Christ bin ich übrigens nicht, denn ich verspüre nicht diesen „... missionarischen Drang und bin tolerant bis an den Rand der Selbstverleugnung ...“ Ich habe aber mein ganzes Leben lang Grün gewählt und weine jetzt weil ich nicht mit gegen den Krieg demonstrieren darf. Dabei demonstriere ich doch so gerne.
So viele Gründe gegen den Krieg und ich bin noch immer das Einzige hier was für den totalen Krieg ist.
Eigentlich wollte ich ja mit einem Zitat, darin wird ein Bayern München – USA Vergleich gezogen, anfangen. Ist wirklich sehr lesenwert, Link, ich lass das aber mal lieber weg.
An Weyoun denke ich übrigens immer wenn ich Iraks Ministerpräsidenten sehe. Der versichert ständig Kooperation, sagt das er nicht böses will, er sowieso total harmlos und nett ist und im nächsten Augenblick beginnt wieder das „Katz und Maus Spiel“ mit den Inspektoren und man legt ihnen Steine in den Weg.
Das fehlt noch, oder? Muss er ja gar nicht. Es geht um die Reichweite seiner Raketen und Massenvernichtungswaffen. Verteidigen kann er sich also. Außerdem, wenn er angegriffen wird hilft ihm bestimmt irgendwer. Zur Not können die Demonstranten dann ja auch gegen den Krieg demonstrieren.Simara:Warum sollte Hussein „blank ziehen“. . Warum sollte er sich vollständig entwaffnen
Also ...
Ich beteilige mich mal nicht am „die USA sind schlimm, Saddam auch, deshalb kein Krieg“ – Spiel. Haben wir schon zu oft gespielt. Die Motive versuche ich auch mal wegzulassen, da haben eh alle schon ihre festgefahrene Meinung. Stattdessen stell ich mal die „Was wenn nicht“ – Frage.
Der lustige Rumsi hat Europa vor ein paar Wochen als alt bezeichnet. IMO hat er damit vollkommen recht wenn es um die Einschätzung der Welt geht. Es kommt mir so vor als würden sich viele Europäer jetzt Bush als neues Feindbild aufbauen nur um in der Zeit des „Kalten Krieges“ weiter leben zu können. Wie gegen Bush, weil er der Böse ist, und so ignorieren wir jetzt Saddams Gräueltaten, genau wie wir es mit denen der USA gemacht haben. Wieso ist es so verkehrt zu versuchen den Status Quo ändern? Nur weil man Angst hat? Ab und zu muss man einfach was riskieren.
Aber zurück zu Saddam. Was ist denn wenn die USA nicht bomben? Ist hier wirklich jemand so naiv und denkt das ich die Lage ändert? Der Mann unterdrückt systematisch sein Volk und versucht auch weiterhin an Massenvernichtungswaffen zu kommen. Denn nur so bekommt er die Beachtung die er braucht um zu überleben. Da ist er nicht anders als der liebe Führer aus Nordkorea. Die Inspektoren sind übrigen keine Detektive. Ja, sie haben in den 90ern viel erreicht, aber immer mit viel Druck. Sollen wir den auch in den nächsten 50 Jahren aufrechterhalten, nur um dann alle paar Jahre wieder zu erleben das die UN die Spiele leid ist und Truppen aufmarschieren müssen um ihn zur Kooperation zu zwingen? Oder sollen wir gleich die Sanktionen aufheben? Glaubt hier wirklich jemand das es dem Volk dann besser geht? Es muss es auch weiterhin unterdrücken um an der Macht zu bleiben. Der einzige Vorteil wäre das er dann vielleicht doch noch seine geliebte Atombombe bekommt.
Natürlich sterben durch die Bomben im Krieg viele Zivilisten. Die sterben aber auch wenn Saddam weiter im Amt bleibt. Wie lange soll der denn noch so weiter machen bis jemand etwas unternimmt?
Ich lese hier immer das alle Angst vor einer Destabilisierung der Region haben. Wie sieht es denn bitte jetzt da unten aus? Die Diktatoren unterdrücken ihr Volk und spielen ein gefährliches Spiel indem sie die Fanatiker und Amerikaner gegeneinander ausspielen. Es ist doch nur eine Frage der Zeit bis uns die ganze Sache da unten um die Ohren fliegt. Wenn wir so weiter machen wird doch nur weiter Hass geschürt und das ganze passiert in ein paar Jahren, halt nicht gleich Morgen.
Selbstverständlich hat Amerika wirtschaftliche Interessen und will deshalb in der Region Amerika freundliche Regime eingesetzt werden. Wäre das aber wirklich so schlimm? In Afghanistan hat das doch auch funktioniert. Ein Vorteil der Globalisierung ist das es den USA nicht so leicht gelingt Diktatoren durch Diktatoren zu ersetzen. Dazu brauch man allerdings Einfluss auf Amerika. Dank Gerd habe wir den ja nicht mehr. Wenn die meisten Moslem wirklich so vernünftige Menschen sind, wieso schaffen sie es dann nicht ihre Regime selber zu stürzen? Selbst der iranische Präsident, wie auch immer der heißen mag, muss ja mehr Zugeständnisse machen als ihm leib ist und sieht wie viele seiner Reformversuche unter den Tisch fallen. Mittlerweile darf man ja nicht mal mehr offiziell eine Barbie kaufen. Dabei wollen alle Kinder da lieber eine Barbie haben anstatt die staatliche verordneten Puppen. Das ist übrigens IMO bezeichnend für die Gegend. Man würde sich gerne ein paar der westlichen Werte aneignen, darf das aber nicht.
Andererseits gab es in de Vergangenheit auch immer wieder Völker die es geschafft haben sich selber zu befreien, die Russen, Serben, etc. Wer sagt das dies nicht auch im Irak möglich ist? Die Frage stelle ich mir immer öfter. Das hat aber immer lange gedauert und insbesondere Deutschland müsste wissen das dies leichter klingt als es ist.
Trotzdem gibt es von mir ein klares JA zum Krieg. Da kann Fischer im Weltsicherheitsrat noch soviel grummeln wie er will. Ich mag den Ton von Bush und seinen Falken ja auch nicht. Nicht zuletzt weil Gott IMO gar nicht tot sein kann, weil er eben nie existiert hat und er somit auch niemand auserwählt hat. Im Gegensatz zu den meisten anderen hier bin aber einer dieser verlogenen Opportunisten.
... ich bitte übrigens die vielen Frage zu entschuldigen und sie sollten definitiv nicht beantwortet werden. Es reicht schon wenn sie ständig durch meine Gehirnwindungen tänzeln ...
Ach scheiße, es gibt einfach vier Dinge über die man nur schwer diskutieren kann: Liebe, Krieg, Musik und Gott ... und wenn ich so überlege haben die vier Sachen auch was gemeinsam ...
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