Aaaaachtung! Der weltpolitische Dummie meldet sich mal wieder mit einigen Fragen zu Wort. Vielleicht könnt ihr mit Euren Meinungen meinen Horizont erweitern. Ansonst sterb ich ja noch doof.

Da ist gestern Abend mal wieder zu Hause war, hab ich in SW 3 „Ländersache“ angeschaut, weil es in einem Beitrag um das Thema Irak-Krieg ging. Nach diesem kurzen Beitrag hatte ich noch einige Fragen im Kopf. Hier sind sie:


- Warum hat man 1991 die Sache nicht zu Ende gebracht. Die Amis waren doch schon vor Bagdad. Hätte man es damals durchgezogen, dann hätten wir heute nicht diese Lage.

- Warum ist Hussein soooo eine Bedrohung? Weil er Massenvernichtungswaffen hat? Sorry, aber auch der Ami hat Biokampfstoffe. Wer garantiert uns, dass er sie nicht einsetzt? Weil die Amis die „Guten“ ist? <_<
Hussein sei angeblich so schwach wie seit 1991. Und seit 1991 wurden auch schon einige Waffen von den UN-Inspektoren aus dem Verkehr gezogen.

- Warum sollte Hussein „blank ziehen“. . Warum sollte er sich vollständig entwaffnen. Oder soll er das gar nicht? Versteht mich nicht falsch, ich stehe nicht auf Husseins Seite, aber er könnte doch argumentieren, dass er sich nicht ganz entwaffnen kann, weil er auch Feinde hat. Wenn er keine Waffen mehr hat, wer sollte ihn beschützen, falls der .... nehmen wir mal Iran ihn angreifen würde? Die Amis?

Wir Deutsche mussten uns - glaube ich zumindest - nach dem 2. Weltkrieg vollständig entwaffnen. Ist aber ja klar, da wir zwei Weltkriege angefangen und verloren haben. Und dann hies es irgendwann mal „Von deutschem Boden aus, darf nie wieder ein Angriffskrieg ausgehen“ (oder so) und daran müssen wir uns halten.
Okay, wir sind in der Nato und wenn wir im Zuge des Bündnisfalls in einen Krieg reingezogen werden, dann ist das eben der Preis, den wir dafür bezahlen, dass wir in der Nato sind. Aber das ist ja wieder was anderes.

Und ich habe immer noch keinen guten Grund für einen zweiten Golfkrieg gehört. Immer nur dieses „Hussein hat Massenvernichtungswaffen“. Herrje, die haben andere auch. Ich wiederhole mich, aber auch ich weiß, dass Hussein kein Engel ist und dass es wahrscheinlich für die Iraker besser wäre, er wäre nicht mehr an der Macht. Aber dieser Krieg ist nicht das richtige Mittel.
Ich war 1991 für den Golfkrieg, ich bin also keine Pazifisten um jeden Preis. Damals gab es für mich aber einen Grund. Für die meisten und vermutlich der wahre Grund war damals – wie heute auch – das Öl. Für mich war der Grund 1991 aber, dass Hussein Kuwait überfallen und annekdiert hat. Und ich glaube den Kuwaitis war es egal ob der Ami wegen Öl kam oder nicht. Hauptsache Hussein wurde aus Kuwait vertrieben.
Und ich habe die Bilder der vergasten Kurden nicht vergessen, an denen Hussein sein Giftgas ausprobiert hat.
Aber so Aktionen hat er doch in letzter Zeit nicht mehr gebracht.

Merkel hat dem Kanzler vorgeworfen mit seinem kategorischen Nein den Irak-Krieg sogar noch wahrscheinlicher zu machen.
ICH WUSSTE ES&#33; Irgendwie wird ein Grund gefunden werden, dass wir auch an einem 3. Weltkrieg schuld sein werden.

Ihr denkt jetzt bestimmt. Was faselt die von wegen 3. Weltkrieg.
Dann pack ich jetzt mal meine (möglicherweise abstruse) Theorie aus, also vorsicht.

