na ich glaube, über die Callista-Trilogie sind wir uns doch alle irgendwie einig...

zu Palpatine's Auge:
ganz so hart wie ihr würde ich dieses Buch dann doch nicht beurteilen. Der Ansatz hatte wirklich Potential, das leider von B. Hambly nicht ausgenutzt (oder soll ich besser sagen, getötet??) wurde.
Ein Machtsensitiver, der Maschinen kontrollieren kann – warum nicht? Genauso logisch wie Leute, die aus dem Stand 10m hoch springen oder andere durch die Macht ihrer Gedanken erwürgen können – wie eben der Rest von SW.
Ein Schiff voller Leute, die alle gaga sind – erinnert mich irgendwie an ein ziemlich durchgedrehtes Buch aus der X-Wing Reihe, das ich neulich gelesen habe. Hey, ich würde wirklich gerne wissen, was ein Aaron Allston mit der Storyline von Palpi’s Auge angestellt hätte. Das Buch wäre wahrscheinlich eins meiner Lieblingsbücher geworden...
Drittens (und letztens) fand ich auch die Idee mit Nichos (der "Terminator-Jedi") nicht schlecht. Wie menschlich kann ein Droide sein? "Bin ich Nichos, oder bin ich nur ein Roboter, der denkt er sei Nichos?" Keine ganz uninteressante Fragestellung.

Das wars dann aber auch mit den guten Seiten. Der Rest der Story ist Müll. Leia nervt gewaltig, Roganda und Irek Ismaren auch, die verrückten Aliens auf dem Schiff nerven, Nichos und Cray nerven, Callista sowieso und Luke nervt am allermeisten. Was Han und Chewie in dem Buch getrieben haben (nein, nicht miteinander), daran erinnere ich mich schon gar nicht mehr. Irgendwelche unwichtigen Nebensächlichkeiten wahrscheinlich. Ach so, abgesehen davon dass sie am Schluss in irgendeinem Gemüsegarten(?) rumturnen und Leia retten. Der Schluss ist bekannt, die Palpatine’s Auge löst sich in Rauch auf, Konkubine und Sohn entkommen und man hört zumindest in den nächsten 15 Jahren nie wieder was von ihnen.
Dank der guten Ansätze gibt’s noch (von fünf)


Damit kommen wir zu Teil 2 der Trilogie, nämlich Darksaber
Darksaber ist nicht nur deutlich besser als die Hambly-Bücher, ich halte es für ein richtig gutes SW Buch. Durga der Hutt wird hier etwas trotteliger dargestellt als in anderen Büchern, aber was solls. Darksaber nimmt sich selbst ohnehin nicht so tierisch ernst. So stehen unsere Helden also einem geldgeilen Hutt, einem kleinen Möchtegernadmiral, einem Wissenschaftler, der keine Lust hat schon wieder getötet zu werden und außerdem Admiral Daala mit Pellaeon an der Leine gegenüber.
Callista erweist sich für Luke ohne die Macht als ziemlicher Klotz am Bein, auch wenn sie ständig das Gegenteil beweisen will, tut allerdings ihnen beiden (und dem Leser) am Schluss den Gefallen, zu verschwinden und auf die Suche nach der Macht zu gehen (so ähnlich lief es jedenfalls, hab das Buch auch schon länger nicht mehr gelesen).
Ne nette Anspielung auf Episode 5 gibt’s übrigens, als Luke auf Hoth dem Wampa begegnet, dem er damals den Arm abgeschlagen hat.
Fazit: lesenswert, auch ohne dass man die Vorgeschichte Palpatine’s Auge kennt.


Ich weiß nicht, welcher Irre B.Hambly noch ein zweites Mal die Erlaubnis erteilt hat, fürs Star Wars Universum zu schreiben, aber es war ein Fehler.
Zu Planet des Zwielichts fällt mir eigentlich nur ein Wort ein: bekifft. Und ein zweites: grottenschlecht.
Luke sucht auf Nam Chorios nach Callista, Leia ist als Diplomatin unterwegs. Dabei wird sie gekidnappt und auf eben diesen Planeten verschleppt, auf dem es komische kleine Käfer gibt. Was auf den nächsten 300 Seiten passiert, weiß ich nicht mehr so genau. Jedesmal, wenn ich mich daran zu erinnern versuche, tanzen mir Käfer und säbelschwingende Hutts und sprechende Kristalle vor den Augen rum – oder so ähnlich. Teile des Buches könnten aus einem Fieberwahn stammen oder aus einem Drogentrip. So hat Leias Entführer Seti Ashgad mit seinem Sekretär Dzym einen lebenden Jungbrunnen, der wiederum ein mutierter 250 Jahre alter Oberkäfer ist und anderen das Leben absaugt, um es dann Ashgad zu trinken zu geben. Ach ja, und am Schluss stellt sich raus, dass eben dieser Oberkäfer hinter der ganzen Sache steckt und die Galaxis mit seinem Käfern verseuchen will. Oder so. Da hilft nur noch Insektenspray. Und wenn man sich dann als Leser glücklich durch diese Katastrophe von Buch gekämpft hat, gibt’s am Schluss noch mal einen Tritt in die Magengrube, nämlich das vollkommen überflüssig-dämlich-unpassend-kitschige Wiedersehen von Admiral Daala und einem verkappten Philosophen, der Leia während ihrer Gefangenschaft bei Ashgad Gesellschaft leisten durfte (und so nebenbei die einzige halbwegs sympatische Figur war).
Ich suche schon die ganze Zeit nach einem Vorwand, um dem Buch nicht kurzerhand 0 Sterne geben zu müssen, finde aber keinen. Also: Finger weg! Bewertung: Brechmittel!!!


Schlussfazit:
Von B.Hamblys Büchern ist abzuraten. Eine bemerkenswert düstere Atmosphäre, aber konfuser Schreibstil, langatmig, zu philosophisch. Kein typisches Star Wars – allerdings im schlechten Sinn.
Kevin J. Andersons Darksaber ist guter Durchschnitt, unterhaltsam, wenn auch nicht besonders tiefgründig. Erwähnenswert vielleicht noch, dass hier ein Charakter aus der Originaltrilogie stirbt, was vor der NJO eigentlich kaum denkbar war.