Originally posted by MinasTirith@01.03.2003, 13:21
Zuerst einmal werden diese Einsätze nicht öffentlich entschieden und schon gar nicht in der Öffentlichkeit nachbesprochen, denn diese Einsätze unterliegen einer Geheimhaltung. NIcht der höchsten aber sie unterliegen einer. Wer letztendlich darüber entscheidet ist unwichtig, entscheident ist nur, dass diese Jungs dahin kommen, wo man sie offiziell nicht hinschicken kann ohne grosse Probleme herauf zu beschwören.
Ich muß Dir widersprechen, Minas. Über den Einsatz der KSK wird im Bundestag entschieden und somit ein offenes Protokoll geführt. Jeder Bürger dieses Landes hat die Möglichkeit zu erfahren, daß KSK-Einheiten im Einsatz sind, wenn er nicht politisch desinteressiert ist.

Daß nicht öffentlich gemacht wird, wann und wo KSK-Einheiten mit welchem präzisen Auftrag unterwegs sind, versteht sich von selbst; auch die Planung wird nicht öffentlich durchgeführt. Es gibt jedoch keine prinzipielle Vertraulichkeitsfrist nach dem Einsatz, sondern eine jeweilige Festlegung nach situativem Ermessen. Ein Beispiel: Über die Verhaftung eines Kriegsverbrechers durch die KSK berichten sowohl die Tagesschau als auch die BILD-Zeitung, sofern diese Information nicht vor den Medien zurückgehalten wird, weil sie ein weiteres Vorgehen in diesem oder damit verbundenen Einsätzen gefährden könnte.

Zum Thema des Einsatzes nonkonventioneller Waffen: Diese dürfen laut der Genfer Konvention von den unterzeichnenden Nationen (seit 1971 automatisch auf sämtliche Mitgliedsstaaten der UN ausgedehnt) lediglich als Gegenschlagswaffe im Rahmen der Verhältnismäßigkeit eingesetzt werden, auch gegen Nichtunterzeichner und Nichtmitglieder. Sprich, so lange der Irak keine A-/B-/C-Waffen einsetzt, können diese auch nicht gegen den Irak zum Einsatz gebracht werden. Daher ist es realtiv müßig zu überlegen, was am ehesten sinnvoll wäre.

Zum Einsatz panzerbrechender Munition: Wie Du schon sagtest, Minas, ist der Einsatz von Uran- oder Wolframprojektilen vermutlich überhaupt nicht notwendig. Die modernsten Einheiten der Panzerkräfte des Irak bestehen aus Modellen der Reihe Norinco Typ 69, ein schneller (angriffsstarker) Kampfpanzer, der von der Offensivbewaffnung her auf relativ aktuellem Stand ist. Allerdings ist die Panzerung eher schwach und kann sogar mit herkömmlicher Panzerabwehr durch Infanterie geknackt werden, von der Bedrohung durch andere Panzer und Luftangriffe ganz zu schweigen. Der Rest der etwas über 2000 Panzer der Irak ist "Friedensware" und schon lange nicht mehr zeitgemäß.