vor beinahe 2 wochen, am 31. 05., endete der weltnichtrauchertag. leider ohne kommentar in diesem thread. mich hätte interessiert, ob sich die nichtraucherliga etwas von den jeweiligen aktionen verspricht bzw. überhaupt ahnung davon hat und ob die raucher-liga sich durch die großräumigen plakataktionen in welcher weise auch immer gestört fühlt.
als resümee war folgendes zu lesen:
es scheint also gefruchtet zu haben, ruacher mit dem lockmittel nr.1, geld, vom unsinn ihrer sucht zu überzeugen. nun finde ich aber, kann es nicht sinne und zweck der sache sein, leuten, die ihren müll regelmäßig in die luft pusten im gegenzug dazu geld in den arsch zu pusten, damit die endlich aufhören.
Zum Welt-Nichtrauchertag am 31. Mai 2004 endet Deutschlands größte Aktion zum Rauchstopp „Rauchfrei 2004 – 10.000 Euro zu gewinnen“. Sie stand unter der Schirmherrschaft von Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt und wurde durchgeführt vom Deutschen Krebsforschungszentrum im Auftrag der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. I
n diesem Jahr haben 90.184 Raucherinnen und Raucher an der Aktion teilgenommen. Sie alle wollten mit dem Rauchen aufhören und verpflichteten sich, vom 1. Mai 2004 an vier Wochen lang nicht zu rauchen. Damit konnte die Teilnehmerzahl des letzten Wettbewerbs des Jahres 2002, an dem 90.458 Personen teilnahmen wieder nahezu erreicht werden.
„Der großartige Erfolg auch der diesjährigen Aktion zeigt, dass sich viele Raucherinnen und Raucher durch eine Mitmachaktion ansprechen lassen und dadurch zum Rauchstopp motiviert werden“, erklärt Dr. Martina Pötschke-Langer vom Deutschen Krebsforschungszentrum. „Fast die Hälfte aller Raucher in Deutschland denken über einen Rauchstopp nach, schieben diesen allerdings in weite Ferne. Hier setzt unsere Aktion an: Wir schlagen einen festen Termin vor und bieten zahlreiche Unterstützungsmaßnahmen an, wie zum Beispiel telefonische Beratungen.“
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ich kann sowieso nicht verstehen, dass jemand, sobald er sich über den jugendlichen leichtsinn hinausentwickelt hat, nicht erkennt, wie dumm das ist, was er / sie da macht.
letztens hatte ich wieder so einen fall, bei dem ich zwischen mitleid und innerem spott schwankte: ein kerniger, gestählter typ, ende 30, hat immer markige sprüche drauf und scheint zu allem und jeden was zu wissen. nun saß er vor mir, hat wieder ein bisschen erzählt, das übliche eben, aber hauptsächlich ging es um seine erkältung und das kratzige gefühl im hals. konnte ich verstehen, muss unangenehm gewesen sein. dann dachte ich wieder: irgendwie sind es meistens die raucher, die die ersten betroffenen einer grassierenden erkältungswelle sind. nach seinen worten über den verkratzten hals, zündete er sich erstmal eine zigarette an und meinte: "ja, solange das noch funktioniert, hihihi...huhuhuhuuuuuusthuuuuuuusthuuuuuuuuuuuuuuu ust..."
ein bild des elends. doch was soll ich machen: ihn bemitleiden. irgendwie ist es ja eher bedauernswert, weil dieses verhalten in seiner widersprüchlichkeit total dämlich ist. da hat jemand sowieso schon einen gereizten hals, aber weil er die kontrolle über seinen körper schon an die nikotinsucht abgetreten hat, muss er sich gleich die nächste zigarette anzünden.
da sich beschriebenes ereignis an meinen nebenbei-arbeitsplatz abspielte, muss ich dabei gleich an einen anderen punkt des diesjährigen weltnichrauchertages denken: rauchen am arbeitsplatz. gerade dort, wo ich arbeite (wohnheim für behinderte menschen), finde ich es enorm wichtig, das rauchen in den räumlichkeiten einzustellen. außer eben in einem speziell dafür vorgesehen raum. rauchen ist kein grundrecht. sollte es zumindest nicht sein. denn grundrechte hören für mich dort auf, wo andere damit gefährdet werden. von daher finde ich es nicht legetim, wenn sich in ihrer langeweile ein paar verhutzelte betreuer in den esszimmerbereich eines wohnheimes setzen, um die luft mit ihren schadstoffen zu bereichern.
in einer team-sitzung in selbiger einrichtung erlebte ich es schon oft, dass die rauchenden kollegen derart hibbelig wurden und die nächste pause gar nicht erwarten konnten, dass es schwierig wurde, zwischen den pausenzeiten mit ihnen durchzuhalten. sobald es dann in die pause ging, mussten sie sich am besten sofort im team-raum, in dem rauchen eigentlich untersagt ist, ihre zigarette anzünden, weil sie nicht mehr warten konnten.
ähnlich kranke formen von suchtverhalten erlebe ich regelmäßig nach dem u-bahn-fahren. wenn ich aussteige, mich auf die rolltreppe nach oben begebe und eine schlange von menschen vor mir habe, ist oft mindestens einer dabei, der es nicht abwarten kann, bis er oben angekommen ist und sich unbedingt schon auf der treppe einen glimmstengel anzünden muss. sehr zur freude der anderen auf der treppe, die nun alle von seinem genießerduft umnebelt werden.
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