen gemein macht. Männer wie Franz von Papen meinten damals auch einen Hitler kontrollieren zu können - "In zwei Monaten haben wir Hitler in die Ecke gedrückt, daß er quietscht" protzte der Mann, bevor er mit dem späteren Führer koalierte und ihn zum Kanzler wählte. Das Ergebnis dieses Paktes mit dem Teufel ist bekannt. Jemand wurde in diesem Zweckbündnis zerquetscht, es waren aber nicht die Faschisten, sondern die Rechtskonservativen.

    Für mich sind Parteien die mit solchen Strömungen flirten unwählbar - und ich bin fair und laste das nicht nur der AfD an. Wer sich mit dem Bösen einlässt, macht es sich zu eigen - wie man sich bettet, so liegt man. Ich werde auch niemals die SPD wählen so lange ein Mensch wie Thilo Sarrazin das Parteibuch führt. Oder die Union, so lange es in ihren Reihen MdBs gibt die Schwule für krank und pervers halten. Ebenso wäre jede linke Partei für mich unwählbar die mit einem realsozialistisch-totalitären System wie Nordkorea flirtet - Heute fast undenkbar, aber vor wenigen Jahrzehnten gab es bis in den sozialdemokratischen Mainstream und die linke Intelligenzia einflussreiche Personen die beispielsweise glühende Maoisten waren.

    Jeder aufrechte Demokrat, ob rechts oder links, Christ oder Atheist, muss irgendwo eine rote Linie ziehen und sich Menschen verweigern denen die Demokratie und ihre Grundlagen wie die Menschenrechte von Grund auf fremd sind. Auch wenn das ein paar Prozent Wählerstimmen kosten kann. Wer diesen Anstand nicht hat wird meine Stimme nicht bekommen, auch wenn ich mit ihm in tausend anderen Punkten übereinstimme.

  10. #10
    Administrator Avatar von Dr.BrainFister
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    Zitat Zitat von DerBademeister Beitrag anzeigen
    ... Für mich sind Parteien die mit solchen Strömungen flirten unwählbar - und ich bin fair und laste das nicht nur der AfD an. Wer sich mit dem Bösen einlässt, macht es sich zu eigen - wie man sich bettet, so liegt man. Ich werde auch niemals die SPD wählen so lange ein Mensch wie Thilo Sarrazin das Parteibuch führt. Oder die Union, so lange es in ihren Reihen MdBs gibt die Schwule für krank und pervers halten. Ebenso wäre jede linke Partei für mich unwählbar die mit einem realsozialistisch-totalitären System wie Nordkorea flirtet - Heute fast undenkbar, aber vor wenigen Jahrzehnten gab es bis in den sozialdemokratischen Mainstream und die linke Intelligenzia einflussreiche Personen die beispielsweise glühende Maoisten waren.

    Jeder aufrechte Demokrat, ob rechts oder links, Christ oder Atheist, muss irgendwo eine rote Linie ziehen und sich Menschen verweigern denen die Demokratie und ihre Grundlagen wie die Menschenrechte von Grund auf fremd sind. Auch wenn das ein paar Prozent Wählerstimmen kosten kann. Wer diesen Anstand nicht hat wird meine Stimme nicht bekommen, auch wenn ich mit ihm in tausend anderen Punkten übereinstimme.
    Dem kann ich mich 100%ig anschließen. Genauso halte ich es auch mit meinen Wahlentscheidungen.
    "Wissen sie woraus der Leberkäs gemacht wird? Aus den Resten der Knackwurst. Und die Knackwurst? Aus den Resten vom Leberkäs. So geht das ewig weiter: Leberkäs, Knackwurst, Leberkäs, Knackwurst..." - Simon Brenner (Josef Hader) in "Silentium"

  11. #11

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    Zitat Zitat von Dr.BrainFister Beitrag anzeigen
    Dem kann ich mich 100%ig anschließen. Genauso halte ich es auch mit meinen Wahlentscheidungen.
    Viele Menschen wählen eben taktisch statt eine Gewissensentscheidung zu treffen. Ich finde es allerdings widersprüchlich unseren Abgeordneten vorzuwerfen dass sie gegen ihr Gewissen und für die Fraktionsdisziplin stimmen, wenn ich als Wähler dasselbe tue - und das ohne den enormen Druck des Fraktionschefs als Zuchtmeister im Nacken. Was passiert wenn man seinem Gewissen folgt hat gerade Siegfried Kauder, der Bruder des Unions-Fraktionschefs bitter erfahren.

