The Quality of Mercy (Die Heilerin):
Zunächst würde mich aber noch interessieren, wie du die Folge ursprünglich bewertet hattest.
Ursprünglich habe ich vergeben.



Garibaldi, das muß betont werden, ist kein Schurke wie Bester, er ist der "Good Guy", eine Identifikationsfigur für den Zuschauer!
Das ist jetzt ein Grund für die Abwertung. Garibaldi ist neben Londo sicherlich der sympathischste Charakter der ersten Season. Er legt sich hier sehr ins Zeug und das geht mir einfach zu weit, denn mit ihm fühlt der Zuschauer mit, ihm stimmt der Zuschauer zu, wenn er die Todesstrafe fordert.



Diese Gegenseite wird von Franklin verkörpert. Dies wird von Höhl zwar kurz erwähnt, dass war's dann aber auch. Ein kurzes Zitat von Franklin wird verwendet, mit dem Hinweis, dass dies das einzige sei. Dies ist schonmal schlicht falsch. Franklin äußert sich sogar noch in der gleichen Szene wiederholt kritisch über Garibaldis Aussagen und über die verhängte Strafe.
Zustimmung. Thomas Höhl misinterpretiert meiner Meinung nach die Rolle von Dr. Franklin in dieser Folge.



"Da ich dem Gerichtshof der Erdallianz unterstehe, kann ich Sie nicht zum Tode verurteilen. Der Tod Ihrer Opfer wird durch Ihr Leben nicht aufgewogen." Zum einen geht daraus nicht hervor, dass der Richter den Täter gerne hinrichten lassen würde (genausowenig, wie aus irgendeiner anderen Aussage des Richters), sondern besagt lediglich, dass es diese Möglichkeit, auch wenn von einigen auf der Station gefordet (personifiziert durch Garibaldi), gar nicht zur Debatte steht.
Das ist mir beim Lesen auch augefallen. Es ist schon erstaunlich, wie sehr man sich seine eigene Argumentation zurechtlegen kann.


Letzendlich muss ich Thomas Höhl aber in dem Punkt zustimmen, dass die Episode ein Plädoyer für die Todesstrafe ist. Dies wird alleine schon durch die Darstellung des Massenmörders erreicht. Dieser wird tatsächlich als 'lebensunwürdig' dargestellt, wobei das am meisten durch die komplett missglückte 'Gedankenscan-Szene' erreicht wird.
Meiner bescheidenen Meinung nach, gibt es Menschen, wie diesen Herrn Müller nicht in der Realität. Nach außen mag sich jemand gerne eiskalt geben, doch spätestens wenn man in die Gedankenwelt eindringt wird man etwas erkennen, was das indifferente, in dieser Episode gezeichnete Bild als falsch entlarvt.

Eine Anmerkung noch:
Ich finde es sehr traurig, dass ich mich von der Meinung eines anderen so sehr beeinflussen lassen habe und mir beim Anschauen nicht selber diverse Dinge aufgefallen sind, aber das lässt sich jetzt nicht mehr ändern.


Chrysalis:
was bedeutet Chrysalis eigentlich und wieso wurde das Wort als Titel verwendet (Wenn die Antwort Spoiler enthält, bitte keine Erklärung, sondern nur eine Anmerkung à la wird in einer späteren Folge erklärt).


Fazit:
Sicher gibt es auch in B5 gute und schlechte Schauspieler. Das trifft aber auch auf alle anderen Serien zu und bei B5 ist die Anzahl der guten und fähigen Schauspielern meiner Meinung nach überdurchschnittlich hoch.
Michael O'Hare (Sinclair):
schwach
Andrea Thompson (Talia):
Durchschnittlich (vielleicht schwächer)
Peter Jurasik (Londo):
Wow (besonders im Original)
Claudia Christian (Ivanowa):
Gut
Mira Furlan (Delenn):
Durchschnittlich
Jerry Doyle (Garibaldi):
Recht gut
Richard Biggs (Franklin):
Ordentlich
Stephen Furst (Vir):
Overacted. Er macht zuviel, wirkt oft lächerlich (bewußt?)
Bill Mumy (Lennier):
Noch keine Meinung gebildet
Andreas Katsulas (G'Kar):
Wegen Maske nicht wirklich beurteilbar
Caitlin Brown (Na'Toth):
dito

Das kann sich aber alles noch ändern. Nach der ersten Season beispielsweise von The Next Generation habe ich die Schauspieler auch noch ganz anders eingeschätzt.




Dass die Kostüme albern sind, kann ich in Ansätzen ja vielleicht teilweise noch nachvollziehen, die Kritik über die Musik und Storys aber nicht.
Da habe ich mich einfach falsch ausgedrückt, sorry.
Die Musik ist nur manchmal missglückt. Das Titelthema ist wirklich gut und oft ist die Musikuntermalung der Szenen auch wirklich gut, aber es klappt einfach nicht immer alles (vielleicht finde ich noch Beispiele), was einfach typisch ist für eine erste Staffel.
Die Stories sind auch nur manchmal trashig (TKO, Infection, By Any Means Necessary), ansonsten gibt es auch wirklich gute Ideen (Soul Hunter).



Ich halte DS9 keineswegs für eine schlechte Serie, aber gegen B5 hat sie in meinen Augen keine Chance.
Es ging mir nur um die erste Staffel. Vielleicht ist B5 insgesamt wirklich besser, aber in der ersten Staffel rettet wirklich nur der Storybogen B5 vor dem Untergang im Vergleich mit DS9.
Die genannten Folgen wurden leider vor einigen Wochen gezeigt, so dass du wahrscheinlich erstmal nicht die Möglichkeit haben wirst sie dir anzugucken.