Inhalt
Ein Unfall auf Galor IV verlangt nach der Anwesenheit der Enterprise und ihrer Besatzung. Bei einem Unwetter kam es zu Explosionen die ein Labor zum Einsturz brachten und den Tod eines Wissenschaftlers verursachten. Ein weiterer Wissenschaftler, Bruce Maddox, liegt seitdem in einem unerklärlichen Koma, konnte aber noch mit seinem eigenen Blut den Namen eines alten Bekannten auf den Boden schreiben: Data.

Als die Enterprise eintrifft, nehmen Data und Rhea McAdams - die neue Sicherheitschefin der Enterprise E - sofort die Ermittlungen auf, denn sie glauben beide nicht an einen Zufall. Als schließlich eine unbekannte Androiden-Rasse die Enterprise angreift, sind alle Zweifel beseitigt, doch wer sind die Angreifer und was wollen sie von den führenden Wissenschaftlern auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz?

Meinung
Es ist nicht einfach, für ein Franchise wie Star Trek noch etwas Neues zu schaffen. Und auch dieses Buch ist im Grunde nach Schema F gestrickt:

- Die Enterprise kommt zu einem Planeten.
- Da ist was im Busch.
- Das Schiff gerät in Gefahr.
- Führungsoffiziere sehen dem Tod ins Auge.
- Die Bösen haben eigentlich nachvollziehbare Gründe für ihr Handeln.
- Am Ende haben sich alle wieder lieb.

Was den Roman jedoch aus der Masse hervorhebt und mich dazu bewegte mal wieder selbst eine ST-Rezi zu schreiben ist die Unverfrorenheit, mit der Mr. Jeffrey Lang zu Werke geht. Er hat sich ein Thema herausgegriffen, das sich durch alle Trek-Serien zieht, nämlich künstliche Lebensformen. Und da geniert sich der Autor keineswegs, uns all die Begebenheiten in die Erinnerung zu rufen, mit der diverse Enterprises diesbezüglich konfrontiert wurden.Seien es Wesleys Naniten, die kleinen fliegenden Schuhkartons deren Intelligenz von Data entdeckt wurde oder auch Flints Androiden, mit denen sich schon Captain Kirk herumschlagen durfte. Sie alle spielen ein Rolle oder werden zumindest erwähnt. So wird das Buch zu einer Reise durch viele Serienepisoden und man ist versucht bei fast jedem Namen auszurufen: "Da war doch was..."

Erzähltechnisch bewegt sich das "Unsterblichkeitsprinzip" eher in der Mittelklasse, der Reiz des Buches geht eindeutig vom Wiedererkennungswert der erwähnten Personen und Begebenheiten aus. Ihren eigenen Reiz hat die Beziehung zwischen Data und McAdams, die sogar sehr aufmerksam und feinfühlig in Szene gesetzt wird. Zum Schluss jedoch scheint sich der Autor nicht richtig von seiner Geschichte lösen zu können, jedenfalls zieht er das Ende unnötig hinaus, was ziemlich gestelzt wirkt und den bis dahint guten Eindruck etwas trübt.

Insgesamt gibt es jedoch eine klare Leseempfehlung, schon wegen der vielen Bekannten, die man wiedertrifft.

Übrigens: Das Cover ziert eine der stärksten Zeichnungen, die ich bisher bei ST-Büchern gesehen habe. Es ist eine Abwandlung der wohl bekanntesten anatomischen Zeichnung von Leonardo Da Vinci.

Star Trek: The Next Generation (Band 76)
Das Unsterblichkeitsprinzip
(Immortal Coil)

von Jeffrey Lang
Deutsch von Andreas Brandhorst
ca. 350 Seiten, EUR 7,95
Heyne, 2003
ISBN 3-453-86357-7