Die USA haben gesagt, allein die Tatsache, dass Bin Laden die arabische Welt aufgerufen hat, den Irak zu unterstützten, sei ein Beweis dafür, dass Hussein mit Bin Laden gemeinsame Sache macht.
Wie reagiert die USA bzw. Bushi-Boy, wenn Bin Laden jetzt sagt, dass er Deutschlands Nein zum Irak-Krieg gut findet? Und Deutschland dafür lobt? Stecken wir dann auch unter einer Decke mit Bin Laden?
Also Hallo, da schreit die Paranoia aber wieder auf. Oder ist das ein verzweifelter Versuch Verbindungen herzustellen, wo vermutlich gar keine sind. Oder die verzweifelte Suche nach einem Grund?
Ich sehe nur die Gefahr, dass im Falle eines Angriffs auf den Irak, das arabische Bündnis gegen den Terror zerbricht. Das hat auch ein Politiker gestern gemeint, dass im Falle eines Irak-Kriegs die Regierungen in den angrenzenden und überhaupt in den arabischen Staaten dann ziemliche Probleme mit ihren moslemischen Fundamentalisten bekommen.
Und ich sehe dann einen Flächenbrand auf uns zukommen. Vielleicht heißt es dann tatsächlich bald Moslems gegen Christen.

Inzwischen glaub ich nicht mehr, dass der Krieg vermeidbar ist. Bushi-Boy muss ja sein Gesicht wahren. Wie würde er denn vor der Welt da stehen. Erst seinen Boss-Muskel spielen lassen und dann doch nichts machen?
Aber das gleiche Recht muss man auch Hussein zugestehen. Auch er muss sein Gesicht wahren.

Ich wiederhole mich wieder, ich finde Schröders Nein zu einem Angriffskrieg auf den Irak gut. Gestern hat der CDU-Politiker gesagt, wir müssten den Amis dankbar sein.
Das stimmt schon, aber Dankbarkeit hat nichts mit blindem Gehorsam zu tun. Dazu fiel schon mal das Wort Vassallentreue.
Dank den Amis haben wir eine Demokratie. Aber es wird uns doch gestattet sein, anderer Meinung zu sein, als Bushi-Boy und diese zu vertreten.
80 % der Deutschen sind gegen einen Krieg.
USA’s beste „Brüder“ sind zur Zeit England und Spanien (mein böses ich fragt sich, ob der Spanier sich irgendwelche Vorteiler finanzieller Art davon erhofft ).
Mich würde interessieren, was das englische und spanische Volk zu einem Irak-Krieg meint.

Überhaupt, hat der CDUler gestern was tolles abgelassen. Manchmal muss man auch gegen den Willen der Mehrheit entscheiden.
Was heißt CDU nochmal? Christlich Demokratische Union?
Christlich – Die Kirche ist – glaub ich – auch gegen einen Krieg. Außerdem ist Krieg nicht im christlichen Sinn. Aber über das christlich lass ich mich hier nicht weiter aus.
Demokratisch – wir machen gegen den Willen der Mehrheit Politik? Sehr demokratisch <_<
Naja.

Ich muss noch anmerken, dass ich, wenn ich von den Amis oder von USA spreche, eigentlich nur Bushi-Boy und seine Leutz meine.
Okay, 76 % (oder so ähnlich) der Bevölkerung sind für den Krieg. Das ist für mich aber keine wirkliche Aussage. Das sind die Leute, die man hier in Deutschland mit den Bildlesern gleichsetzen kannt. Wenn morgen in der Bild was steht, glaubt es auch 70 -80 % der Deutschen, ohne groß darüber nachzudenken.
Umso mehr freue ich mich über die amerikanischen Promis, die gegen den Krieg protestieren.
Beeindruckt hat mit auch Sean Penns offenen Brief.
(Der Mann ist doch ein guter Schauspieler. Ich habe ihn noch in seiner Rolle in dem Film „Die Verdammten des Krieges“ in Erinnerung. Vor allem die Szenen, als er auf seine Waffe zeigt und meint, das sei keine Waffe und dann sich an den Sack fasst und meint, das sei eine Waffe und dann die Vietnamesin vergewaltigt hat. Gott&#33; Was hab ich diesen Mann gehasst. Ich hab Gift und Galle gespuckt ..... aber ich schweife ab, sorry.)

Hinweis:
Ich habe diesen Post möglicherweise vielleicht unter Umständen unter emotionalem Stress geschrieben. Ich bin vielleicht auch schlicht nicht ganz zurechnungsfähig.

Uff, ist das viel geworden. Hoffentlich hab ich nicht *Obstalat* fabriziert.