Broken Bow führt in fast jeder Hinsicht den Weg der Star Trek-Pilotfilme fort.
Während bei TNG (Encounter At Farpoint) noch die Botschaft über allen Dingen (inklusive essentieller Sachen wie Handlung, Spannung und Tempo) stand (was zur Folge hat, dass man den Piloten allgemein als langweilig und langatmig betrachten darf), versuchte man bei DS9 (Emmissary) aus den Fehlern zu lernen, ohne aber die Langatmigkeit streichen zu können. Bei VOY (Caretaker) ging man den Weg eine Botschaft in eine gute Handlung zu packen. Selbst das Tempo war angemessen und es wurde zum ersten Mal in der Geschichte von Star Trek-Pilotfilmen ordentlich spannend.
Broken Bow überdehnt nun diesen Bogen. Handlung ist eher im Hintergrund. Was einem noch im Kopf bleibt ist nicht viel, denn auf Tempo und Spannung wird mehr geachtet, als auf Inhalt. Der Style ist natürlich perfekt geworden, vielleicht sogar zu perfekt.
Die Charaktere interessieren den Zuschauer eigentlich erstmal nicht so. Lediglich Hoshi scheint nicht komplett am Reißbrett entworfen worden zu sein.
Richtig abstoßend sind die Szenen mit Archer als Kind. Da reicht nichtmal die komplett überflüssige Dekontaminationsszene ran.
Rygel 10 ist mal wieder ein typischer "wir-sind-jetzt-mal-so-richtig-dreckig"-Einfall, der in der Tradition von Glanzpunkten der Star Trek-Geschichte wie der Bar auf Nimbus III aus Star Trek V oder den Maquis-Folgen aus TNG steht.
Die Suliban hingegen sehen gut aus. Ebenso sind die Mini-Cubes (Plural: Kubus?) ein richtig cooler Einfall.

Was mich am Rande stört: Der Teaser (Der Farmer schießt den Klingonen ab).
Es wird eine Wertvorstellung suggeriert, die mir fremd ist und die mich abstößt. Durch den weiteren Verlauf der Handlung wird dies dem Zuschauer unweigerlich als eine positive Tat päsentiert, was ich nicht gutheißen kann. Dieses NRA/Survivalist cliché "jeder sollte eine Waffe haben und alles wird gut" ekelt mich regelrecht an, sorry.

Insgesamt vergebe ich mal , den all in all wird der Zuschauer gut unterhalten.