Wenn Leute nur Politik machen, weil sie es "wirtschaftlich nötig" haben, wäre ihr Ausscheiden eh kein großer Verlust. Sollten in der AfD wirklich Führungspersönlichkeiten stecken, die fest hinter ihren politischen Zielen stehen und dafür kämpfen wollen, werden sie sich von der relativ milden "Schlammschlacht" der letzten Monate nicht abschrecken lassen. Die AfD-Leute mussten da nicht mehr ertragen als die Linken, Grünen, Piraten o.a. kontroverse Parteien. Wer mit Samthandschuhen angefasst werden will, sollte nicht in die Öffentlichkeit gehen und den Provokateur spielen.
Es wäre allerdings interessant, wenn du uns noch erklären kannst, inwiefern die "diversen kursierenden Behauptungen, was diese Partei angeblich mit dem Wahlrecht und der Sozialhilfe vorhat", lediglich Propaganda und Lügen sind. Übrigens will ich die AfD nicht pauschal als Nazipartei abstempeln. Doch wie steht es damit, dass Lucke & Co. gezielt am rechten Rand nach Wählerstimmen gefischt haben? Auch nur gelogen? Wenn man dem Nazi-Vergleich aber tatsächlich folgen will, ist zumindest festzustellen, dass auch damals bei Hitlers Machtergreifung nicht nur plumpe Rechtspopulisten das Ruder in der Hand hatten. Die Nationalsozialisten zogen ebenso viele Intellektuelle, Akademiker und Vertreter der Wirtschaftselite an. Wenn man diese Leute damals persönlich kennen gelernt hätte, wären sie wahrscheinlich auch nicht alle wie typische Bilderbuch-Nazis rübergekommen.
@Demona
Schade, dass du vor den kritischen Fragen gleich Reißaus nimmst. Du hättest doch einfach erläutern können, wo die AfD-Wähler gestern in der öffentlich-rechtlichen Berichterstattung als rechtslastig bezeichnet wurden. Vielleicht habe ich da irgendwas übersehen. Ich kann mich jedenfalls nur an Wahlanalysen erinnern, laut denen die AfD die meisten Wähler aus den Lagern der CDU und FDP für sich gewinnen konnte. Aber auch von den Grünen und Linken sowie aus dem Nichtwählerlager konnten sie einige Stimmen abzweigen. Von Rechtslastigkeit war da keine Rede. Auch die Interviews bei den Wahlparties liefen ziemlich gleichberechtigt ab. Die Vertreter der AfD wurden dort nach den ersten Hochrechnungen nicht anders befragt als die der restlichen Parteien. Sie wurden von den Moderatoren und Analysten sogar oft als "der eigentliche Sieger des Abends" bezeichnet.
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