    Als Wähler bin ich demgegenüber frei in meiner Entscheidung und mache davon Gebrauch. Ich habe auch schon mal für die ÖDP und für die Familienpartei gestimmt, obwohl die nie im Leben eine Chance hatten in den Bundestag einzuziehen und mir somit klar war dass meine Stimme "verfallen" würde.

  12. #12
    Administrator Avatar von Dr.BrainFister
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    Zitat Zitat von DerBademeister Beitrag anzeigen
    Viele Menschen wählen eben taktisch statt eine Gewissensentscheidung zu treffen. Ich finde es allerdings widersprüchlich unseren Abgeordneten vorzuwerfen dass sie gegen ihr Gewissen und für die Fraktionsdisziplin stimmen, wenn ich als Wähler dasselbe tue - und das ohne den enormen Druck des Fraktionschefs als Zuchtmeister im Nacken. Was passiert wenn man seinem Gewissen folgt hat gerade Siegfried Kauder, der Bruder des Unions-Fraktionschefs bitter erfahren.

    Als Wähler bin ich demgegenüber frei in meiner Entscheidung und mache davon Gebrauch. Ich habe auch schon mal für die ÖDP und für die Familienpartei gestimmt, obwohl die nie im Leben eine Chance hatten in den Bundestag einzuziehen und mir somit klar war dass meine Stimme "verfallen" würde.
    Gewissen ist für viele Menschen heutzutage nur noch ein relativer Wert.
    "Wissen sie woraus der Leberkäs gemacht wird? Aus den Resten der Knackwurst. Und die Knackwurst? Aus den Resten vom Leberkäs. So geht das ewig weiter: Leberkäs, Knackwurst, Leberkäs, Knackwurst..." - Simon Brenner (Josef Hader) in "Silentium"

  13. #13
    nevermore als Gast
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    Zitat Zitat von DerBademeister Beitrag anzeigen
    Wer die Spätphase der Weimarer Republik studiert, lernt dass Hitler durch die Rechtskonservativen an die Macht kam. Jeder Rechtskonservative - und genau für diese Personen ist die AfD so interessant - muss deshalb aus der deutschen Geschichte die Lehre ziehen, dass man sich mit Sozialrassisten und Sozialdarwinisten nicht, niemals und unter keinen Umständen gemein macht. Männer wie Franz von Papen meinten damals auch einen Hitler kontrollieren zu können - "In zwei Monaten haben wir Hitler in die Ecke gedrückt, daß er quietscht" protzte der Mann, bevor er mit dem späteren Führer koalierte und ihn zum Kanzler wählte. Das Ergebnis dieses Paktes mit dem Teufel ist bekannt. Jemand wurde in diesem Zweckbündnis zerquetscht, es waren aber nicht die Faschisten, sondern die Rechtskonservativen.
    Glaubst du wirklich, dass aus dieser Ecke die größte Gefahr für die Demokratie droht? Da bin ich ganz anderer Meinung. Wer im Moment drauf und dran ist und teilweise schon Erfolg damit hatte, die Demokratie, den Rechtsstaat und das Grundgesetz abzuschaffen, das ist die Finanzelite ihren Erfüllungsgehilfen aus ganz etablierten und "unverdächtigen" Parteien wie Schäuble und Juncker. Schau dir doch mal an, wie es in Griechenland und Zypern zugeht. Wo siehst du da noch eine Demokratie? Und auch in Deutschland, alle paar Wochen trifft man sich wegen Missachtung des Parlaments vor dem Bundesverfassungsgericht. Und wo haben wir noch einen Rechtsstaat, wenn europäische Verträge nach Belieben gebrochen werden, weil irgendwo grade die Zinsspreads in die Stratosphäre schießen?

