@Der Bademeister
Vielleicht mag "The Godfather" (Regie Francis Ford Coppola) von vielen Cineasten als der beste Film angesehen werden, aber in Verbindung mit @Falcon's Zitat (nicht der beste Scorsese) hat dies aber wenig gemein. Der Mafia-Film "Good Fellas" von Scorses, den man nun mit "The Godfather" am ehesten vergleichen könnte ist zwar angesehen, wird aber von den wenigsten als der beste Film aller Zeiten angesehen.
Auch ich habe ihn mir gestern angesehen. Allein weil es ein Scorsese ist. Obwohl ich mit einem mulmigen Gefühl in die Vorstellung ging. Mulmig deshalb, da ein Schauspieler mitspielt, den ich nun mal überhaupt nicht ab kann: Leonardo di Caprio. Trotzdem wurde ich nicht enttäuscht. sicher lag dies an an der hervorragenden schauspielerischen Leistung von Daniel Day-Lewis. Besonders die Kameraarbeit und die Schnitte sind lobenswert. Cameron Diaz ist nett anzusehen und man merkt ihr an, daß sie immer besser wird und nicht nur mehr ein Schaufensterpüppchen spielen will. Selbst Leonardo di Caprio (leider muß ich dies auch fairerweise erwähnen) wächst über sich heraus.
Nachdem ich diesen Film gesehen habe habe ist es völlig verständlich, daß die Staaten und explizit die Stadt New York diese Geschehnisse am liebsten totschweigen würden und in Geschichtsbüchern nur am Rande behandelt wird (wenn es überhaupt Erwähnung findet). So spielt dieser Film zu Zeiten des amerikanischen Bürgerkrieges und zeigt auf wie sich die angeblich guten Nordstaatler auch tatsächlich verhalten haben. Auch diese waren vom Rassismus geprägt und sind gerade mit den Armen Mitbürgen nicht zimperlich umgesprungen. Dementsprechend wurden sie als Kanonenfutter zwangsverpflichtet (Stop: Sicherlich hatten sie die Wahl, indem sie sich freikaufen konnten, aber wer hatte schon 300 US-Dollar, um dies tatsächlich zu tun) Ebenso erging es den armen Einwanderern aus Europa. Dies wurde ziemlich grotesk dargestellt: Gerade mit dem Schiff aus Europa eingetroffen, wird man gefragt ob man amerikaner werden wolle. Dies wurde natürlich bejaht, denn sonst hätte man die Reise ja nicht gemacht. Daraufhin wird man als amerikanischer Staatsbürger erklärt und mit der Zwangsrekrutierung konfrontiert. Weil diese aber nun alles Geld für die Fahrt ausgegeben haben werden sie gleich als soldaten eingekleidet und wieder auf ein Schiff verfrachtet, das gen Süden fährt um gegen die Südstaatler zu kämpfen. Und im Hintergrund sind die Särge mit den gefallenen Soldaten zu erkennen. Was könnte man sich seliger wünschen.
Absolut empfehlenswert.
Viele Grüße
wu-chi
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