Mir geht es ein wenig wie Arucard ... Ich schrecke vor einer Zusammenfassung zurück. "Bowling for Columbine" ist echtes Gefühlskino, was den Eindruck auf den Zuschauer angeht, aber die simplen Fakten sagen genug. Moore muß keinen investigativen Jounalismus betreiben, denn bei diesem Thema genügt es vollauf, eine Frage zu stellen, und schon reden sich die Leute selbst um Kopf und Kragen. Warum sollte man versuchen, jemanden zu überführen, und damit den Vorwurf der Hetze auf sich laden, wenn der alltägliche Wahnwitz für sich selbst spricht.

Allerdings hat dieser semidokumentarische Film meine Einstellung zum durchschnittlichen US-Amerikaner etwas geändert: Habe ich die tumbe Masse vorher noch verachtet, tun sie mir jetzt auch ein wenig leid. Ihre gesellschaftliche Entwicklung hat eine Kultur von verschreckten Wadenbeißern begründet. Es gibt nicht den einen Grund, sondern eine ganze Vielzahl an Gründen, und Moore hat ein Gespür dafür, den Finger auf jede dieser kleinen Wunden zu legen.