    Diese "Rechtspopulismus"-Schiene ist im heutigen Deutschland ein nahezu unfehlbares Rezept, missliebige Konkurrenz oder gar Kritiker mundtot zu machen und ins politische Aus zu befördern. Ganz ähnlich wie vor 30 Jahren die "Kommunismus"-Schiene. Ich finde es unglaublich, wie manipulierbar die Deutschen da sind. Man braucht nur "rechts, rechts" zu schreien und schon sitzt der Michel mit vor Angst weit aufgerissenen Augen vor dem TV, und derjenige, um den es da geht, ist beinahe irreparabel stigmatisiert. Komisch, dass das grade die Grünen nicht kapieren, bei denen es ja über die "alles Kommunisten!"-Schiene lange Zeit ganz ähnlich lief. In der Linken haben es einige kapiert, wie das läuft. Von denen ist dann diesbezüglich auch nichts zu hören.

    Meiner Meinung nach hat das Methode. Die wissen schon, wie sie ihre Schäfchen unter Kontrolle halten können - bei den Piraten wurde das ja anfangs auch versucht; man hat es allerdings bei denen bald aufgegeben, nachdem klar geworden ist, dass von denen keine ernsthafte Konkurrenz zu befürchten ist.

    Die größte Gefahr für die deutsche (und europäische) Demokratie sind meiner Meinung nach nicht ein paar versprengte Rechte in der AfD sind, sondern ein alter Mann im Rollstuhl und eine biedere Frau Ende 50, die beide leider ausgerechnet an der Regierung sind.

  14. #14

    Standard

    Zitat Zitat von nevermore als Gast Beitrag anzeigen
    Das Wahlprogramm kann man sich jetzt auch vollends sparen. Wenn es nicht noch Neuwahlen gibt wegen Scheiterns aller Koalitionsverhandlungen, ist diese Chance vertan und ich bin alles andere als überzeugt, dass diejenigen, die wirklich etwas ausrichten hätten können, sich diese Schlammschlacht noch ein weiteres Mal antun. Keiner von denen hat das wirtschaftlich nötig und für einen Kurswechsel in Sachen Währungsunion ist es in vier Jahren auch zu spät. Man kann nur noch hoffen, dass irgendwer sonst Vernunft annimmt und uns das nicht alles vollkommen unkontrolliert auseinanderfällt.
    Es wird Dich vielleicht wundern, aber ich kann Vieles in diesem dünnen Parteiprogramm unterschreiben. Was an diesem Flyer-artigen Programm allerdings gegenüber den anderen Parteien, die eine Langversion ihrer Programme bieten, fehlt, ist eine detaillierte Erläuterung ihrer Pläne zur völligen Umkrempelung unseres Wirtschaftsraumes. Nicht so wichtig bei banal-selbstverständlichen Themen wie "Deutschland muss familien- und kinderfreundlicher werden", denn das steht in allen Programmen Heute drin und unterscheidet die AfD nicht vom Rest.

    Absolut unerlässlich beim absoluten Kernpunkt des AfD-Programms und ihrer eigentlichen Existenzberechtigung:
    • Wir fordern eine geordnete Auflösung des Euro-Währungsgebietes. Deutschland braucht den Euro nicht. Anderen Ländern schadet der Euro.
    • Wir fordern die Wiedereinführung nationaler Währungen oder die Schaffung kleinerer und stabilerer Währungsverbünde. Die Wiedereinführung der DM darf kein Tabu sein.

    Ja, in der FAQ
    werden immerhin einige Ideen näher erläutert, was offenbar zu Beginn des Wahlkampfes noch nicht der Fall war und zurecht kritisiert wurde. Für mich bleiben trotzdem viele Fragen offen - und ich bin kein studierter Volkswirt.


