Ich habe ihn mir Gestern angesehen. Ein Kritiker verglich den Film mit "Moon", dieser Meinung kann ich mich allerdings nicht anschließen. "Moon" ist eine Klasse besser als "Europa Report", denn die Macher von "Moon" wussten, was für eine Geschichte sie erzählen wollten und haben das konsequent umgesetzt.

Das Hauptproblem dieses found footage Films besteht demgegenüber im latenten Herumlavieren zwischen drei verschiedenen Genretypen - und zwar:
1.) Katastrophenthriller - Vorbild "Apollo 13"
2.) Creature Horror - Vorbild "Alien"
3.) Hard Sci-Fi mit philosophischen Touch - Vorbild "2001: A space odyssey"

"Europa Report" ist somit nichts Halbes und nichts Ganzes und wirkt auf mich damit wie ein low budget-Wiedergänger des vermaledeiten "Sunshine" von Danny Boyle - allerdings ohne dessen zumindest visuell bemerkenswerte Brillianz zu erreichen. Wie bei "Sunshine", so wäre auch bei "Europa Report" mit einem fokussierteren Drehbuch dass sich auf einen dieser drei Genretypen konzentriert wesentlich mehr drin gewesen. Die Grundidee der Expedition zum Jupitermond Europa hätte für jeden dieser Typen eine interessante Ausgangsbasis sein können.

Leider werden somit die großen Vorbilder in diesen Genres nur angekratzt - eine verpasste Chance. Dennoch ist "Europa Report" kein schlechter Film - es wurde mir während der 85 Minuten Spielzeit zumindest nicht langweilig und auch das "found footage" Prinzip funktioniert im Kontext einer Weltraummission folgerichtig und wirkt weniger gezwungen und penetrant als bei anderen Filmen wie zum Beispiel Abrams' "Super 8".

Für hard sci-fi ist der Science-Teil zu schwammig und unkorrekt, für einen Katastrophenthriller gibt es zu wenig Action und für einen Creature Horrorfilm gibt es praktisch keine Aliens. Alles in Allem bleibt ein durchschnittlicher Scifi-Film mit ein paar interessanten Ideen die leider nicht konsequent zu Ende verfolgt wurden.

6 von 10 Sternen