Mir hat der neue Donnerbursche gut gefallen - für mich von den Marvel-Filmen der Beste seit dem ersten Iron Man und mit weniger Schwächen geschlagen als der durchaus solide Vorgänger. Der Streifen ist kurzweilig (105 min Nettospielzeit), hat kaum Längen, die Slapstickeinlagen funktionieren und die Action ist nicht so langatmig und völlig eskaliert und ausgewalzt wie bei "The Avengers" oder "Man of Steel". Da wird nicht ganz New York zum Tausendsten Mal in Schutt und Asche gelegt, sondern nur ein kleiner Teil von London. Übersichtliche Actionszenen gefallen mir einfach besser als diese Megalomanie.
Auch macht Lokis Rolle und seine Ränkeschmiede in "The dark kingdom" wesentlich mehr Sinn als im Erstling und bei den "Avengers" - ein dicker Pluspunkt, denn Tom Hiddleston dürfte für Marvel-Fans mittlerweile ein ebensolches Zugpferdchen fürs Franchise sein wie der von Chris Hemsworth gespielte Titelheld selbst. In diesem Film sorgt er jedenfalls für ein paar Überraschungen. Das ist die Habenseite.
Auf der Sollseite stehen mit den Dunkelelfen blasse Bösewichter - wie schon die Frostrisen im ersten Film. Der "Äther" darf als weiteres MacGuffin herhalten von dem wir nie wieder etwas hören werden im weiteren Verlauf des Franchises. Auch kommt Thors interessante und vielschichtige Gruppe an Sidekicks leider kaum zum Zuge, sogar noch weniger als im ersten Film. Das ist schade, denn Sif und Co. finde ich wesentlich interessanter als Jane Foster, die doch nur wieder eine weitere "damsel in distress" Rolle à la Padme für die unterforderte Natalie Portman bereit hält. Ich kann diesem Charakter auch im zweiten Film wenig abgewinnen und Thors Interesse an ihr ist wie schon im ersten Donnerstreifen wenig nachfühlbar. Da läge eine Liason mit Lady Sif doch näher, wie auch Allvater Odin richtig bemerkt.
Summa summarum einer der unterhaltsamsten Actionfilme dieses Jahres. Ich vergebe 7 1/2 von 10 Donnerblitzen dafür.
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