    • Welchen Schritt-für-Schritt Plan hat die AfD zur Abwicklung der Eurozone?
    • Wie ist der Zeitplan? In der Faq wird luftig von behutsamer Auflösung und mehrjährigen Übergangsprozessen gesprochen.
    • Welche "kleinere und stabilere Währungsverbünde" sollen an ihre Stelle treten? Warum nennt Herr Lucke nicht konkret die Staaten die er für würdig erachtet?
    • Wann, wie und wie schnell kann die deutsche Wirtschaft, exportabhängig wie keine andere Wirtschaft in der EU, transformiert werden um den erwartbaren Kollaps zu verhindern wenn unsere wichtigsten Handelspartner wie Frankreich nach dem Ende des Euros massiv unsere D-Mark aufwerten um ihre Wettbewerbsfähigkeit anzupassen? Diese Frage ist der absolute Knackpunkt der Eurozonenkrise, denn Deutschland hängt am süßen Gift seines durch zwanzig Jahre Lohnzurückhaltung verursachten riesigen Außenwirtschaftsüberschusses.
    • Welcher Startkurs der Nationalwährungen untereinander wird angestrebt? (wichtig z.B. für Personen und Unternehmen die Geld- und sonstige Anlagen im Ausland halten - insbesondere für langfristige Investments relevant)
    • Welcher Startkursder Nationalwährungen zu anderen Weltwährungen wie Dollar und Yen wird angestrebt? In der FAQ steht lediglich, der freie Markt - hier der Devisenmarkt - solle die Wechselkurse regeln, aber nicht welche Kurse zur Einführung angestrebt werden. Ist mir zu vage. Ist aber essentiell z.B. für ein Unternehmen wie VW dass einen riesen Teil seines Umsatzes in China erwirtschaftet (nur ein Beispiel).
    • Was passiert mit der EZB?
    • Wie werden Schulden und Forderungen an Länder wie Griechenland, Spanien etc. umgerechnet und abgewickelt wenn an Stelle der Euroschulden DM, Franc, Kronen und Co. treten? Z.b. bei langfristigen Staatsanleihen? Du weißt dass die Schulden beispielsweise der Griechen mittlerweile fast vollständig von den privaten Gläubigern auf die öffentlichen Gläubiger (vorrangig) Deutschland verlagert wurden und der nächste (auch von der AfD richtigerweise geforderte) Schuldenschnitt uns dementsprechend hart treffen wird im Bundeshaushalt. Ganz zu schweigen vom Übernächsten.


    Mir würden hier noch einige weitere Fragen einfallen, der Punkt ist: Die AfD gibt darauf zu wenige Antworten für ihr Selbstverständnis als Ökonomenzirkel. Da stellt sich mir die Frage: Warum? Sie wissen es entweder selber nicht, oder wollen sich nicht angreifbar machen wenn sie konkreter werden. Dass dieses Problem unheimlich komplex ist und viele Variablen beinhaltet die wir nicht vorausplanen können ist klar - dann kann man sich aber auch nicht hinstellen und den Menschen einfache Lösungen versprechen. Meiner Ansicht nach leiden Ökonomen im Punkt der Zuverlässigkeit ihrer Planungen nicht nur diesbezüglich mittlerweile an Selbstüberschätzung der eigenen Fähigkeiten. Nach dem völligen Versagen gerade der dt. Ökonomie bei der Vorhersage der Finanzkrise sollte hier eigentlich etwas Demut eingekehrt sein.

    Wer Kerneuropa von Grund auf umkrempeln will der muss auch erklären wie er das ganz konkret anstellen will, ansonsten kommt es zu genau dem ungeordneten Kollaps den Du mit Deiner Stimme für die AfD zu verhindern suchst.

    Merkel und Steinbrück haben diesen Plan auch nicht, sie erläutern ihre Lösungsvorschläge noch weniger als die AfD - das ist unbenommen und ich bin der Erste der ihnen das vorwirft. Genau deshalb hangeln sie sich von Krise zu Krise ohne langfristige Lösungsansätze. Genau deshalb muss eine Partei die sich auf die Fahnen schreibt Europa mit einem großen Plan vor dem drohenden Kollaps zu retten mehr bieten als luftige Forderungen ohne ein stichhaltiges eigenes Konzept. Es ist grundlegende Wissenschaftstheorie - egal ob es sich um VWL, Politologie, Medizin oder Physik handelt - dass man Hypothesen detailliert erläutert um sie im peer review verifizier- oder falsifizierbar zu machen. Professoren sollten sich nicht davor scheuen ihre Pläne auf den Tisch zu legen und von ihren Kollegen überprüfen zu lassen.

    Das was da auf der AfD-Plattform erläutert wird ist mir zu dünne und das obwohl ich dem grundsätzlichen Tenor der Eurokritik sowie der Idee den Euroraum auf ein homogenes Kerngebiet zu schrumpfen (für mich: Westeuropa + Skandinavien) durchaus zustimme.

