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Thema: TNG 1x01/02: Der Mächtige/Mission Farpoint (Encounter at Farpoint)

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  1. #1
    Treuer SpacePub-Besucher Avatar von nosferatu
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    Standard TNG 1x01/02: Der Mächtige/Mission Farpoint (Encounter at Farpoint)

    Nachdem unser Corny mit seinem Review eine gute Diskussionsgrundlage geliefert hat, möchte auch ich meine bescheidene Meinung zum TNG-Piloten kundtun.
    Ich kann die Euphorie nicht ganz nachvollziehen, und wenn ich das vorliegende Review genauer betrachte, scheint es mir so, als würde der positive Gesamteindruck der Serie als Gesamtwerk ein wenig (oder gar mehr?) in die Bewertung der Episode einfließen. TNG war und ist immer noch die beste Serie des gesamten Star Trek Universums, sie gilt noch heute als Maßstab für das Genre und alle vergleichbaren TV-Produktionen, sie ist eine popkulturelle Ikone... Und all diese Attribute sind verdient und wurden auch hart erarbeitet. Selbstverständlich legt "Encounter at Farpoint" dafür den Grundstein, doch daran, wozu sich die Serie innerhalb ihrer 7 Staffeln entwickelte, hat der Pilotfilm nur eine geringen Anteil. Sehe ich die erste Mission des (damals) neuen Raumschiffs Enterprise für sich alleine, bin ich doch sehr enttäuscht.

    Die Story:

    Es ist allzu offensichtlich, dass die ganze Handlung um Q nachträglich ersonnen wurde, um auf 90 Minuten Laufzeit zu kommen. Dass die Menschheit vor Gericht gestellt wird und sich beweisen muss, hat rein gar nichts mit dem Geheimnis um Farpoint Station zu tun. Q's Intermezzo am Ende des ersten Teils wirkt dementsprechend deplatziert, fast so als wolle man dem Zuschauer sagen: Hey, vergesst bloß nicht, dass es noch die Rahmenhandlung gibt! Weiterhin ist Farpoint gar nicht so die riesige Herausforderung, um Q's Ansprüchen genügen zu können. Selbst Kirk hatte teilweise schwierigere Rätsel zu knacken!

    Das Drehbuch:

    Die Dramaturgie ist ausgesprochen öde. Viel Leerlauf steht nur wenigen Höhepunkten gegenüber, und stets bekommt man an den Kopf geworfen: Hey, guckt mal, was wir alles können, was Kirk noch nicht konnte! Die Trennung des Schiffes, das Holodeck, letztendlich sogar der Aufstieg des funkelnden, kosmischen Quallenwesen, das schließlich mit seinem Kameraden tentakelhaltend davonfliegt - Diese Szenen machen zwar deutlich, dass sich Star Trek zumindest tricktechnisch weiterentwickelt hat, jedoch wirken sie völlig planlos und fehl am Platze. Die gesamte durchaus ansprechende Grundidee wird zu einem 90-minütigen Ungetüm aufgebläht, wobei 45 Minuten locker gereicht hätten. So wird das Drehbuch der Tricktechnik und den neuen Ideen untergeordnet, so ist "Mission Farpoint" letztendlich eine hohle Revue einzelner guter Sequenzen, die aber kein Ganzes ergeben.
    (Man stelle sich vor, die Trennung der Enterprise wäre erstmalig in "The Best of Both Worlds" gezeigt worden, welche Wirkung hätte sich da bloß entfaltet!?)

    Die Besetzung:

    Natürlich sind Patrick Stewarts Darbietungen als Captain Jean-Luc Picard über jeden Zweifel erhaben. Aber nicht in der vorliegenden Episode. Mir scheint, er hatte anfangs gravierende Probleme, sich mit dem Charakter zu identifizieren und ihn authentisch zu mimen. Höchstleistungen sehe ich jedenfalls keine. Und auch der restliche Cast agiert eher laienhaft. Jeder hat zwar brav seinen Text gelernt, aber dieser wird von allen Darstellern derart teilnahmslos vorgetragen, dass jeder Dialog auf die gegebenen Sachinformationen zu reduzieren ist. Charakterzeichnungen bleiben auf der Strecke, und gibt es doch Versuche, die Figuren mit Persönlichkeit zu versehen, so scheitern diese. Ich lasse auch nicht die allseits beliebte Ausrede gelten: "Die Schauspieler brauchen ein paar Folgen, um mit den Rollen warm zu werden..." Demnach müsste jede TV-Serie qualitativ minderwertig starten, und weiterhin müsste doch jeder Kinofilm, in dem die Schauspieler nur einmalig in ihre Rollen schlüpfen, Dorftheater sein.

    Das Design:

    Ok, über die albernen Gehröcke verliere ich kein Wort, auch nicht über die schlechtsitzenden Matrosen-Overalls... Aber teilweise wirken die Bühnenbilder einfach unausgegoren. Insbesondere stört das quasi nicht vorhandene Beleuchtungskonzept, spürbar auf der Brücke, wo erst später Lampen hinzufgefügt wurden, der kunterbunte Maschinenraum, die schlichte Krankenstation, die glänzenden Edelstahlkorridore usw. Ich weiß, das sind nur Feinheiten, aber die Kinofilme haben vorgemacht, dass es auch aus dem Stegreif möglich ist, ein stimmiges Ambiente zu schaffen. Auch einige Tricksequenzen stellen einen dramatischen Rückschritt dar und zeigen längst nicht das Mögliche und Gewollte. Beispielsweise dachte ich bei der Bombardierung der alten Bendi-Stadt: Tolle Fototapete, und warum überhaupt ein Foto aus einer typischen TOS-Planetenlandschaft?

    Also alles Bockmist?

    Mitnichten. "Encounter at Farpoint" markiert den Beginn einer Star-Trek-Ära, die sich über Jahrzehnte weiterentwickelt hat und immer noch präsent ist. Ich liebe die Serie, ich liebe die Figuren, ich liebe die Geschichten, ich liebe die Ästhetik. Es ist schon interessant, wie dieses Kapitel Fernsehgeschichte begann und zugleich, wie das einmalige Phänomen "Star Trek" seine grandiose Wiederauferstehung feierte. Allein deswegen ist der Pilotfilm immer wieder eine Sichtung wert. Er ist zwar mies, doch es sind viele einzelne Aspekte, die das Fan-Herz höher schlagen lassen.

    Meine Wertung:

    2/5 Punkten
    Geändert von nosferatu (05.10.2012 um 20:11 Uhr) Grund: Bewertungspunkte vergessen...
    Ich liebe die Dunkelheit und die Schatten, wo ich mit meinen Gedanken allein sein kann.

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