Charlton Heston, Präsident der NRA (National Rifle Association) auf einem Kongress, sein Gewehr triumphal über seinem Kopf schwenkend:
"I have only five words for you: FROM MY COLD DEAD HANDS" - aus meinen toten, kalten Händen!
Charlton Heston, der all American guy, Held aus Filmen wie Ben Hur - und ein typischer Amerikaner eben, wie 280 Mio andere auch.
Diese Menschen und ihre Waffenvernarrtheit sind Thema in Michael Moores Dokumentarfilm "Bowling for Columbine".
Der Film fand seinen Titel im makabren Umstand, das die Jugendlichen, die 1999 in der Columbine High School von Littleton erst 13 Menschen und dann sich selbst umbrachten, sich noch zwei Stunden vorher in der örtlichen Bowlinghalle vergnügt hatten.
Es ist schwer, den Film in Worte zu fassen. Man schwenkt permanent zwischen Wut, Mitleid, Unglauben und Amüsiertheit - so kann man am Ende des Films über einen wirren Greis wie Heston, dessen Argumentation dünner als Wasser ist, eigentlich nur lachen - wenn man nicht wüsste, das er gleichzeitig Chef der mächtigen Waffenorganisation NRA ist.
Die Grundfrage die sich der Film stellt ist folgende: Wie kann es sein, das es in den USA 11000 Morde jedes Jahr gibt, während es in anderen Industrieländern meist nur 50-300 sind? Dem versucht Michael Moore während seiner Tour durch die USA und Abstecher nach Kanada (wie die Kanadier ihre "Nachbarn" beurteilen ist einfach köstlich! auf den Grund zu gehen - mit einem interessanten und nachvollziehbaren Ergebnis.
Eine Charakter- und Handlungsbeschreibung entfällt logischerweise, da der Film aus einzelnen Interviews und Begebenheiten zusammengeschnitten wurde.
Wenn Ihr die amerikanische Psyche besser verstehen wollt (die auch die derzeitige US-Aussepolitik transparenter macht), ist dieser Film dafür der perfekte Einstieg.
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