    Vom "Bodensatz" und anderen widerlichen Sozialrassismen will ich an dieser Stelle gar nicht anfangen, das würde zu weit führen.

  15. #15
    nevermore als Gast
    Gast

    Standard

    Zitat Zitat von DerBademeister Beitrag anzeigen
    Es wird Dich vielleicht wundern, aber ich kann Vieles in diesem dünnen Parteiprogramm unterschreiben.
    Nein, das wundert mich nicht. Denn das Programm ist nicht "rechts".

    Was an diesem Flyer-artigen Programm allerdings gegenüber den anderen Parteien, die eine Langversion ihrer Programme bieten, fehlt, ist eine detaillierte Erläuterung ihrer Pläne zur völligen Umkrempelung unseres Wirtschaftsraumes. Nicht so wichtig bei banal-selbstverständlichen Themen wie "Deutschland muss familien- und kinderfreundlicher werden", denn das steht in allen Programmen Heute drin und unterscheidet die AfD nicht vom Rest.
    Das wird schon noch kommen. Die Parteigründung kam ein halbes Jahr zu spät. Dafür können sie sich bei Herrn Aiwanger bedanken.

    Ja, in der FAQ[/URL] werden immerhin einige Ideen näher erläutert, was offenbar zu Beginn des Wahlkampfes noch nicht der Fall war und zurecht kritisiert wurde.
    Die FAQ kam schon ziemlich früh, irgendwann Ende April/Anfang Mai. War aber schwer aufzufinden, was sicherlich zu kritisieren ist.


    Für mich bleiben trotzdem viele Fragen offen - und ich bin kein studierter Volkswirt.

    • Welchen Schritt-für-Schritt Plan hat die AfD zur Abwicklung der Eurozone?
    • Wie ist der Zeitplan? In der Faq wird luftig von behutsamer Auflösung und mehrjährigen Übergangsprozessen gesprochen.
    • Welche "kleinere und stabilere Währungsverbünde" sollen an ihre Stelle treten? Warum nennt Herr Lucke nicht konkret die Staaten die er für würdig erachtet?
    • Wann, wie und wie schnell kann die deutsche Wirtschaft, exportabhängig wie keine andere Wirtschaft in der EU, transformiert werden um den erwartbaren Kollaps zu verhindern wenn unsere wichtigsten Handelspartner wie Frankreich nach dem Ende des Euros massiv unsere D-Mark aufwerten um ihre Wettbewerbsfähigkeit anzupassen? Diese Frage ist der absolute Knackpunkt der Eurozonenkrise, denn Deutschland hängt am süßen Gift seines durch zwanzig Jahre Lohnzurückhaltung verursachten riesigen Außenwirtschaftsüberschusses.
    • Welcher Startkurs der Nationalwährungen untereinander wird angestrebt? (wichtig z.B. für Personen und Unternehmen die Geld- und sonstige Anlagen im Ausland halten - insbesondere für langfristige Investments relevant)
    • Welcher Startkursder Nationalwährungen zu anderen Weltwährungen wie Dollar und Yen wird angestrebt? In der FAQ steht lediglich, der freie Markt - hier der Devisenmarkt - solle die Wechselkurse regeln, aber nicht welche Kurse zur Einführung angestrebt werden. Ist mir zu vage. Ist aber essentiell z.B. für ein Unternehmen wie VW dass einen riesen Teil seines Umsatzes in China erwirtschaftet (nur ein Beispiel).
    • Was passiert mit der EZB?
    • Wie werden Schulden und Forderungen an Länder wie Griechenland, Spanien etc. umgerechnet und abgewickelt wenn an Stelle der Euroschulden DM, Franc, Kronen und Co. treten? Z.b. bei langfristigen Staatsanleihen? Du weißt dass die Schulden beispielsweise der Griechen mittlerweile fast vollständig von den privaten Gläubigern auf die öffentlichen Gläubiger (vorrangig) Deutschland verlagert wurden und der nächste (auch von der AfD richtigerweise geforderte) Schuldenschnitt uns dementsprechend hart treffen wird im Bundeshaushalt. Ganz zu schweigen vom Übernächsten.


