Hatte wieder mal Zeit zu lesen und Kurzgeschichten reizen mich eigentlich immer.

Ich habe die Geschichte gelesen und ich fand zunächst mal die Idee schon sehr gut und sehr stimmig. Mit den Lugaai und dem Kampf gegen sie. Es klingt spannend.

Dazu hat mir besonders die Farbenpracht der Erzählung gefallen. Also die der Steppe und auch die Erwähnung des Himmels. Es ist keine harte nüchterne Darstellung, sondern eine sehr weiche, als wolltest du damit Sinneseindrücke beim Leser wecken und nicht eine bestimmte Vorstellung.

Man verliert sich sofort mitten in der Szene und kann die Spannung direkt greifen. Sie kämpfen gegen einen übermächtigen Feind, sind auf verlorenem Posten.

Aber dann kommt ab „Du magst recht haben, Tilead" plötzlich ein totaler Bruch in der Story. Dem Lugaai laufen Tränen über die Wangen. Er ist nicht der Böse, obwohl man bisher in dem Glauben belassen wurde. Aber statt einer Erklärung wie man sich so hatte beirren lassen, überschüttest du den Leser mit Tatsachen ohne Informationen preis zu geben. Ab dem Zeitpunkt kennt man sich nicht wer aus. Wer sind "die Ersten", wer ist der "Schirmherr" und wer ist die "gefangene Herrin"?

Bis auf diesen nachfolgenden Fragenkomplex auf dem es keine Antwort gibt, fand ich die Story sehr stimmig. Wenn ich es auch rein persönlich schade fand, daß die Story so detailliert und fürs Auge ausschweifend begann, es sich später aber fast ganz verliert, als wäre das Ende hastiger geschrieben und dürfte nicht länger sein.

Dein Stil gefällt mir aber sehr gut. Ich würde aber auch bei Dialogen etwas mehr Athmosphäre einbauen, was aber wieder Geschmacksache ist.