    Mir würden hier noch einige weitere Fragen einfallen, der Punkt ist: Die AfD gibt darauf zu wenige Antworten für ihr Selbstverständnis als Ökonomenzirkel. Da stellt sich mir die Frage: Warum? Sie wissen es entweder selber nicht, oder wollen sich nicht angreifbar machen wenn sie konkreter werden.
    Die Vorschläge und Antworten gibt es, sie stehen nur nicht auf der Parteiseite. Ich denke, ein Grund dafür ist, dass so etwas mit den europäischen Partnern ausgehandelt werden müsste und man nicht als Partei dastehen will, die anderen Ländern vorschreibt, wie das abzulaufen hat. Es ist auch nicht so, dass es für jeden Punkt nur einen möglichen Weg gibt. Kai Konrad, der Vorsitzende des wissenschaftlichen Beirats im FinMin, und kein AfDler, befürwortet ja, dass Deutschland aussteigt und nicht die südeuropäischen Länder. Das kann man alles diskutieren, und es gibt in der wissenschaftlichen Literatur genügend Ausstiegsszenarien. Der Punkt ist, dass sich Regierung und Opposition weigern, dies überhaupt zu diskutieren und steif und fest behaupten, dass die Eurorettung "alternativlos" ist.

    Meiner Ansicht nach leiden Ökonomen im Punkt der Zuverlässigkeit ihrer Planungen nicht nur diesbezüglich mittlerweile an Selbstüberschätzung der eigenen Fähigkeiten. Nach dem völligen Versagen gerade der dt. Ökonomie bei der Vorhersage der Finanzkrise sollte hier eigentlich etwas Demut eingekehrt sein.
    Es ist auch schwierig, betrügerisches Verhalten von US-Bankern "vorherzusagen".

    Wer Kerneuropa von Grund auf umkrempeln will der muss auch erklären wie er das ganz konkret anstellen will, ansonsten kommt es zu genau dem ungeordneten Kollaps den Du mit Deiner Stimme für die AfD zu verhindern suchst.
    Ich frage mich nur, warum niemand an die Regierung dieselben Ansprüche stellt? Bisher ist jede, aber auch jede Maßnahme fehlgeschlagen, jede Prognose ist gescheitert. Die Regierung macht zumindest in der Öffentlichkeit aus der Krise eine Staatschuldenkrise, was sie nicht ist. Sie ist an der Wurzel eine Zahlungsbilanzkrise. Diese Außenhandelsdimension wird nicht thematisiert, und der Grund dafür ist klar: Dann muss man nämlich darüber sprechen, dass die Währungsunion eine - meiner Meinung nach nicht zu stabilsierende - Fehlkonstruktion und alles andere als "alternativlos" ist, und dann muss man zugeben, dass der Rettungskurs von vornherein zum Scheitern verurteilt gewesen ist.

  16. #16
    nevermore als Gast
    Gast

    Standard

    Zu diesem Punkt möchte ich noch etwas sagen, weil mich das jedesmal maßlos aufregt.

    Wann, wie und wie schnell kann die deutsche Wirtschaft, exportabhängig wie keine andere Wirtschaft in der EU, transformiert werden um den erwartbaren Kollaps zu verhindern wenn unsere wichtigsten Handelspartner wie Frankreich nach dem Ende des Euros massiv unsere D-Mark aufwerten um ihre Wettbewerbsfähigkeit anzupassen? Diese Frage ist der absolute Knackpunkt der Eurozonenkrise, denn Deutschland hängt am süßen Gift seines durch zwanzig Jahre Lohnzurückhaltung verursachten riesigen Außenwirtschaftsüberschusses.
    Die Verlogenheit der Diskussion (ich meine nicht dich, ich nehme diesen Absatz nur als Aufhänger) ist in dieser Hinsicht kaum zu überbieten. Dass man den Euro erhalten muss, weil man der armen deutschen Exportindustrie einen marktgerechten Wechselkurs nicht zumuten kann, ist Nationalismus par excellence. Wenn eine "neue D-Mark" aufwerten würde, dann, weil der Euro für Deutschland hoffnungslos unterbewertet ist - wovon die deutsche Exportindustrie natürlich profitiert. Im Umkehrschluss bedeutet das aber, dass in den Krisenstaaten der Euro genauso hoffnungslos überbewertet ist. In Größenordnungen ist von 50 Prozent für Griechenland, 30 Prozent für Italien und Spanien und sogar bereits 20 Prozent für Frankreich die Rede, um die der reale Wechselkurs nicht stimmt. Anstatt aber über eine externe Abwertung die Krisenländer aus der Misere zu holen, wird gepredigt, man müsse diese Verzerrungen aufrechterhalten, weil sonst die deutsche Exportindustrie "leidet". Die Krisenländer sollen also intern abwerten, das heißt insbesondere müssen die Arbeitskosten um diesen Betrag runter. Als man das in Deutschland um weniger als 10 Prozent versucht hat, gab es einen halben Volksaufstand. Aber die Bevölkerung der europäischen Krisenländer halt nicht so zimperlich sein, denn es ist im Interesse der deutschen Exportindustrie. Und den AfD-lern wirft man vor, sie seien "nationalistisch". In der Ökonomie gibt es für diese Art Politik einen Namen, man nennt das "beggar thy neighbor"-Policy.

    Was mich fast noch mehr aufregt als das, ist die Solidaritätskiste, und da verstehe ich vor allem SPD, Grüne und Linke nicht. Es ist also "solidarisch", wenn nicht nur deutsche Steuerzahler, sondern auch die aus Estland und der Slowakei und künftig auch noch Lettland, wo das Pro-Kopf-Einkommen wesentlich niedriger ist als in Südeuropa, spanische, griechische, und auch französische und deutsche Banken "retten", indem sie deren Großanleger mit ihren Steuergeldern raushauen. Gleichzeitig billigt man interne Abwertungen, das heißt nichts anderes als Lohnsenkungen von 30 Prozent und mehr, weil die Gescheiteren unter unseren sozialdemokratischen und grünen Politikern genau wissen, dass es innerhalb der Währungsunion nicht anders geht. Ich finde das eine Granatensauerei, dass hier die Armen die Reichen "retten" sollen, um es mal deutlich zu sagen, und ich verstehe nicht, wie man als grüne und sozialdemokratische Partei so etwas mittragen kann. Die Linke verstehe ich auch nicht, denn auch die müssten eigentlich wissen, dass es ohne interne Abwertung in der Währungsunion nicht geht. Asozialer geht es nicht mehr, das ist die Perversion von Solidarität. Ich habe bisher SPD und Grün gewählt; ich kann das nicht mehr, denn ich erkenne diese Parteien nicht wieder.

    Und das ist mE der Hauptgrund, warum die Bundestagsparteien so vehement versuchen, die AfD zu diskreditieren. Es ist nicht, dass die AfD "rechts" ist. Es ist kein Zufall, dass die Linken mit ihrer Kritik am Leisesten sind. Die Parteien sind am Gängelband von Exportindustrie und Großinvestoren, die ihnen eingeredet haben, dass der Verbleib aller Länder in der Eurozone "alternativlos" ist. In den Talkrunden in den letzten Monaten konnte ich mich jedenfalls des Eindrucks nicht erwehren, dass da die nackte Panik herrscht, dass herauskommen könnte, die Rettungsschirme sind nicht alternativlos, und man hat hunderte Milliarden Steuergelder auf dem Roulettetisch des Finanzcasinos aufs Spiel gesetzt und die Krisenländer in den Ruin getrieben hat, indem man alles treudoof abgenickt hat. Deshalb wurde jeder, der in letzter Zeit dieses Thema auf den Tisch gebracht hat, als "Nationalist" und "Rechtspopulist" beschimpft, nicht nur die AfD.

    Einen Link habe ich noch für die Interessierten, eine Ausarbeitung, die gestern bei den Querschüssen eingestellt worden ist:

    Das Euro‐Desaster: Wie verblendete Eliten Europa ruinieren und unsere Demokratie zerstören | von Matthias Elbers
    http://www.querschuesse.de/wp-conten...-September.pdf

    Diese Ausführungen würde ich so im Wesentlichen unterschreiben.

    Einige Beiträge, die in der SPD hinter den Kulissen heißt debattiert werden (nach außen hin hat die Parteiführung der Fraktion hierüber einen Maulkorb verpasst, wie in der "Zeit" zu lesen war):
    Magazin Berliner Republik - Onlineausgabe
    Archiv - Berliner Republik
    Archiv - Berliner Republik

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